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Verliebt in den Feind?

Verliebt in den Feind?

Titel: Verliebt in den Feind?
Autoren: TESSA RADLEY
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hübsche Vorstellung!“ Caitlyn lachte, und ihr Gesicht hellte sich auf. „Aber nicht ganz passend. Sie sind eher der Wolf im Schafspelz.“
    Wie anziehend sie wirkte, wenn sie lachte! Zum ersten Mal seit dem Tod des Mannes, den er für seinen Vater gehalten hatte, fühlte Rafael sich weniger bedrückt. „Könnte etwas dran sein! Mütterlicherseits bin ich ein López, das geht auf das lateinische Wort für Wolf zurück. Also seien Sie lieber auf der Hut vor mir!“ Er lachte laut auf.
    Amüsiert fragte Caitlyn: „Was sind das für große Zähne?“
    Rafael fühlte sich auf einmal unwiderstehlich zu ihr hingezogen. Am liebsten wollte er sie küssen und beugte sich bereits zu ihr. „Damit ich besser beißen kann …“
    Caitlyn errötete und wurde plötzlich ernst. Schnell trat sie einen Schritt zurück. Es sah aus, als hätte sie Angst … „Ich habe keine Zeit mehr. Phillip finden Sie in seinem Büro. Durch diese Tür, an den Stahlkesseln vorbei, dann rechts und immer geradeaus.“
    Und schon eilte sie davon. Betroffen sah Rafael ihr nach. Gerade eben hatte sie noch gelacht und mit ihm geflirtet – und nun war sie weg.
    Hatte sie womöglich Angst vor ihm? Nun, sie zumindest brauchte ihn nicht zu fürchten …
    Tief in Gedanken versunken, ging Caitlyn über den Hof. Das amüsierte Leuchten und das Interesse in Rafaels Blick gingen ihr nicht aus dem Sinn. Einen Moment lang hatte sie seine Nähe wirklich genossen – doch dann hatte sie Angst bekommen.
    In diesem Moment kam Heath in seinem Lamborghini vorgefahren. Unter der Woche tauchte Heath nur selten hier auf. Da er und Phillip oft gegensätzliche Meinungen vertraten, war Heath vor vier Jahren weggezogen und hatte ein eigenes Weingut gekauft. Zuvor war er hier auf Saxon’s Folly Kellermeister gewesen.
    Heath parkte neben dem klapprigen Gefährt, das Rafael gemietet hatte.
    Als er ausstieg, fragte sie: „Na, was führt dich hierher?“
    „Dad hat mich hergebeten. Zu einer Besprechung.“
    „Phillip hat dich angerufen?“, fragte Caitlyn überrascht.
    „Ja. Aber wenn du glaubst, dass wir uns versöhnen wollen, liegst du falsch. Joshua hat er nämlich auch hergebeten. Um deinen Job brauchst du dir also keine Sorgen zu machen, Kleine.“ Gönnerhaft tätschelte er ihr den Kopf.
    Caitlyn schüttelte den Kopf und nahm die Baseballkappe ab. „Davor habe ich keine Angst. Schließlich hast du dich doch dafür eingesetzt, dass ich ihn bekomme.“
    „Stimmt auch wieder, Rattenschwanz“, erwiderte er scherzhaft und zog an ihrem Pferdeschwanz.
    Früher hatte seine vertrauliche und kumpelhafte Art Caitlyns kühnste Wünsche und Sehnsüchte geweckt. Jetzt ärgerte sie sich nur darüber. Wie hatte sie sich nur Hoffnungen auf einen Mann machen können, für den sie immer das kleine Mädchen bleiben würde? Als sie im ersten Studienjahr gewesen war, hatte er schon an seiner Doktorarbeit gesessen. In ihrem Fach hatte es nur wenige Frauen gegeben, und sie hatte immer viel Zeit mit ihren männlichen Kommilitonen verbracht – bis sie irgendwann zu ihnen gehört hatte.
    Wieder ging ihr durch den Kopf, mit welch glühendem Blick Rafael sie gerade angesehen hatte. Beschämt waren ihr dabei ihre ausgetretenen Turnschuhe und die Saftflecken auf der Jeans bewusst geworden. Der kleine Flirt war aufregend gewesen und hatte ihr gutgetan … bis zu dem Moment, als Rafael sich plötzlich zu ihr gebeugt hatte.
    Leise seufzte sie und sagte zu Heath: „Also kommt Joshua auch. Da geht es wohl um Rafael, stimmt’s?“
    In diesem Augenblick bekam Heath einen Anruf auf seinem Handy. „Ja, Dad, ich bin schon auf dem Gut und komme gleich zu dir.“
    „Was ist denn los?“, fragte Caitlyn.
    „Anscheinend braucht Dad Unterstützung. Sein Problem ist einen Meter neunzig groß und anscheinend ziemlich unhöflich … Na warte!“
    Mit diesen Worten eilte er davon. Caitlyn folgte ihm. „Warte, ich komme mit.“
    Sie hoffte, dass es zu keinem Eklat kam.
    Direkt hinter Heath betrat Caitlyn Phillips Büro. Der Raum hatte große altmodische Fenster, durch die man die Weingärten sah. Auf dem antiken Schreibtisch befand sich außer einem Löschblatt nur ein goldener Füller in einem Halter aus Marmor. Phillip, Joshua und Rafael saßen bereits an dem großen Besprechungstisch. Spannung lag in der Luft.
    „Also geht es um ihn?“, fragte Heath, während er sich setzte, und wies auf Rafael.
    Phillip nickte nur.
    Caitlyn zögerte, bevor sie sich ebenfalls setzte. Sie fühlte sich ein wenig
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