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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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diesem Zeug gekauft, dass er die nächsten Jahrzehnte noch nach Dad riechen konnte. Schließlich holte sie tief Luft und löste sich von ihrem Vater, zupfte ihr Kleid zurecht und griff nach ihrem Brautstrauß. »Ich bin bereit.«
    Langsam folgte sie ihrem Vater die Treppe nach oben, sorgsam darauf bedacht, nicht über den Saum ihres Kleides zu stolpern.
    Einen Augenblick lang lag eine erwartungsvolle Stille über
der Kirche, ehe die vertrauten Klänge des Hochzeitsmarsches ertönten. Wie auf ein Stichwort erhob sich die Kirchengemeinde, blickte zum rückwärtigen Teil der Kirche und schnappte kollektiv nach Luft, als hätte keiner erwartet, dort eine Braut und den Brautvater stehen zu sehen. Savannah unterdrückte das Bedürfnis, in Gelächter auszubrechen, und fragte sich, ob ihre Nerven nun endgültig verrückt spielten.
    Sie schritten den Gang entlang. Savannah kam sich ein wenig lächerlich vor, als sie alle Blicke auf sich ruhen spürte. Endlich erreichten sie den Altar, wo ihr Vater sie Todd übergab, nachdem er ihr einen Kuss auf die Wange gedrückt und ihr »Deine Mutter und ich lieben dich« ins Ohr geflüstert hatte, was Savannah unerklärlicherweise erneut die Tränen in die Augen trieb. Sie wusste, dass ihre Eltern sie liebten. Wieso mussten Hochzeiten eigentlich immer so emotional sein?
    Und dann hob Reverend Black mit seiner vertraut tiefen Stimme zu seiner Predigt an und sagte die gewohnten »Die Liebe ist ein nicht enden wollender Kreis, der nicht zerschlagen werden darf«-Worte, mit denen er jedes Brautpaar in seiner Kirche traute. Als Nächstes folgte Savannahs Lieblingsteil - wie er sich der Kirchengemeinde zuwandte und »Sollte jemand einen Grund kennen, weshalb die hier Anwesenden nicht getraut werden sollten, so soll er jetzt sprechen oder für immer schweigen« sagte.
    Savannah liebte diese Zeilen und musste zugeben, dass ein Teil von ihr (jener Teil, der sich mit Vorliebe alte Doris Day/Cary Grant-Filme ansah und einen seelenvollen Seufzer ausstieß, wenn Colin Firth am Ende von Schokolade zum Frühstück die halb nackte Renée Zellweger in die Arme schloss) wünschte, die Kirchenportale mögen auffliegen und ein düsterer, gequälter Held erscheinen, der sich vor langer
Zeit aus der Ferne in sie verliebt hatte, aber stets so edel gewesen war, sich von ihr fernzuhalten, doch nun seine Gefühle nicht länger verbergen konnte. Er würde sie auf den Arm nehmen und hinaus zu seinem schwarzen Ferrari tragen, und Savannah würde achselzuckend über seine Schulter sehen, als wollte sie sagen: »Was soll ich tun? Ich habe keine andere Wahl.«
    Seltsamerweise enthielt ihre Vision kein Bild von Todd, der sich mit aller Macht dagegen wehrte, dass ein anderer Mann sie ihm wegschnappte und ihre Seidenschleppe durch die violetten Blüten schleifte, die ihre kleine Nichte auf dem Gang zum Altar verstreut hatte.
    »Nun«, sagte Reverend Black und räusperte sich, worauf Savannah ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem alles andere als draufgängerischen Verlobten zuwandte. Allem Anschein nach gab es keine Einwände gegen die Trauung des Everard-Taylor-Paares - und keinen dunklen Helden, der aus der Kälte hereinstürmte und Savannah an sich riss.
    Doch bevor der Pfarrer fortfahren konnte, wurden die Kirchenportale aufgerissen und ein Schwall eiskalter Luft wurde hereingeweht. Erschrocken fuhr Savannah herum, als fürchtete sie, mit ihren albernen Fantasien tatsächlich einen geheimnisvollen fremden Verehrer heraufbeschworen zu haben.
    Und - o Gott! - nicht eine, sondern gleich drei geheimnisvolle Gestalten kamen mit versteinerten, ausdruckslosen Mienen in ihren perfekt gebügelten dunkelblauen Anzügen den Gang entlang.
    Mit offenem Mund sah Savannah die Männer auf sie zukommen. Hatte ihr Fantasieheld seine Gefolgsmänner nach ihr ausgeschickt? Erschaudernd schloss sie die Augen und
schalt sich, mit diesem albernen Getue aufzuhören. Es gab keinen Fantasiemann. Sie liebte Todd und würde ihn heiraten. Punkt.
    Ihr Vater trat einen Schritt vor und zwang die Männer, stehen zu bleiben, ehe sie den Altar erreichten.
    »Was ist hier los?«, fragte er.
    Der Mann, bei dem es sich vermutlich um den Boss des Trios handelte, schob den Stoff seines Jacketts ein Stück zur Seite, so dass seine im Holster steckende Waffe sichtbar wurde. Augenblicklich erhob sich aufgeregtes Geflüster unter der Kirchengemeinde.
    Der Mann nahm etwas von seinem Gürtel ab und hielt es ihrem Vater vor die Nase, worauf dieser spontan einen Schritt
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