Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt, verlobt und eingesargt

Verliebt, verlobt und eingesargt

Titel: Verliebt, verlobt und eingesargt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
grinste mich an. »Das ist die Spur, John.«
    »Zu Susy?«
    »Vielleicht, zunächst einmal zu Elkman.«
    »Laß hören.«
    Suko las aus seinen Stichworten vor. »Larry Elkman, geboren am 10. Dezember 1951 in London. Normale Schule, dann eine Lehre als Schlosser und anschließend Eintritt in die Armee. Die übliche Ausbildung folgte, er wurde Sergeant und anschließend versetzt.«
    »Wohin?« fragte ich, als Suko nicht weitersprach.
    Der Inspektor schüttelte den Kopf. »Du wirst es kaum glauben, John. Nach Germany, in die Rheinarmee.«
    »Was?«
    »Ja, er war dort stationiert.«
    »Wo genau?«
    »In Dortmund.«
    Ich grinste breit. »Dortmund? Die Stadt kenne ich doch.«
    »Warst du schon dort?«
    »Nein, aber es gibt da ein hervorragendes Bier. Dortmund liegt im Ruhrgebiet, soviel ich weiß. Kohlenpott, sagt man auch dazu.«
    »Das ist ein schlechter Name.«
    »Manchmal irren sich die Leute auch. Ich möchte keinen Stab brechen, bevor ich mich nicht selbst überzeugt habe. Aber lies weiter. Was ist da noch?«
    »Nichts.«
    Ich wunderte mich. »Wo ist er denn umgekommen?«
    »In Dortmund.«
    Jetzt nahm ich die Beine vom Schreibtisch. »Das ist ja interessant. Tatsächlich in Dortmund?«
    »Ja, man hat ihn nach London überführt. Er wollte hier beerdigt werden, sagte seine Mutter.«
    »Dann müßte sie mehr wissen.«
    »Unter Umständen.«
    »Gibt es sonst noch Verwandte? Einen Bruder, eine Schwester, was weiß ich.«
    »Keine Ahnung.«
    »Wir müßten uns an die Mutter halten.«
    Suko legte den Zettel zur Seite. »Wenn sie in London lebt, ist es kein Problem, die Adresse herauszufinden.«
    Das war es auch nicht. Wir telefonierten zweimal, dann wußten wir Bescheid. Fünf Minuten später waren wir ebenso klug wie zuvor. Wir zogen betretene Gesichter, denn wir hatten erfahren, daß Mrs. Mary Elkman vor drei Wochen gestorben war. Suko hob die Schultern. »Jetzt geht die Suche wieder von vorn los, Alter. Wo fangen wir an?«
    »Nicht hier.«
    »In Dortmund?«
    »Sicher.«
    »Glaubst du, daß du dort die Wurzeln allen Übels findest?«
    »Davon gehe ich aus.« Ich klopfte auf den Schreibtisch. »Larry Elkman muß in Dortmund so ein Erlebnis gehabt haben, daß es ihn umbrachte. Hier in London werden wir nicht weiterkommen.«
    »Meinst du, daß wir in Germany die Spur dieser Susy finden werden?«
    »Auch.«
    »Dann frag Sir James.«
    Ich rief den Superintendenten an. Sir James Powell hörte zu und war auch dafür, daß ich nach Germany flog. »Ja, John, nehmen Sie den Clipper, aber ich sage Ihnen, daß nur einer fliegen kann. Im Moment ist die Sparwelle ausgebrochen. Ich war bei einer Konferenz. Es ging da um den Abschluß des letzten Jahres. Der Finanzplan ist um einiges überschritten worden.«
    »Das liegt doch nicht an uns.«
    »Weiß ich auch. Der Umbau ist teurer geworden als veranschlagt.«
    »Das heißt, wir können losen.«
    »Wenn Sie wollen.«
    Suko hatte über Lautsprecher mitgehört. Er winkte ab, als ich ihn fragend anschaute. »Okay, Sir, ich werde fliegen.«
    »Einverstanden.«
    »Die Sparkommissare«, stöhnte Suko. »Verflucht, sie fangen immer an der falschen Stelle an.«
    »Das behauptet jeder.«
    Er wechselte das Thema. »Willst du nicht wenigstens Kommissar Mallmann Bescheid geben?«
    »Vielleicht. Ich möchte erst einmal hinfliegen. Die Gegend kenne ich etwas. Damals habe ich in der Disco Dracula einen Fall gelöst. Die lag in Gelsenkirchen, nicht weit von Dortmund entfernt.« [1]
    »Dann viel Glück, und gib acht, wenn dir eine Susy über den Weg laufen sollte.«
    »Keine Sorge, das werde ich schon…«
    ***
    Sie war blond, jung und schön!
    Eine Frau, die das Leben hätte genießen können, das sich vor ihr öffnete wie ein Blüte im Sonnenschein. Manche hätten sie als Glückskind bezeichnet, und das sagte sie auch von sich. Aber sie meinte es anders, denn unter der schönen Frucht lauerte oft genug ein fauler Kern. So auch bei Susy.
    Sie war eine Frau, die nicht arbeitete und trotzdem ihr Leben lebte. In der Nacht streifte sie durch die Straßen, schaute mal in jenes Lokal, dann in ein anderes, immer auf der Suche und mit einem hungrigen Blick in den Augen, der Männer anmachte.
    Doch niemand wußte, was dieser Blick tatsächlich beinhaltete und was hinter ihm lauerte. Das merkten die Männer erst, wenn es zu spät war. Auch Walter Kissner nicht, der auf der Bettkante hockte und gegen die beschlagene Fensterscheibe schaute. Er hörte das Rauschen der Dusche, wischte durch sein Haar, wühlte es hoch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher