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Verliebt in den besten Freund

Verliebt in den besten Freund

Titel: Verliebt in den besten Freund
Autoren: Debra Webb
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Frieden zu stiften. Zwei Wochen lang Tür an Tür mit Zach zu leben, war schlimm genug. Aber mit ihm gemeinsam eine Party dieser Größenordnung zu organisieren, ging entschieden über ihre Kräfte. Denn das würde bedeuten, Stunde um Stunde in seiner Nähe zu sein, um gemeinsam über Dekorationen, Musikauswahl, Speiseplan und das Verschicken von Einladungen zu entscheiden.
    Beth legte den Rest des Weges zum Cottage im Laufschritt zurück. Jetzt musste sie unbedingt herausfinden, was plötzlich zwischen den beiden Freundinnen stand. Wie schwer konnte es schon sein, ein kleines Missverständnis – und das war es doch wohl – aus der Welt zu schaffen?
    SIE WAR HIER.
    Und sie war schöner denn je. Das Beste war, sie war nicht nur eine erwachsene Frau, sie war auch frei. Zach holte tief Luft und zwang sich, an etwas anderes als an Beth zu denken. In ihrer Gegenwart fühlte er sich wie benommen. Entschlossen verdrängte er, welch ein Schock es gewesen war, sie wiederzusehen.
    Zach betrat das Haus durch den Haupteingang, erfuhr jedoch von Betty, der Haushälterin, dass seine Mutter sich hingelegt hatte.
    Also beschloss er, seiner Mutter ein wenig Ruhe zu gönnen und sich in der Zwischenzeit schon mal häuslich einzurichten. Er schleppte sein Gepäck nach oben in sein altes Zimmer. Später trat er leise in das Zimmer seiner Mutter. Einen Moment lang betrachtete er sie lächelnd. Selbst mit fünfundsiebzig war sie noch eine attraktive Frau.
    Er sog den Duft ihres Parfüms White Shoulders ein und schaute sich dann im Raum um. Hier sah es immer noch genauso aus wie in seiner Kinderzeit. Elegant, luxuriös. Seine Mutter hatte einen tadellosen Geschmack. Doch hinter der Fassade eines Snobs verbarg sich ein liebevolles Herz. Die ganze Stadt respektierte und liebte sie. Sie war die beste Mutter, die ein Mann sich wünschen konnte.
    Auf einmal war Zach sehr froh, dass er gekommen war. Leise schloss er die Tür hinter sich und kehrte in sein Zimmer zurück. Auch hier war die Einrichtung unverändert geblieben: Überall wimmelte es von Fußballtrophäen, Mannschaftsfotos und Fähnchen, Andenken an Urlaubsreisen der Familie. Zach nahm ein Foto seines Vaters auf und lächelte wehmütig. Der Tag seiner Abschlussprüfung an der Uni. Sein Vater war förmlich vor Stolz geplatzt. Er fehlte Zach immer noch, obwohl er vor mehr als zehn Jahren gestorben war.
    Vorsichtig stellte er das Bild wieder an seinen Platz auf der Kommode zurück und trat an das Doppelfenster gegenüber. Ans Fensterbrett gelehnt, beobachtete er Mrs McCormick und Beth unten im Rosengarten.
    Wie wunderschön war sie gewesen, als sie ihn vor all den Jahren geküsst hatte! Bei der Erinnerung an ihren weichen Körper, daran, wie sie sich an ihn gepresst hatte, durchfuhr ihn ein Hitzestrom. Er hatte sie so sehr begehrt, wusste aber, dass es nicht sein durfte. Sie war erst siebzehn gewesen und er vierundzwanzig.
    Aber er hatte sich so nach ihr verzehrt. Er liebte sie, solange er denken konnte. Erst später waren erotische Gefühle hinzugekommen. Dabei wusste er genau, dass es nicht richtig war. Jede Nacht hatte er sich Vorwürfe gemacht wegen dieser Träume, denen er nicht zu entrinnen vermochte. Dabei hatte er alles getan, was nur möglich war, um sie aus seinen Gedanken zu verbannen. Aber ganz gleich, mit wie vielen Mädchen er ausging, an seinen Gefühlen für Beth änderte das gar nichts.
    Deshalb war er ihr schließlich konsequent aus dem Weg gegangen. Zum Glück war sie meistens nicht da, wenn er nach jenem Vorfall nach Hause kam, weil sie inzwischen die Uni besuchte. Ein- oder zweimal nur waren sie sich über den Weg gelaufen, wenn er einen seiner Kurzbesuche bei seiner Mutter machte. Und dann hatte er gehört, dass sie heiraten werde, und gedacht, es sei gut so. Wenn sie einen anderen heiratete, dann konnte er endlich aufhören, auf sie zu warten, und sein Leben in vollen Zügen genießen.
    Zach schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Er hatte darauf gewartet, dass sie erwachsen wurde und mit dem Abschluss in der Tasche nach Hause kam. Aber sie konnte es ihm wohl nicht verzeihen, dass er sie damals zurückgewiesen hatte, und dann war es plötzlich zu spät.
    Er dachte daran, wie sie sich vorhin angefühlt hatte, als er sie in den Armen hielt, und wie sie ihn dabei ansah. Ob sie es auch immer noch fühlte?
    Aber diese alberne Idee schüttelte er schnell wieder ab. Sie hatten sich beide verändert. Alles war anders geworden.
    Zach berührte die Glasscheibe, als
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