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Verliebt in den Feind?

Verliebt in den Feind?

Titel: Verliebt in den Feind?
Autoren: TESSA RADLEY
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überflüssig. Zaghaft lächelte sie Phillip zu, der aussah, als ob er die ganze Nacht wachgelegen hätte. Caitlyn sah sich um und stellte fest, dass die Runde nicht komplett war. „Wo ist Megan?“
    „Sie ist auf dem Weg“, antwortete Joshua.
    „Und Mutter?“, fragte Heath. Caitlyn hatte es nicht gewagt, Kay zu erwähnen.
    Nach kurzem Zögern antwortete Phillip: „Sie arbeitet mit Alyssa an einer eiligen Presseerklärung.“
    „Aber sonst ist Mutter immer da, wenn es etwas zu besprechen gibt“, platzte Heath heraus.
    „Diesmal ist es eben anders“, sagte Phillip gequält.
    Wie ein Wirbelwind kam Megan hereingefegt. „Sorry, ich war noch bei Mom und Alyssa“, entschuldigte sie sich atemlos.
    „Also, worum geht es?“, fragte sie, nachdem sie sich gesetzt hatte.
    Caitlyn überlegte, wie Rafael zu seinem Vater und seinen Halbgeschwistern eine Beziehung herstellen würde. Denn auch wenn er es nicht zugeben wollte, war sie doch überzeugt, dass er deshalb den weiten Weg auf sich genommen hatte.
    „Ich will meinen Anteil an Saxon’s Folly“, erklärte Rafael fest.
    Ungläubig sah Caitlyn ihn an.
    „Ihren Anteil?“, rief Heath und sprang auf.
    „Setz dich wieder“, befahl Phillip. Heath gehorchte, obwohl ihm die Zornesröte ins Gesicht gestiegen war.
    „Ja, genau. Meinen Anteil“, wiederholte Rafael äußerlich gelassen. Sein Akzent war stärker als sonst zu hören. Caitlyn spürte, wie sehr er sich zwingen musste, ruhig zu bleiben, als er fortfuhr: „Ich will nur,, was mir zusteht, obwohl er …“, er wies auf Phillip, „… mich nicht als seinen Sohn anerkannt hat.“
    „Wir haben nur Ihr Wort, keinen Beweis“, versetzte Heath.
    Geringschätzig sah Rafael ihn an. „Sogar Ihre Mutter hat zugegeben, dass meine Mutter damals hier in der Gegend gewesen ist. Und dass die Möglichkeit besteht …“
    „Die Möglichkeit!“, höhnte Heath.
    Joshua blickte von einem zum anderen. „Heath …“, begann er.
    Schnell fuhr Heath herum. „Was? Er lügt doch.“
    Beschwichtigend legte Joshua ihm die Hand auf den Arm. „Da wäre ich mir nicht so sicher. Zwischen euch beiden besteht ganz klar eine Ähnlichkeit. Lässt sich nicht leugnen.“
    Heath stutzte. „Du glaubst, dass er die Wahrheit sagt?“
    „Tue ich“, sagte Rafael. „Fragen Sie ihn doch selbst.“ Wieder deutete er auf Phillip.
    Joshua ergriff das Wort. „Ausgeschlossen ist es nicht. Ich fürchte, da kann nur ein DNA-Test Klarheit bringen.“ Dabei sah er Phillip an.
    „Also, was heißt das jetzt?“, fragte Megan.
    „Dass wir ein Problem haben“, sagte Joshua.
    „Ich will, was mir zusteht“, warf Rafael mit unbewegter Miene ein.
    „Und Ihre Mutter?“, fragte Megan. „Auch vor dreißig Jahren hat es schon Verhütungsmittel gegeben. Ich habe ja Verständnis für ihre schwierige Lage, aber warum hat sie sich auch mit einem verheirateten Mann eingelassen?“
    „Sie wusste nichts von seiner Ehe“, sagte Rafael scharf, und die Anspannung im Raum wuchs. „Er hat ihr etwas vorgemacht.“
    Alle blickten Phillip fragend an.
    „Stimmt das?“, wollte Megan wissen.
    Phillip schwieg und sah seine Tochter nur ratlos an.
    „Stehen Sie wenigstens jetzt dazu“, sagte Rafael.
    Beschämt schlug Phillip die Hände vors Gesicht. „Also gut. Es ist wahr. Zuerst habe ich ihr nichts gesagt. Aber später wusste sie dann Bescheid.“
    „Sie hat Sie geliebt – und geglaubt, dass Sie Ihre Frau verlassen und sie heiraten würden“, presste Rafael mit schneidender Stimme hervor.
    Phillip fuhr hoch. „Versprochen habe ich ihr das nie …“
    Voll Abscheu schüttelte Rafael den Kopf. „Sagen Sie ihnen, wie alt sie damals war.“
    „Ich weiß es nicht mehr.“
    „Dann werde ich es sagen: achtzehn! Noch ein halbes Kind. Sie haben ihre Unerfahrenheit ausgenutzt.“
    Megan wandte sich an Phillip. „Und Mutter? Wusste sie davon?“
    „Nein – bis gestern. Und Maria ist schon vor langer Zeit nach Europa zurückgekehrt.“
    „Aber sie hat versucht, Sie zu erreichen“, sagte Rafael mit verächtlich verzogenem Mund. „Meine Mutter war nach Neuseeland gereist, um das Grab ihres Großonkels Fernando zu besuchen, eines spanischen Mönches, der seines Glaubens wegen nach Hawke’s Bay gekommen war. Leider kam er bei dem Erdbeben von 1931 ums Leben. Meine Mutter hat vom hiesigen Geschichtsverein seine Tagebuchaufzeichnungen erhalten. Allerdings beging sie den Fehler, sie ihrem Geliebten …“, er deutete mit dem Kopf in Phillips Richtung, „… zu
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