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Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Titel: Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
Autoren: Lynsay Sands
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Grimasse. Er würde Bastien um Hilfe bitten müssen, was bedeutete, dass die Familie davon erfahren würde, aber das konnte er nicht vermeiden. Dieser Vorfall musste aus dem Gedächtnis der Öffentlichkeit gelöscht werden.
    Resigniert zuckte er die Schultern. Er nahm sein zerschnittenes Hemd und die Anzugjacke und sah sich noch ein letztes Mal um, um sich davon zu überzeugen, dass nichts von ihm zurückgeblieben war. Dann lieh er sich einen Laborkittel, der an einem Haken neben der Tür hing. Er zog ihn an, fand eine Plastiktüte für die Kugellund seine ruinierte Kleidung und verließ rasch den Sektionssaal.
    Bastien würde ihm helfen müssen, alles wieder in Ordnung zu bringen. Etienne hoffte nur, dass der ältere Bruder nichts der Mutter sagen würde. Marguerite würde Zustände bekommen, wenn sie Wind von der Sache bekam. Sie hatte kurz nach Etiennes Versuch, Pudges Gedanken zu beeinflussen, eine gewisse Ahnung vom Leiden des jungen Mannes bekommen, und da sie eine weichherzige Frau war, war sie mit ihrem Sohn einer Meinung gewesen, Pudge nicht zu töten.
    Aber darüber hinaus war ihr keine andere Lösung eingefallen, und sie hatte sich darüber geärgert, dass Etienne ebenfalls keine brauchbare Idee gehabt hatte.
    Verärgert verließ Etienne schließlich das Krankenhaus. Er hasste Fehlschläge jeder Art.

2
    „Das war wirklich deprimierend”, stellte Etienne fest, als er ihnen durch die dichte Zuschauermenge einen Weg nach draußen bahnte.
    „Es sollte eine Komödie sein”, sagte seine Mutter Marguerite entschuldigend. „Jedenfalls stand das in der Ankündigung.”
    „Dieses Ziel hat der Autor großräumig verfehlt.” Er tätschelte Bastians Rücken. „Trotzdem herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, lieber Bruder!”
    „Danke.”
    Bastien klang nicht sonderlich begeistert, aber das konnte Etienne ihm wirklich nicht verübeln. Nach vierhundert Jahren waren Geburtstagsfeiern wahrscheinlich bestenfalls langweilig. Etienne hätte schon mit nur dreihundert Jahren seinen Geburtstag gerne übergangen, aber er wusste, dass er dabei nicht mehr Glück als Bastien haben und einer Feier nicht entgehen würde. Ihre Mutter feierte die Geburtstage ihrer Kinder jedes Jahr, ganz gleich, wie viele davon es im Lauf der Jahrhunderte gegeben hatte.
    Marguerite Argeneau liebte ihre Kinder. Sie war froh, dass sie auf der Welt waren, und glaubte, dass man das Leben feiern müsse. Etienne nahm an, er sollte sich darüber freuen, dass sie so dachte. Es war gut, eine Familie zu haben. „Oje, es regnet”, sagte Marguerite, als sie sich zu dem Gedränge unter der Markise des Gebäudes gesellten. Die Theaterbesucher schienen nicht eben versessen darauf, hinaus in den Platzregen zu treten.
    „Hmm.” Etienne schaute in den Regen. Sein Blick schweifte uninteressiert über die Fahrzeuge, die langsam vorbeifuhren und blieb dann jäh an einem Auto hängen, das auf der anderen Straßenseite geparkt war. Die Erinnerung war wie ein Schock. Es sah genauso aus wie der Wagen, mit dem Pudge ihn überfahren hatte. Dieser Vorfall hatte sich ein paar Wochen vor der Erschießung ereignet, aber Etienne war dabei wesentlich besser davongekommen. Sein Körper hatte das gebrochene Schlüsselbein und den Schädelbruch, die er sich dabei eingehandelt hatte, innerhalb weniger Augenblicke geheilt. Zum Glück hatte es keine Zeugen für diese Schnellgenesung gegeben.
    Noch während Etienne hinsah, ließ Pudge das Auto an, die Scheinwerfer leuchteten auf, und der Wagen fuhr los. Etienne hatte sich gerade eben gefasst, als seine Mutter fragte: „War er das?” Sofort spannte sich alles in ihm an. Seine Mutter wusste alles. Sie hatte seit seiner Erschießung immerzu darüber nachdenken müssen. Nachdem sie ihn mehrmals gefragt hatte, was er gegen seinen Angreifer unternehmen werde, war Etienne gezwungen gewesen zuzugeben, dass er das nicht wüsste.
    Er hatte versucht, seine Mutter zu beruhigen, indem er ihr versprach, in Zukunft vorsichtiger zu sein, und so tat, als sei das Ganze eher ein Scherz, aber sie hatte seine Einstellung nicht sonderlieh gut aufgenommen. Und jetzt hatte Pudge Etiennes Leben noch schwerer gemacht. „Nein, ich bin sicher, er war es nicht”, behauptete er, dann versuchte er, einem weiteren Gespräch aus dem Weg zu gehen. „Ihr beide wartet hier, und ich hole das Auto.”
    Er war schon unterwegs, bevor sie ihm widersprechen konnten. Es gab an diesem Theater keinen Parkdienst, aber Etienne hatte Glück gehabt und einen bewachten
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