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Verletzlich

Verletzlich

Titel: Verletzlich
Autoren: Ravensburger
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vorher. Außer einem brandneuen Fenster. Wir saßen in Sagans Jeep und starrten auf die Stufen, die zum Eingang führten.
    »Bitte sag mir … dass du es ihnen sagen wirst … irgendwann«, bat Sagan.
    Ich stieß einen tiefen Seufzer aus. »Du kennst meine Mutter nicht. Sie wird mich umbringen und mich dann von den Toten erwecken, um eine Erklärung zu bekommen. Vielleicht lässt sie mich nicht einmal herein.«
    »Sie wird dich hereinlassen.«
    »Sie wird mir nie erlauben, dass wir zusammen sind.« Ich begann zu heulen und er trocknete meine Tränen mit seinem T-Shirt.
    »Ich werde mit dir zusammen sein. Ich werde nie aufhören mit dir zusammen zu sein.«
    Wir küssten uns und mir wurde bewusst, dass es das erste Mal war, seit Moreau … nun ja.
    »Willst du gleich mitkommen?«, fragte ich, weil es sich sicherer anfühlte.
    »Nein, das ist zu viel«, erwiderte Sagan. »Hi, Mom, ich bin ein Vampir! Einige andere Vampire wollten mich umbringen! Ach ja, und das ist mein neuer Freund.«
    »Ich verstehe, was du meinst.«
    Er küsste meine Hand. »Es wird alles gut laufen. Ich weiß genau, wie meine Mutter sein würde, wenn ich verschwunden wäre und plötzlich wieder auftauchen würde.«
    »Okay. Jetzt?«
    »Ja, aber komm noch mal her.«
    Ich lehnte mich über die Mittelkonsole und fiel ihm in die Arme. Dann löste ich mich von ihm und blickte auf die Treppe. Die Tür. Das Küchenfenster.
    »Denk einfach daran, dass du Manda heute eine Gutenachtgeschichte vorlesen kannst.«
    Ich holte tief Luft. Er fand immer die richtigen Worte.
    Auch nachdem ich die Wagentür geschlossen hatte, konnte ich nicht aufhören zu heulen. Meine Ärmel waren bereits nass vom Abwischen der Tränen. Ich ging auf die Stufen zu, drehte mich um und blickte durch den Tränenschleier hindurch auf Sagan. Der Wind fuhr durch sein blondes Haar. Ein Teil seiner Augenbraue war bei der Benzinexplosion verbrannt. Und auf der Wange hatte er einen tiefen, langen Schnitt, der wahrscheinlich eine Narbe hinterlassen würde. Ich hatte ihm gesagt, dass er damit aussähe wie Josey Wales.
    Ich schluckte und stieg dann langsam die Stufen hinauf. Vor der Tür blieb ich stehen. Meine Tür. Mit den Händen in die Hüfte gestemmt fragte ich mich, wie eine Halbvampirin in dieser Welt zurechtkommen sollte. Ich fragte mich auch, ob ich klopfen sollte.
    Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Eine Familie ist wie ein Hologramm. Es ist egal, ob sie nur aus einer anderen Person besteht. Oder aus zweien. Oder ob es sechs sind wie bei Sagan. Wenn du geliebt wirst, bist du nie nur etwas Halbes. Jeder Teil ist immer ein Ganzes. Deine Familie ist dein champ.
    Ich hob den kleinen Klopfer an und ließ ihn mehrfach gegen die Tür fallen. Dann lauschte ich. Erst war nichts zu hören, dann kam jemand angerannt.

Danksagung
    Ohne die Ermutigung, den Glauben und die Unterstützung einiger besonderer Menschen wäre dieses Buch nie fertig geworden. Bedanken möchte ich mich insbesondere bei meiner Lektorin Joan Slattery, bei Nancy Siscoe und Nancy Hinkel, Allison Wortche, Meg O’Brien, Kate Gartner, Artie Bennett und all den anderen Leuten in meinem Verlag Alfred A. Knopf; bei Cecile Goyette, bei meiner Agentin Rosemary Stimola und ihren Kollegen aus der Agentenwelt Stephen Moore und Bastian Schlück; bei Ann Marie Martin von der Huntsville Times ; bei meiner Schwester Rikki Lynn Halavonich; bei Kathleen O’Dell; ein besonderer Dank gilt meiner Familie, die akzeptiert hat, dass ich so oft und lange im Arbeitszimmer verschwunden bin, und meiner Frau Deborah, die das Buch fast genauso oft gelesen hat wie ich und trotz der vielen Bäume stets auch noch den Wald gesehen hat.

© Emily Elam
    R. A. Nelson ist ein preisgekrönter Jugendbuchautor. Zwei seiner Bücher, Shine und Teach Me , sind bereits im Ravensburger Buchverlag erschienen. Nelson lebt mit seiner Frau und vier Söhnen im Norden von Alabama und arbeitet im »Marshall Space Flight Center« der NASA. Mehr Informationen über ihn findet ihr im Internet auf www.ranelsonbooks.com.
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