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Verlieb dich - Roman

Verlieb dich - Roman

Titel: Verlieb dich - Roman
Autoren: Carly Phillips
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Waffe eine weitere Tür, die, wie sich herausstellte, auf das Dach hinausführte, und sah sich unvermittelt mit einer weiteren Geiselnahme konfrontiert.
    Der Kellner hatte offenbar seinen Fluchtweg falsch eingeschätzt. Als er erkannt hatte, dass er auf dem Dach in der Falle saß, musste er blitzschnell reagiert und sich Sara geschnappt haben. Er hatte zweifellos schon damit gerechnet, dass er verfolgt wurde, denn nun bedrohte er sie mit dem Messer.
    Rafe bekam einen Schweißausbruch, der nicht das Geringste mit der schwülen Hitze zu tun hatte, die ihn umgab.
    »Lass die Waffe fallen!«, befahl ihm der Kellner.
    Rafe versuchte abzuschätzen, ob er auf den Verbrecher schießen konnte, ohne Sara dabei zu verletzen. Das Mondlicht, das auf das Dach schien, war zwar auf seiner Seite, doch in Anbetracht der Tatsache, dass der Mann Sara als menschlichen Schutzschild verwendete, standen Rafes Chancen nicht gut.

    »Komm schon, Mann, lass sie gehen. Du möchtest doch sicher nicht hinter Gitter wandern, weil du eine Polizistin angegriffen hast«, sagte Rafe. Damit waren die Verhandlungen eröffnet.
    Der Kellner riss die Augen auf, aber er wich weder zurück, noch ließ er das Messer sinken. »Ist sie wirklich eine Polizistin?«
    »Wir sind beides Polizisten«, informierte ihn Sara mit ruhiger Stimme.
    Rafe bewunderte sie für ihre Coolness und hoffte, dass sie auch weiterhin Ruhe bewahren würde.
    Der Kellner fluchte. Die Hand, in der er das Messer hielt, zitterte, und die Klinge ritzte Saras Haut auf. Ein kleiner Blutstropfen zeigte sich an ihrem Hals.
    Rafe wurde übel, aber er kämpfte gegen das Gefühl an. »Du siehst, dein Glück schwindet«, sagte er, wobei er seine Waffe etwa auf Saras Brusthöhe hielt. »Lass sie gehen. Du wirst sicher besser davonkommen, wenn du keine Polizistin auf dem Gewissen hast.«
    »Schnauze! Ich muss nachdenken«, bellte der Mann. Er wirkte sichtlich durcheinander.
    Seine Unentschlossenheit war deutlich spürbar. Noch hielten sich das Gefühl der Panik und das irrationale Bedürfnis, zu kämpfen, die Waage.
    Rafe hatte dergleichen bereits erlebt. Der Kerl musste eine Entscheidung treffen. Rafe tat es ebenfalls. Andere Vermittler hätten in dieser Situation bestimmt auf Zeit gespielt und sich den Mund fusselig geredet. Doch Rafe hatte den Vorteil, dass er die Geisel kannte.
    Und sie konnte seine Gedanken lesen und seine Winke
deuten. Es war ein riskantes Manöver, aber Rafe hatte vollstes Vertrauen zu seiner Ex-Partnerin.
    Sobald er die Entscheidung getroffen hatte, sah er Sara nachdrücklich in die Augen und nickte ihr kaum merklich zu. Dann brüllte er: »Runter!« und stürzte sich auf den Geiselnehmer.
    Es ging alles ganz schnell. Sara ließ sich einfach fallen und rollte sich zur Seite. Im selben Augenblick warf sich Rafe auf die Beine des völlig überraschten Mannes, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Er versuchte nach Kräften, seinen Gegenspieler zu überwältigen, doch es gelang ihm nicht, das Messer an sich zu reißen. Rafe war sich nicht sicher, wie lange der Kampf hin und her gegangen war, ehe er endlich die Oberhand gewann. Schließlich verpasste er dem Mann einen Kinnhaken, um ihn ein für alle Mal außer Gefecht zu setzen.
    »Keine Bewegung!« Sara postierte sich über dem Kellner, die Pistole im Anschlag.
    Schwer atmend stand Rafe auf. »Alles in Ordnung mit dir?«
    Sie nickte. »Es würde mir besser gehen, wenn sich der Kerl vorhin nicht auf mich gestürzt hätte. Er hat mir einfach die Pistole aus der Hand geschlagen.« Sie schüttelte empört den Kopf.
    Rafe wurde unversehens schwindlig. Er beugte sich vornüber, die Hände auf die Oberschenkel gestützt.
    »Ja, das kann ich mir gut vorstellen.«
    »Inzwischen hat bestimmt schon jemand die Polizei gerufen. Sie müsste jeden Moment hier sein.«

    Rafe schaute zu Sara hinüber. »So sieht es also aus, wenn du dich unauffällig verhältst.«
    Sie brachte sogar ein Lachen zustande.
    Sie fuhren herum, als der Kellner am Boden stöhnte.
    »Ganz ruhig«, drohte Sara und trat ein paar Schritte auf den Mann zu, wobei sie vor Schmerz das Gesicht verzog.
    »Bist du verletzt?«, wollte Rafe wissen.
    Sara schüttelte den Kopf. Sie hätte nie und nimmer zugegeben, dass es sie erwischt hatte.
    Rafe schwindelte es erneut, heftiger diesmal. Er sank auf die Knie. Alles um ihn herum verschwamm. Erst jetzt nahm er einen stechenden Schmerz in der Brustgegend wahr.
    Er öffnete sein Smoking-Jackett und sah an sich hinunter. Blut sickerte
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