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Verliebt in den Feind?

Verliebt in den Feind?

Titel: Verliebt in den Feind?
Autoren: TESSA RADLEY
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ihnen auch nichts.“ Vorwurfsvoll fragte er Caitlyn: „Lassen Sie sich immer vor seinen Karren spannen?“
    Erschrocken riss sie die Augen auf. Sofort verschwand ihre Sympathie für diesen … diesen Macho, und ihre ganze Sorge galt wieder Heath und den Saxons. Schließlich geschah es dem spanischen Granden nur recht, den Kopf zurechtgerückt zu bekommen. Schlimm nur, dass Kay sehr wahrscheinlich von dieser Schlägerei erfahren würde … Caitlyn musste sich etwas einfallen lassen, wenn sie die Prügelei noch verhindern wollte …
    Sie trat dicht vor Rafael und flüsterte: „Manchmal sind Frauen gar nicht so dumm.“ Angelegentlich entfernte sie nicht vorhandene Fusseln von seinem Revers.
    Als Heath das sah, rief er höhnisch: „Unsere burschikose Caitlyn als Verführerin. Einfach köstlich!“
    Das tat weh. Tränen in den Augen, trat sie einen Schritt zurück.
    Zornig betrachtete sie die drei Männer: Heath, der überdeutlich zum Ausdruck gebracht hatte, wie unweiblich er sie fand. Rafael, ohne den das alles hier nicht passiert wäre. Und Joshua, der einfach nur tatenlos dabeistand.
    Wütend strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und drehte sich um, um die Streithähne allein zu lassen. Wie viel sicherer würde sie sich mit ihrem üblichen Pferdeschwanz fühlen, ohne den Rock, diese Schuhe und den ungewohnten Blazer! „Macht doch, was ihr wollt“, rief sie. „Von mir aus schlagt euch die Köpfe ein. Mir egal.“
    „Einen Moment, querida“, sagte Rafael, indem er sie am Arm festhielt.
    Von dort, wo er sie mit seinen kräftigen Fingern festhielt, breitete sich ein angenehm warmes Prickeln in ihrem Körper aus! Als Caitlyn ihn ansah, bemerkte sie seinen nachdenklichen Blick, der zwischen ihr und Heath hin und her ging. Dann nickte er wissend – und sie wusste, dass er sie durchschaut hatte. Er hatte erkannt, was sonst niemand wusste: dass sie einmal hoffnungslos in Heath verliebt gewesen war.
    Würde er ihr Geheimnis verraten? Einen Grund, ihre Privatsphäre zu schützen, hatte er nicht. Seit seiner Ankunft hatte sie ihm nur Steine in den Weg gelegt. Und jetzt hatte er die Gelegenheit, sie zu demütigen.
    Doch stattdessen verkündete er: „Kommen Sie, Caitlyn, Sie wollten mich doch zu meinem Wagen begleiten. Aber freuen Sie sich nicht zu früh: Morgen komme ich wieder.“
    Erleichtert ging sie mit ihm davon – und wusste selbst nicht, was sie froher stimmte: dass es nicht zu einer Schlägerei gekommen war oder dass er geschwiegen hatte, was ihre frühere Schwäche für Heath betraf. Auf jeden Fall empfand sie Rafael gegenüber Dankbarkeit.

3. KAPITEL
    Als Rafael am folgenden Morgen den Empfangsbereich des Weingutes betrat, sah er einen schlaksigen Jungen mit Baseballmütze, der mit dem Rücken zu ihm stand.
    „Buenos días“, sagte Rafael. „Entschuldigung, ich suche Phillip Saxon.“
    Der Junge wandte sich um – und sah ihn mit ihm wohlbekannten hellblauen Augen an! Es war Caitlyn!
    Wieso war ihm ein solch unverzeihlicher Fehler unterlaufen? Ungläubig betrachtete er sie. Sie trug ausgewaschene Jeans mit Flecken von Traubensaft. In dem weiten blau-weiß-gestreiften T-Shirt mit dem Logo eines Sportvereins war von ihrer schönen Figur kaum etwas zu sehen. Die tief in die Stirn gezogene Kappe verbarg ihr wunderbares rotblondes Haar. Von der anmutigen Erscheinung dieser Frau war so gut wie nichts mehr übrig geblieben … Außer den Augen, mit denen sie ihn direkt ansah, herausfordernd, wie ihm schien.
    „Haben Sie Phillip Bescheid gesagt, dass Sie kommen?“
    Schon war es mit der aufkeimenden Anziehungskraft wieder vorüber. „Sind Sie immer so …“, er suchte nach dem richtigen Wort, „… herrisch?“
    „Ich will nur nicht, dass die Saxons Ärger bekommen.“
    Dann ging sie voraus durch einen steinernen Bogengang. Der vertraute Geruch französischen Eichenholzes schlug Rafael entgegen. In dem dunklen Raum, in dem sie sich jetzt befanden, standen links und rechts Eichenfässer in langen Reihen. Nach wenigen Schritten nahm Rafael einen neuen Duft wahr: zart und unaufdringlich nach Wiesenblumen. Caitlyns Duft.
    Tief atmete er ein. „Sie halten mich wohl für den bösen Wolf, der ihre kleinen Lämmer verschlingen will?“
    Kopfschüttelnd antwortete Caitlyn: „Nein, Phillip und seine Söhne lassen sich wohl schwerlich als Lämmer bezeichnen.“
    Rafael neigte den Kopf zur Seite und fragte: „Vielleicht sind die Saxons ja die Wölfe – und ich bin das unschuldige Lamm?“
    „Eine
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