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Verliebt in einen Gentleman

Verliebt in einen Gentleman

Titel: Verliebt in einen Gentleman
Autoren: Elisa Ellen
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tun?“
    Ich sage ihr, dass wir Schluss gemacht haben.
    „Ach, wie schade“, seufzt sie, „er war ein richtiger Traummann.“
     
    Eines Nachmittags stehe ich mit einem kleinen Blumensträußchen vor der Haustür der Lanes.
    Es dauert ungewöhnlich lang, bis man die Tür öffnet. Fast will ich schon wieder gehen.
    Glen steht vor mir. Abby lauert abwartend hinter ihm im Zimmer.
    „Ich reise nächste Woche zurück nach Deutschland“, sage ich Glen, „und wollte mich von euch beiden verabschieden.“
    Glen grinst so, dass ich seinen zahnlosen Gaumen sehen kann. „Wie schön, Schatz! Wie freuen wir uns! Komm rein, komm rein.“
    Abby rückt jetzt näher. „Nett von dir“, sagt sie kühl und nimmt den Strauß entgegen. Sie eilt gleich fort, um eine Vase zu suchen und vermutlich auch, um ihre Verlegenheit zu überspielen.
    „Sicher möchtest du eine schöne Tasse Tee und einen Tunk-Keks“, sagt Glen.
    „Nichts hätte ich lieber!“
    „Sie will eine Tasse Tee und einen Tunk-Keks“, ruft er in die Küche hinein.
    Abby steckt ihren Kopf heraus und sagt ärgerlich: „Ach was, Tunk-Keks, Glen Lane. Lea möchte ein großes Stück von meinem frischen Angel-Food Kuchen und sie bekommt ihn auch.“
    Mir fällt ein Stein vom Herzen.
    Wir sitzen mindestens eine Stunde und plaudern gemütlich. Abby erzählt von ihrem Mieter, den sie fast sofort nach meinem Auszug gefunden haben, einem netten jungen Innenarchitekten, der die Installation für ein neues Hotel in Stock macht.
    Als ich mich verabschiede, muss ich den halben Kuchen in Alufolie gepackt für Alice mitnehmen und versprechen, dass ich ganz, ganz bestimmt wieder bei ihnen vorbei schaue, wenn ich wieder mal nach Gatingstone komme.
     
    Bei meinem Abschiedsbesuch bei den Seafields, nehme ich die Gelegenheit wahr, einmal mit Linda unter vier Augen zu sprechen.
    „Du hast da mal etwas über Mr. Derby gesagt...“, sage ich verlegen.
    „Du meinst, dass er ein chauvinistisches Arschloch ist?“
    „Ja, oder so ähnlich. Woher hattest du deine Informationen?“
    „Jeder in der Schule weiß das, es sei denn, man wäre blind und so in ihn verliebt, wie du es anscheinend warst“, sagt Linda mit einer gewissen Brutalität.
    „Woran merken sie das?“, frage ich.
    „Er hat immerfort irgendwelche frauenfeindliche Sprüche drauf. Immer müssen die Mädchen die Tafel putzen oder den Abfall aufsammeln, und so. Er meint, es könne nicht schaden, schon mal fürs Eheleben zu üben. Die Jungs finden das natürlich großartig – wir Mädchen finden es zum Kotzen!“
     
    Catherine hat meine Lebensveränderung natürlich am frühsten mitgekriegt.
    Sie meint, sie habe es daran gemerkt, dass ich weiterhin die Alte geblieben sei, sogar nach den Ferien. Da habe sie schon geahnt, dass es zwischen uns aus sei.
    „Wie geht es dir?“, fragt sie teilnahmsvoll. „Kommst du gut über ihn hinweg?“
    Ich lächle sie an.
    „Betrachten wir es mal so: Ich war total süchtig nach ihm, aber nun, da ich ihn deinstalliert habe, geht es mir richtig gut.“
    Apropos deinstalliert, ich habe bei Facebook meinen Beziehungsstatus auf „Single“ geändert. Jens hat darauf fast eine Sekunde später das „like“ angeklickt.
    Er holt mich übrigens mit dem Auto nächst Woche hier in England ab, damit ich nicht mit meinem vielen schweren Gepäck und der rutschenden Schultertasche über endlose Bahnsteige ziehen muss.
     
    Nachwort:
     
    Zwei Jahre später sind Jens und ich auf unserer Hochzeitsreise in Cambridge. Wir wohnen in einem der vornehmsten Hotels in der Stadt und das Wetter ist wieder wunder, wunderschön. Wir besichtigen die herrlichen antiken Skulpturen, die ich damals nicht gesehen hatte. Wir verbringen mindestens eine Stunde im kleinen Heimatmuseum und schaukeln vorsichtig und behutsam in einem Punt über den Cam.
    Wir lästern nach Herzenslust in unserem kleinen Café über die Passanten und am Abend gehen wir zum Evensong im Chapel von King's College.
    Nach einigem Suchen finden wir auch die kleine Saint Peter's Church, wo wir andächtig Hand in Hand auf einer Bank sitzen.
    „Möchtest du die Glocke läuten?“, fragt Jens.
    Ich lache. „Nicht nötig, ich bin wunschlos glücklich.“
    Jetzt fragt er: „Ist eigentlich dein Wunsch von damals in Erfüllung gegangen?“
    Ich überlege einen Moment, dann strahle ich ihn an. „Ja, voll und ganz. Und bei dir?“
    Er wirft einen Arm um mich und zieht mich dicht an sich heran.
    „Mein Wunsch ist auch wahr geworden. Voll und
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