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Verliebt in den besten Freund

Verliebt in den besten Freund

Titel: Verliebt in den besten Freund
Autoren: Debra Webb
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seine Brust zu schmiegen, dann gab sie jeden Widerstand auf. Wie oft hatte er sie so gehalten! Zum Beispiel als Sammy Potter sie von der Schaukel geschubst hatte. Als sie mit elf ihre Periode bekommen hatte und akzeptieren musste, dass sie ein Mädchen war. Und schließlich nach dem Tode ihres Vaters, als die Verzweiflung sie übermannte. Damals war sie sechzehn gewesen.
    Schließlich trat Zach zurück, hielt aber immer noch ihre Taille umfasst. Er schaute zu ihr hinunter. „Mann, du siehst fantastisch aus.“
    Das Blut schoss ihr in die Wangen. Sie sah alles andere als fantastisch aus in Jeans, T-Shirt und den alten Turnschuhen. Außerdem war sie verschwitzt und schmutzig vom Wühlen in den Blumenbeeten.
    Sie sah – verflixt noch mal – wie eine Vogelscheuche aus.
    „Hallo, Zach“, stieß sie hervor. „Du siehst … großartig aus.“
    Und das war die reine Wahrheit. Er hatte immer noch dunkelbraunes und volles Haar, selbst wenn er es jetzt kürzer geschnitten trug. Und diese Augen! So klar und blau wie damals. Sie schmolz dahin unter seinem Blick. Und erst sein Gesicht! Wie konnte jemand, der fast vierzig war, noch so unverschämt gut aussehen? Hier und da hatte sich ein kleines Fältchen eingegraben, was seinem Gesicht aber nur noch mehr Charakter verlieh.
    „Mensch, hast du mir gefehlt!“, sagte er. „Was machst du denn hier? Besuchst du deine Mom?“
    Das war’s. Was von ihrer selbstbewussten Fassade noch übrig war, brach in sich zusammen. Sie war nicht nur geschieden und lebte bei ihrer Mutter – sie war immer noch in Zach Ashton verliebt!
    „Nein“, gestand sie, und ihre Worte fielen überlaut in die Stille. „Ich wohne wieder hier. Ich arbeite im Cartersville General Hospital.“
    Als sie sein erstauntes Gesicht sah, fühlte sie sich zutiefst gedemütigt.
    „Ich dachte, du wärst glücklich ver…“
    Sie schüttelte den Kopf und schnitt ihm das Wort ab. „Nicht mehr.“ Offenbar hatten beide Mütter Wort gehalten und Beths gescheiterte Ehe nicht erwähnt.
    Zach ergriff ihre linke Hand und inspizierte ihren Ringfinger. „Ich …“ Er blickte ihr besorgt in die Augen. „Tut mir leid.“
    Beth setzte ein künstliches Lächeln auf. „Mir nicht.“ Sie befreite ihre Hand. „Deine Mutter ist im Haus. Sie erwartet dich bestimmt schon sehnsüchtig.“
    Er nickte geistesabwesend. „Ja, natürlich.“ Unvermittelt zeigte er mit dem Daumen auf seinen Wagen. „Ich sollte wohl besser meine Koffer holen.“
    Beth blinzelte. „Deine Koffer?“
    Das aufreizende Lächeln, das den Frauen des ganzen Distrikts – und denen des benachbarten obendrein – den Kopf verdreht hatte, erschien auf seinem ungemein attraktiven Gesicht. „Hat sie es dir denn nicht erzählt? Ich mache ein bisschen Urlaub. Ich bleibe zwei Wochen hier. Deshalb bin ich mit dem Auto gekommen, statt den Flieger zu nehmen.“
    Zwei Wochen?
    Zwei Wochen Tür an Tür mit ihm – das würde sie nicht überleben! Garantiert würde die Vergangenheit zur Sprache kommen. Er würde darüber reden wollen. Sie würde … Entschlossen verbot sie sich, diesen Gedanken zu Ende zu denken.
    „Ich hab mir überlegt, dass ich vielleicht bei den Vorbereitungen zur Geburtstagsparty helfen könnte“, fügte er hinzu, als sie nicht antwortete.
    „Das ist ja … großartig“, stieß sie hervor. „Einfach großartig.“
    Er wich ein paar Schritte zurück, ohne diese faszinierenden blauen Augen von ihr abzuwenden. „Wie wär’s mit einem gemeinsamen Abendessen oder so“, schlug er beiläufig vor, in diesem unnachahmlichen erotischen, maskulinen Tonfall, der ihm angeboren schien wie das Atmen.
    „Klar, gern“, log sie.
    Ein gemeinsames Abendessen kam überhaupt nicht infrage. Sie konnte nicht mit ihm zusammen essen. Sie konnte gar nichts mit ihm zusammen unternehmen. Panik stieg in ihr auf. Was war denn plötzlich in sie gefahren? Würde es denn nie aufhören, dass sie in seiner Gegenwart den Kopf verlor?
    Zach war schon halb bei seinem Wagen angelangt, als er sich noch einmal umwandte und sie anerkennend musterte. „Du siehst umwerfend aus. Wirklich schön, dich wiederzusehen.“
    Beth gelang es zu lächeln, bis er gegangen war. Erst jetzt begann ihr Herz wieder in einem normalen Takt zu schlagen.
    Sie kam sich vor wie eine Verurteilte.
    Dazu verurteilt, eine Neuauflage ihrer qualvollen Jahre als Teenager zu durchleben, als sich ihr ganzes Leben um Zach Ashton gedreht hatte.
    Sie würde alles daransetzen, zwischen ihrer Mutter und Mrs Ashton
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