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Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Titel: Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
Autoren: Lynsay Sands
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sie zutrat und ihr die Stirn fühlte. Beschissen? Männer konnten so taktvoll sein. „Kalt. Feucht.” Er runzelte die Stirn und fragte: „Fieber und Schüttelfrost?”
    „Es geht mir gut.” Verlegen und gereizt schob Rachel seine Hand weg, dann holte sie ein paar Münzen aus der Tasche. „Also gut, Tony. Vielleicht kannst du mir einen Saft oder etwas Ähnliches mitbringen.”
    „Na klar. Ich kann ja sehen, dass es dir gut geht.”
    Etwas in seinem Ton irritierte Rachel. Dann wurde ihr plötzlich klar, dass sie den Kittel beiseite geschoben und die Hand in die Hosentasche gesteckt hatte, ohne den blutigen Gummihandschuh auszuziehen. Na wunderbar.
    „Vielleicht solltest du -“
    „Es geht mir wirklich gut”, sagte sie erneut. „Es wird mir gleich wieder besser gehen. Verschwinde jetzt.”
    Tony zögerte, dann zuckte er die Achseln. „Na gut. Aber du könntest vielleicht in Erwägung ziehen, dich hinzusetzen, bis ich wiederkomme.”
    Rachel tat, als ob sie den Vorschlag nicht gehört hätte, und wandte sich wieder der Leiche zu, als Tony sich auf den Weg machte. Tony war ein netter Kerl. Na ja, vielleicht ein bisschen seltsam. Zum Beispiel bestand er darauf, wie ein Goodfella aus der Bronx zu reden, obwohl er in Toronto geboren und aufgewachsen war und die Stadt nie verlassen hatte.
    Er war auch nicht italienischer Herkunft. Ebenso wenig, wie er wirklich Tony hieß. Sein Geburtsname lautete Teodozjusz Schweinberger. Rachel konnte gut verstehen, dass er seinen Namen geändert hatte, aber sie verstand nicht, wieso zu dem neuen Namen offenbar auch ein neuer Umgangston gehörte.
    „Achtung!” Rachel schaute kurz hoch zur offenen Tür des Sektionsraums. Sie legte das Skalpell hin, zog den Gummihandschuh von der rechten Hand und ging den Männern mit der Bahre entgegen. Dale und Fred. Nette Jungs. Sanitäter, die sie selten zu sehen bekam. Normalerweise brachten sie ihre Kunden lebendig ins Krankenhaus. Selbstverständlich starben einige nach der Ankunft, aber dann waren diese beiden für gewöhnlich schon wieder weg. Dieser Patient musste im Krankenwagen gestorben sein.
    „Hallo, Rachel. Sie sehen, äh, gut aus.”
    Höflich ignorierte sie Dales kleines Zögern. Tony hatte ihr sehr deutlich zu verstehen gegeben, wie sie aussah. „Was haben wir denn da?”
    Dale reichte ihr ein Klemmbrett mit mehreren Blättern Papier. „Schusswunde. Als wir ihn vom Tatort wegbrachten, glaubte Ich für einen Moment noch einen Herzschlag zu hören, aber vielleicht hab ich mich auch geirrt. Für die Akten ist er unterwegs gestorben. Doc Westin hat ihn für tot erklärt, als wir hier eintrafen, und uns gebeten, ihn hierher zu bringen. Sie werden eine Autopsie wollen, die Kugel und so weiter.”
    „Hmm.” Rachel ließ die Formulare wieder auf das Klemmbrett zurückfallen, dann ging sie zum Ende des Raums, um eine der speziellen Bahren aus rostfreiem Edelstahl zu holen, die bei Autopsien benutzt wurden. Sie rollte sie zu den Sanitätern. „Könnt ihr ihn hierhin legen, während ich unterschreibe?”
    „Klar.”
    „Danke.” Sie überließ die beiden ihrer Arbeit und ging währenddessen zu dem Schreibtisch in der Ecke, um einen Stift zu suchen. Nachdem sie alle notwendigen Formulare unterschrieben hatte, kehrte sie zu den Sanitätern zurück, die inzwischen den Toten umgebettet hatten. Das Laken, das ihn auf seinem Weg durch das Krankenhaus bedeckt hatte, fehlte nun. Rachel blieb stehen und starrte die Leiche an.
    Der Neuzugang in der Prosektur war ein gut aussehender dunkelblonder Mann, nicht älter als dreißig. Rachel betrachtete sein blasses, scharf geschnittenes Gesicht und wünschte sich, sie hätte ihn gesehen, als er noch lebte, und würde wissen, wie er mit klarem Blick ausgesehen hatte. Der Gedanke, dass die Objekte ihrer Arbeit einmal lebendig gewesen waren, kam ihr nur selten.
    Sie hätte ihren Job nicht ausüben können, wenn sie sich jedes Mal vor Augen geführt hätte, dass die Toten, die man ihr als Pathologin zur Untersuchung brachte, Mütter waren, Brüder, Schwestern, Großväter.... Aber bei diesem Mann war das anders. Sie stellte sich vor, wie er lächelte und lachte, und in ihrer Fantasie hatte er silberne Augen, wie Rachel sie in Wirklichkeit noch nie gesehen hatte.
    „Rachel?” Sie blinzelte verwirrt und starrte Dale an. Die Tatsache, dass sie jetzt saß, erschreckte sie ein wenig. Die Sanitäter hatten offenbar den Schreibtischstuhl herübergerollt und sie dazu gebracht, sich hinzusetzen. Beide
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