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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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aus. Alle drei Taylor-Mädchen waren dunkelhaarig und helläugig, doch es war fast, als hätte die Natur Belinda und Savannah als weniger auffällige Versionen ihrer ältesten Schwester hervorgebracht, wobei mit jeder von ihnen noch ein Stück strahlender Schönheit verloren gegangen war.
    »Natürlich habe ich das«, antwortete Savannah und machte sich auf den Weg, um das Ausmaß der Blumenkatastrophe in Augenschein zu nehmen.
    Sie nahm ihr Ringbuch vom Tisch und spürte einen kalten Luftzug, als sie durch die Tür des stillen Hinterzimmers trat. Die First Baptist Church, die Savannah schon ihr ganzes Leben
kannte, besaß eine hohe gewölbte Decke, was die Beheizung schwierig machte. Wenn die Bankreihen erst einmal gefüllt waren, würde es schnell wärmer werden, doch nun ließ sie die kühle Atmosphäre frösteln.
    Sie folgte dem lauten Stimmengewirr und fand die Floristin hinter dem Altar über eine Holzschachtel gebeugt.
    »Das geht einfach nicht«, hörte sie die vertraute Stimme ihrer Mutter, »diese Blumen sind violett, nicht magentarot«.
    Savannah trat auf das Podium, hinter dem Reverend Black jeden Sonntag seine Predigt hielt, und sah ihre Mutter und die Floristin auf dem orangefarbenen Teppich kauern und bestürzt auf die Ansammlung von Anstecksträußchen und Bouquets starren.
    »Ich bin ganz sicher, dass ich die richtige Farbe bestellt habe«, beteuerte die Floristin.
    »Oh, Savannah, Schatz, da bist du ja. Hast du denn keine Stoffprobe mitgenommen, als du die Blumen ausgesucht hast?«, fragte ihre Mutter.
    Savannah unterdrückte einen Seufzer. »Natürlich habe ich das, Mom.« Es war sinnlos, ihre Mutter zu erinnern, dass sie kein kleines Kind mehr war. Ihr Protest würde doch nur auf taube Ohren stoßen. Savannah legte ihr Hochzeitsbuch auf das Podium, schlug die »Kleider für die Brautjungfern«-Seite auf und zog ein Stück Stoff heraus.
    »Hier, das ist die Farbe, zu der die Blumen passen sollten«, erklärte sie und hielt das magentarote Stoffstück in die Höhe.
    Die Floristin nahm es und hielt es gegen die Blumen.
    Savannah wand sich vor Entsetzen.
    »Es passt nicht«, erklärte sie düster.
    »Stimmt«, bestätigte Miranda, die hinter ihre kleine Schwester getreten war.

    »Sind Sie sicher, dass das die Blumen für die Everard-Taylor-Hochzeit sind?«, erkundigte sich Savannah, in der Hoffnung, die Floristin schlage sich mit der Hand gegen die breite Stirn und rufe: »Was? Ist das nicht die Miller-Tompkins-Hochzeit? Ich Dummchen, ich muss die Lieferungen verwechselt haben.« Stattdessen nickte sie. »Ja, es ist die einzige Hochzeit, die wir dieses Wochenende haben. Wir hatten zu viel mit den Valentinssträußen zu tun, um noch eine zweite anzunehmen.«
    »Und es gibt keine Möglichkeit, die violetten Blumen gegen etwas zu tauschen, das nicht ganz so... na ja, purpurrot ist?«, fragte Savannah.
    Wieder schüttelte die Floristin den Kopf. »Tut mir leid, aber bis ich die in den Laden zurückgebracht und ausgetauscht habe, sind Sie längst unter der Haube.«
    Savannah schloss die Augen und presste zwei Finger gegen ihre pochende Schläfe. Wie hatte das passieren können? Hatte sie sich nicht exakt an »Schritt für Schritt zur perfekten Hochzeit« gehalten? Sie öffnete die Augen wieder, schlug den vorderen Teil ihres Ringbuchs auf und fuhr mit ihrem French-Manicure-Finger die zweite Seite entlang, bis zu der Stelle »Zwei Monate vor der Hochzeit«. Da, direkt neben der Zeile über die Blumenbestellung (und dem Tipp, ein Stoffmuster des Kleides der Brautjungfern mitzunehmen, um Missgeschicke zu vermeiden) prangte ein sorgfältiges Häkchen.
    Sie schlug das Buch zu und wandte sich den Anwesenden zu, die sich um die Blumenkatastrophe versammelt hatten. »Tja, wir können nur noch das Beste daraus machen. Zumindest auf den Schwarzweißfotos wird man es nicht sehen.«
    »Nein, dort werden sie reizend aussehen«, stimmte ihre
Mutter zu und tätschelte ihrer Jüngsten tröstend den Rücken.
    Die Tatsache, dass Miranda ihrem Blick auswich, verriet Savannah, dass sie darauf brannte, ihr zu sagen, wie sie dieses Problem lösen würde. Das war Mirandas Standardrolle in der Familie. Sie war diejenige, die stets Rat wusste, in welcher Situation auch immer. Zumindest dachte sie das. Als Mädchen hatte sich Savannah häufig Mirandas Willen gebeugt, denn wann immer sie versucht hatte, nach ihren Vorstellungen zu handeln, hatte Miranda nur den Kopf geschüttelt, als wollte sie sagen: »Siehst du, das hätte ich
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