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Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Titel: Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
Autoren: Lynsay Sands
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seine Westentasche.
    Normalerweise richtete er sich nach ihren Pausen. Wenn sie jetzt in der Cafeteria gewesen war, konnte Rachel ziemlich sicher sein, dass er seine große Pause vorverlegt haue. Nicht dass sie das störte. Wenn sie jetzt nach seiner Rückkehr nach Hause ging, würde er den Rest der Nacht schließlich niemanden mehr haben, der ihn vertreten konnte.
    Schließlich fand Rachel einen Behälter, legte die Kugel hinein und brachte ihn zu ihrem Schreibtisch, um ihn zu beschriften. Beweisstücke wie dieses Geschoss durften nicht verlegt werden oder in Behältern ohne Etikett aufbewahrt werden. Natürlich konnte sie die Aufkleber nicht sofort finden und verschwendete kostbare Zeit mit ihrer Suche.
    Dann verschrieb sie sich bei dreien, bis sie schließlich den vierten richtig ausgefüllt hatte. Al das waren deutliche Zeichen dafür, dass es ihr nicht gut ging und dass es eine ausgezeichnete Idee wäre, nach Hause zu gehen. Sie war eine Perfektionistin, und solche kleinen Fehler ärgerten sie, brachten sie sogar leicht aus der Fassung.
    Ein wenig verzweifelt über sich selbst und ihren geschwächten Zustand, klebte Rachel das Etikett auf den Behälter. Plötzlich nahm sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr und drehte sich um. Sie nahm an, Tony sei zurückgekehrt, aber der Raum war leer. Es gab nur sie selbst und John Doe auf dem metallenen Tisch. Das Fieber fing offenbar an, ihr etwas vorzugaukeln.
    Rachel riss sich zusammen und stand auf, Dabei bemerkte sie mit Bestürzung, dass ihr die Knie zitterten. Ihr Fieber schien hochzuschnellen. Es war, als habe jemand einen Schmelzofen eingeschaltet - innerhalb eines Herzschlags war sie von einer klammen Eiseskälte zum Glühen gebracht worden.
    Ein Rascheln lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Tisch. Befand sich die rechte Hand des Toten noch dort, wo sie das letzte Mal gewesen war, als Rachel hingesehen hatte?
    Sie hätte schwören können, dass sie diese Hand auf der Suche nach Narben mit der Innenfläche nach unten hingelegt hatte, aber jetzt war sie nach oben gedreht, und die Finger sahen irgendwie lockerer aus.
    Rachels Blick folgte dem Arm bis zum Gesicht, und sie runzelte die Brauen, als sie seinen Ausdruck sah. Er war mit einer starren, beinahe verblüfften Miene gestorben, die im Tod erhalten geblieben war. Aber jetzt wirkte er irgendwie gequält. Oder doch nicht? Vielleicht bildete sie es sich ja nur ein. Sie musste es sich einbilden. Der Mann war tot. Er hatte ganz bestimmt nicht die Hand bewegt oder seinen Gesichtsausdruck verändert.
    „Du hattest zu viele Nachtschichten in letzter Zeit”, murmelte Rachel. Langsam ging sie auf ihn zu. Sie musste immer noch die restliche Kleidung der Leiche entfernen und den vorderen Unterkörper untersuchen.
    Selbstverständlich würde sie Tonys Hilfe brauchen, um den Mann umzudrehen und sieh die Rückseite genauer ansehen zu können. Bis dahin beschloss Rachel, trotzdem weiterzuarbeiten. Je eher sie Gelegenheit hatte, nach Hause und ins Bett zu kommen, desto besser. Es war klüger, so viel wie möglich zu erledigen, bevor ihr Assistent zurückkehrte. Das bedeutete auch, die Hose des Opfers aufzuschneiden. Zu diesem Zweck griff sie nach der Schere, doch dann fiel ihr ein, dass sie den Toten noch nicht auf Kopfwunden hin untersucht hatte.
    Es war unwahrscheinlich, dass er in den Kopf geschossen worden war. Zumindest hatte es keine Anzeichen dafür gegeben, und Fred und Dale hätten es sicher erwähnt. Und obwohl sie nicht ganz sicher gewesen waren, ob sein Herz nicht doch noch einmal geschlagen hatte, war der Mann mit Sicherheit sofort tot gewesen, als die Kugel ihn getroffen hatte. Dennoch musste sie sich selbst davon überzeugen.
    Sie ließ die Schere, wo sie war, stellte sich ans obere Ende des Tisches und untersuchte rasch den Kopf des Opfers. Der Mann hatte schönes blondes Haar, so gesund, wie sie es noch nie gesehen hatte. Rachel wünschte sich, ihre eigenen roten Locken befänden sich in einem wenigstens halb so gutem Zustand. Als sie nichts noch, nicht einmal die kleinste Schürfwunde, legte sie den Kopf sanft zurück und stellte sich wieder an die Seite der Bahre.
    Nun griff sie neuerlich nach der Schere und spielte damit herum, während sie den Bund der Anzughose des Mannes betrachtete. Sie fing nicht sofort an zu schneiden - es war seltsam, aber irgendwie widerstrebte es ihr. Sie hatte seit dem Studium keine Probleme mehr damit gehabt, einem Toten die Hose aufzuschneiden, und konnte sich ihr
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