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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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ganz ehrlich -, doch ihre geschwächten Beine schienen nicht genug Kraft zu besitzen, sie vom Stuhl aufstehen zu lassen.
    Plötzlich schob sich ein Bild vor ihr geistiges Auge - wie sie in einer Woche noch immer hier an diesem Tisch kauerte, Kreditkartenbelege und gefälschte Bankauszüge von den getrockneten Tränen an ihren Wangen klebend. Der Geruch hatte ihre Nachbarn mittlerweile veranlasst, einen Schlüsseldienst kommen zu lassen, und so hatte man sie gefunden. Todesursache: gebrochenes Herz, erklärte der Leichenbeschauer ihrer Familie und ihren Freunden. Wie romantisch das klang. Als wäre sie eine tragische Heldin in irgendeinem alten Film.
    Savannah hörte, wie der Riegel an der Tür zurückgeschoben wurde, ehe die Wohnungstür aufflog. Peggy stand mit einer Einkaufstüte vor ihr, aus der die glänzenden Titelseiten von Savannahs Lieblingszeitschriften ragten.
    »Geh weg«, nuschelte Savannah, deren Stimme von den Blättern gedämpft wurde.

    Peggy trat ein und sah sich um. Normalerweise war Savannah eine ordentliche Hausfrau, die gern in Bürokatalogen blätterte und Dinge kaufte, in denen sie ihre Sachen sortieren und aufbewahren konnte. Doch seit Todd ihr bei lebendigem Leib das Herz herausgerissen, es in winzige Stücke geschnitten hatte und auf dem Esszimmerboden darauf herumgetrampelt war, brachte sie die Energie nicht mehr auf, sauber zu machen. Halbleere Schüsseln mit Müsli klebten auf ihrem Glascouchtisch, CDs von Def Leppard, Bon Jovi, Van Halen und Poison - allesamt Testamente einer verlorenen Liebe - lagen auf dem weizenfarbenen Wohnzimmerteppich vor ihrer neuen Stereoanlage verstreut. Die 234 Fernbedienungen, die sie brauchte, um den Festplattenrekorder, den Fernseher, den DVD-Player, den Videorekorder und den CD-Player zu bedienen (die sie sonst mit Etiketten versehen in einem geflochtenen Korb aufbewahrte), waren allesamt verschwunden. Savannah erinnerte sich dunkel, die Fernbedienung für den Festplattenrekorder zuletzt im Badezimmerschränkchen gesehen zu haben, wusste aber nicht, wie sie dort hingekommen war.
    Es kümmerte sie ganz einfach nicht mehr.
    »Es ist noch schlimmer, als deine Mutter dachte«, murmelte Peggy, schloss die Tür hinter sich und trat in die offene Küche, um die Lebensmittel auf der Arbeitsplatte abzustellen.
    Savannah blinzelte, rührte sich aber nicht vom Fleck.
    Die Füße ihres Chromstuhls scharrten auf dem Boden, als Peggy ihn heranzog. Es war derselbe Stuhl, auf dem Todd gesessen hatte, bevor er Savannah und ihren Problemen für immer den Rücken kehrte. Savannah kniff die Augen zusammen, als ihre überproduktiven Drüsen eine neuerliche Flut heißer Tränen aufsteigen ließen. Was war nur los mit ihr?
Wieso konnte sie keine Frau sein, die den Ärger wert war? Sie würde alles darum geben, so jemand zu sein, wenn sie nur wüsste, wie sie es anstellen sollte.
    »Ich kann so nicht weiterleben«, flüsterte sie und fand endlich die Kraft, den Kopf vom Tisch zu heben und die oberste Seite der Kreditkartenbelege abzupflücken, die an ihrer feuchten Wange klebte.
    Peggy stand auf, kam um den Tisch herum und drückte Savannah fest an sich. »Alles kommt wieder in Ordnung.«
    Savannah schüttelte den Kopf, während sie sich schluchzend an die Schulter ihrer Freundin klammerte und sich sehnlichst wünschte, sie könnte ihr glauben.
    »Sch.« Besänftigend tätschelte Peggy Savannahs Rücken. »Im Moment kannst du noch nicht erkennen, dass alles wieder in Ordnung kommt, weil du völlig außer dir bist. Außerdem ist dieser Vorfall mit Todd... es ist nur etwas Vorübergehendes. Er ist nur verwirrt. Bestimmt kommt er zu dir zurück. Ihr beide seid füreinander geschaffen.«
    »Das glaube ich nicht. Seit dem Tag, als er weggegangen ist, hat er sich nicht mehr gemeldet.« Zitternd holte Savannah Luft, schob ihren Stuhl zurück und ließ sich ein letztes Mal von Peggy drücken, ehe sie sich löste. Sie ging in die Küche und schenkte sich ein großes Glas Wasser ein, das sie ganz austrank, ehe sie noch einmal nachschenkte und es zum Tisch zurücktrug.
    Sie setzte sich hin und starrte auf den fünf Zentimeter hohen Stapel mit den Kreditkartenabrechnungen, den sie mehrere Male durchgeblättert, aber bis zu diesem Moment nicht wirklich beachtet hatte.
    »Ich weiß, dass es im Moment schwer für dich ist, aber irgendwann geht es dir wieder besser. Du wirst schon sehen«,
sagte Peggy und ging in die Küche, um ihre Einkäufe auszupacken. Sie zog ein paar Zeitschriften, eine
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