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Verliebt in den besten Freund

Verliebt in den besten Freund

Titel: Verliebt in den besten Freund
Autoren: Debra Webb
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als er sie so kühl zurückgewiesen hatte, nicht begegnet. Sie hatte ihn sogar mehrmals wiedergesehen, und sie hatten beiläufig ein kurzes Hallo und ein „Wie geht’s dir“ ausgetauscht. Sie blieb stehen.
    Aber sie hatte ihn nicht gesehen seit dem Tag, als sie ihre Heirat angekündigt hatte, eine Heirat, die sich später als ein katastrophaler Fehltritt entpuppte.
    Na, war sie nicht der Inbegriff der erfolgreichen Karrierefrau? Einunddreißig Jahre alt, geschieden und lebte bei ihrer Mutter, dachte Beth sarkastisch. Und zu allem Überfluss versank sie jetzt auch noch in Selbstmitleid.
    Beth riss sich zusammen. Inzwischen war das neue Jahrtausend angebrochen. Scheidung war keine Krankheit, und die Rückkehr in ihr Elternhaus bedeutete ja nicht, dass ihr Leben ein kompletter Misserfolg war. Beides war einfach eine Tatsache.
    Genau genommen war Zach Ashton ja nichts weiter als eine Kindheitserinnerung. Zwar hatte er einen fast schon legendären Ruf als der reichste, begehrteste Heiratskandidat von ganz Higdon Country. Alle Mädchen waren in ihn verliebt gewesen. Aber das war damals, und heute war heute. Sie kannte mehr als genug Anwälte. Vermutlich war er längst zu dick, kriegte eine Glatze und brauchte eine Lesebrille.
    Wie lange hatte sie ihn eigentlich nicht mehr gesehen? Fünf Jahre? Das müsste ungefähr hinkommen. Er war kurz zu Hause gewesen, als Mrs Ashton nach ihrem Herzanfall ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Beth hatte damals an einem Ärztekongress teilgenommen. In den vier Monaten, seit sie wieder bei ihrer Mutter lebte, hatte Zach sich nicht blicken lassen.
    Jetzt fühlte sie sich schon bedeutend wohler. Sie mochte geschieden sein und bei ihrer Mutter leben, aber immerhin hatte sie es verstanden, sich ihre gute Figur zu erhalten. Sie achtete sehr sorgfältig auf ihr Äußeres. Jeden Tag joggte sie fünf Kilometer, und sie ging regelmäßig zum Fitnesstraining. Ihre Haut war immer noch zart, und sie hatte kein einziges graues Haar auf dem Kopf. Und ihr Gehalt als Ärztin erlaubte es ihr, sich gut anzuziehen, wenn sie ihr Geld klug investierte.
    Normalerweise jedenfalls.
    Heute war sie eher lässig gekleidet, da sie ihrer Mutter im Garten geholfen hatte und keinen Bereitschaftsdienst hatte. Mit ihren fünfundsechzig Jahren war Helen um einiges langsamer geworden, weigerte sich jedoch, den Gärtner an ihre Rosen heranzulassen – die Rosen, die Beths Vater gepflanzt hatte.
    Beth lächelte. Seit sie wieder hier wohnte, war es das allermindeste, ihrer Mutter ab und zu zur Hand zu gehen. Außerdem hatte sie Blumen immer geliebt! In ihrer Freizeit zog sie eben am liebsten Jeans und T-Shirt an. Und selbst wenn der Präsident heute Nachmittag vorbeikommen würde – was ging es sie an! Sie hatte nicht vor, sich anders zu verhalten als sonst.
    Das Geräusch eines Wagens, der in die Einfahrt bog, brachte sie unvermittelt in die Gegenwart zurück. Langsam drehte sie sich um und hielt die Hand über die Augen, um sich gegen die Sonne zu schützen. Bitte lass es nicht ihn sein, lieber Gott, betete sie. Ich weiß, gerade habe ich noch gesagt, dass es mir egal ist, aber das war ja bloß eine Notlüge. Ich muss mich erst darauf vorbereiten, diesem Mann gegenüberzutreten.
    Ein roter Sportwagen bremste, und dann stieg der Fahrer auch schon aus und streckte sich, als hätte er viel zu lange hinter dem Steuer gesessen. Beth erkannte den Wagen zwar nicht wieder, hatte aber die untrügliche Ahnung, dass es Zach war. Als er in ihre Richtung blickte, setzte ihr Herzschlag aus. Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er sie schließlich erkannte.
    „Beth!“
    Mit großen Schritten kam Zach Ashton auf sie zu, und ihr war, als hätte ihr Herz ihr jetzt völlig den Dienst versagt … was natürlich unmöglich war, denn sie fiel ja nicht tot um.
    Er war nicht dick.
    Kriegte auch keine Glatze.
    Und ebenso wenig hatte er eine Brille auf.
    Er war einfach vollkommen. Genau so, wie sie ihn in Erinnerung hatte: groß, schlank und umwerfend attraktiv! Seine Kakihose mochte zwar von der Reise zerknittert sein, aber das marineblaue Polohemd, das seine perfekten Brustmuskeln und breiten Schultern betonte, glich das schon längst wieder aus.
    Er blieb vor ihr stehen, nahm seine Designersonnenbrille ab und zog sie fest an sich.
    Er duftete nach frischer Luft und Sandelholz. Und in seinen starken Armen zu liegen, war einfach himmlisch. Etwa zwei Sekunden lang kämpfte sie gegen den Drang, ihre Wange an
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