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Verliebt in den Feind?

Verliebt in den Feind?

Titel: Verliebt in den Feind?
Autoren: TESSA RADLEY
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Verwicklungen …
    Da hörte sie Heaths Stimme: „Caitlyn, was ist los? Warum weint Mutter?“
    Caitlyn unterdrückte einen leisen Fluch und blieb ratlos stehen. Seit Rolands Tod hatte Kay nicht geweint – eine Gefasstheit, die die übrigen Familienmitglieder beinah beunruhigt hatte.
    „Tut mir leid, wenn ich etwas gesagt habe, was Ihre Mutter gekränkt hat. Ich kann Ihnen versichern, dass das nicht in meiner Absicht lag“, erklärte Rafael hoch erhobenen Hauptes.
    Caitlyn bemerkte die Ähnlichkeit zwischen den beiden Halbbrüdern: die dunklen Augen, die hohen Wangenknochen und die entschlossene Kinnlinie …
    „Was hat er gesagt?“, fragte Heath, der den Spanier keines Blickes würdigte. Die Situation drohte zu eskalieren. Caitlyn machte sich bittere Vorwürfe, sich überhaupt eingemischt zu haben.
    „Wie Sie sehen, stehe ich hier vor Ihnen. Sie können also direkt mit mir reden. Und einen Namen habe ich auch: Rafael Carreras.“
    „Ihr Name interessiert mich nicht“, sagte Heath brüsk. „Ich will wissen, warum meine Mutter weint.“
    Heaths Verhalten war wirklich mehr als rüde. Schnell trat Caitlyn zwischen die beiden. „Heath …“, versuchte sie, ihn zu beschwichtigen, und berührte ihn am Arm.
    Schrecklich, die zwei einander so ähnlichen Männer sich feindselig gegenüberstehen zu sehen.
    „Heath, Caitlyn! Megan schickt mich, ich soll euch zum Kaffeetrinken mit den Gästen holen“, rief Joshua und kam auf sie zugelaufen.
    „Erst will ich wissen, was er …“ Missbilligend deutete Heath auf Rafael, „… zu Mutter gesagt hat.“
    „Weint sie seinetwegen?“, wollte Joshua wissen.
    „Ja“, bestätigte Heath.
    „Das behauptet er, aber …“ Heath schob Caitlyn zur Seite, um Rafael gehörig die Meinung zu sagen. Dadurch geriet Caitlyn ins Stolpern. Schnell hielt Heath sie am Arm fest und entschuldigte sich bei ihr.
    Impulsiv fuhr Rafael Heath an: „Seien Sie vorsichtig!“ Sanfter fragte er Caitlyn: „Alles okay?“
    Lächelnd nickte sie. Immerhin war Heath erst einmal der Wind aus den Segeln genommen.
    Doch Rafael starrte äußerst feindselig auf Caitlyns Arm, den Heath noch immer festhielt. Mit einem unbehaglichen Gefühl, das an ein schlechtes Gewissen erinnerte, machte Caitlyn sich los.
    Aufgebracht fuhr Heath sich durchs Haar. „Was haben Sie zu meiner Mutter gesagt?“ Aus ihrer gemeinsamen Studienzeit wusste Caitlyn nur zu genau, dass Heath keiner Prügelei aus dem Weg ging, im Gegenteil, oft war er es gewesen, der zum ersten Schlag ausgeholt hatte. Hoffentlich ging er nicht auf Rafael los …
    Doch der wirkte ganz und gar nicht so, als wäre er ein leichtes Opfer: groß, schlank und entschlossen, sich zu verteidigen. Hell trat die kleine Narbe unter seiner Lippe hervor. Ein Kämpfertyp. Ebenso mutig wie gewandt.
    Zum Glück entspannte er sich etwas und erklärte ruhig: „Vor einem halben Jahr habe ich erfahren, dass der Mann, den ich zeit meines Lebens für meinen Vater gehalten habe, gar nicht mein Vater gewesen ist.“
    Heath blickte noch immer ausgesprochen düster drein und wollte wissen: „Was hat das alles mit uns …?“
    „Sie sind Heath, nicht wahr?“
    „Warum fragen Sie?“
    „Dann müssen Sie Joshua sein.“
    „Stimmt“, bestätigte dieser.
    „Ich bin Rafael und …“ Mit einer entschiedenen Handbewegung verhinderte er, von Heath unterbrochen zu werden, „… Ihr Halbbruder.“
    „Sie lügen!“, brach es aus Heath heraus.
    Rafael ballte die Hände zu Fäusten. „Nein! Es ist wahr. Ich habe mich in Spanien um die Beerdigung gekümmert, und nun bin ich hier.“
    Schulter an Schulter standen Joshua und Heath nun Rafael gegenüber, der abgesehen von den zu Fäusten geballten Händen völlig ruhig wirkte. Caitlyn war entschlossen, eine Prügelei zwischen den Männern zu verhindern. Sie ging auf Rafael zu, hakte sich bei ihm ein und verkündete den anderen: „Er wollte gerade gehen.“
    „Wirklich?“, fragte Rafael spöttisch.
    Durch den feinen Anzugstoff hindurch spürte sie, wie muskulös er war. „Na klar. Wir waren doch gerade auf dem Weg zu Ihrem Auto“, antwortete sie so selbstverständlich wie möglich. Dabei klopfte ihr Herz wie verrückt.
    „Unsere Caitlyn! So kennt man sie“, rief Heath. „Guter Mann, an Ihrer Stelle würde ich tun, was sie verlangt.“
    Spürbar verspannte sich Rafael. Er betrachtete Heath abschätzig von Kopf bis Fuß. „So ein Weichei bin ich nicht. Ich verschanze mich nicht hinter Frauen. Und befehlen lasse ich mir von
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