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Verlangen unter falschem Namen

Verlangen unter falschem Namen

Titel: Verlangen unter falschem Namen
Autoren: ABBY GREEN
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eigentlich kennenlernen wollte.“ Er lachte rau. „Aber mein Stolz war gekränkt, und ich hätte dich ziehen lassen, ohne noch einmal nachzuhaken.“
    „Aber dann bin ich zurückgekommen …“, fuhr Cara leise fort.
    Er kam näher und sah zu ihr hinunter. „Ja, das bist du.“
    Betroffen erkannte Cara, dass sie mit ihrem unschuldigen Handeln nur seine Vorurteile ihr gegenüber bedient hatte. Doch völlig überraschend kniete er jetzt vor ihr nieder. Ihr Herz setzte aus, als sie den Blick in seinen Augen sah.
    „Warum bist du zurückgekommen, Cara? Es ist dir bestimmt nicht leicht gefallen, wenn du vorher noch nie mit einem Mann geschlafen hast.“
    Am liebsten hätte Cara fluchtartig das Zimmer verlassen. Sie konnte ihm doch unmöglich sagen, dass bereits in jener Nacht die Tiefe ihrer Gefühle zu ihm sie angetrieben hatte. Darum zuckte sie mit einer Lässigkeit die Schultern, die sie gar nicht empfand.
    „Mir ging es genauso“, beeilte sie sich dann zu sagen. „Die sexuelle Anziehungskraft … Ich hatte noch nie jemanden getroffen, der mich so empfinden ließ wie du. Und die Woche war einfach so schrecklich gewesen. Du bist aus dem Nichts aufgetaucht, und plötzlich war es, als ob es nur noch dich gäbe. Ich wollte … ich wollte mich einfach in diesem Gefühl verlieren, um den Schmerz und die Trauer für einen Moment zu vergessen.“
    Ein Schatten huschte über Vicenzos Gesicht. Er erhob sich und ging wieder zum Fenster, wobei er die Hände in den Hosentaschen vergrub. Schließlich wandte er sich ihr wieder zu. Dabei war seinem Gesicht nichts zu entnehmen.
    „Ich muss mich bei dir entschuldigen, Cara. Dafür, wie ich mich am Morgen nach unserer ersten gemeinsamen Nacht benommen habe, und ganz besonders dafür, wie ich mich verhalten habe, als du mir von deiner Schwangerschaft erzählt hast. Am Morgen danach in London war ich wütend auf mich selbst, weil ich die Kontrolle verloren hatte. Das habe ich an dir ausgelassen. Als du dann in Dublin aufgetaucht bist, um mir zu sagen, dass du schwanger bist, habe ich gedacht, du seist wie all die anderen Frauen nur auf mein Geld aus.“
    „Dein Vater hat mir von deiner Mutter erzählt“, sagte Cara ruhig.
    Er erstarrte. „Ja“, seufzte er schließlich mit angestrengtem Lächeln, „meine Mutter hat uns allen übel mitgespielt. Sie hat unsere Familie kaputt gemacht. Mein Vater hat das nie richtig verwunden. Wir beide haben uns danach gegenseitig überboten, um Allegra zu verhätscheln – als ob wir ihr dadurch den Verlust der Mutter ersetzen konnten.“
    „Hast du deshalb gedacht, ich würde mein Kind verlassen, wenn du mir nur genug Geld zahlst?“, fragte Cara leise und sah ihm dabei direkt in die Augen.
    Langsam nickte er. Dass er das angenommen hatte, schmerzte Cara, obwohl sie immer das Gegenteil behauptet hatte. Hoffentlich glaubte er ihr zumindest jetzt. „Das hätte ich niemals getan, Vicenzo. Nichts auf dieser Welt hätte mich jemals dazu bringen können, mein Baby zu verlassen. Nichts. Deshalb hatte ich auch kein Problem damit, den Ehevertrag zu unterzeichnen. Das Geld war mir egal, ich wäre bei meinem Kind geblieben.“ Und bei dir, fügte sie im Stillen hinzu und sah ihn durchdringend an. Sie wollte unbedingt, dass er ihr glaubte.
    Tatsächlich, an seinem Gesichtsausdruck und in seinen Augen änderte sich etwas, das ihr Herz schneller schlagen ließ.
    „Ich weiß, und ich glaube dir. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schwer es mir gefallen ist, das zuzulassen. Wie der jemandem zu vertrauen, meine ich. Meine Mutter hat jedem von uns das Herz gebrochen, und seit dem Tag ihrer Abreise habe ich es mir versagt, mich zu verlieben und selbst eine Familie zu gründen.“
    „Aber warum hast du dann darauf bestanden, mich zu heiraten, nachdem du diese Erfahrung gemacht hast?“, fragte Cara und wartete mit angehaltenem Atem auf seine Antwort.
    „Weil du meinen Erben unter dem Herzen trugst – zumindest habe ich mir das eingeredet. Außerdem habe ich mir eingebildet, damit einen möglichen Skandal abzuwenden und eine Schlammschlacht in der Boulevardpresse zu vermeiden. Und schließlich habe ich mir gesagt, dass ich dich dann besser unter Kontrolle hätte und dir zeigen könnte, dass du nichts dabei gewinnst, wenn du einem Milliardär ein Kind unterjubelst. Aber in Wirklichkeit waren meine Motive ganz andere.“
    Er atmete tief durch. „Ich hatte begonnen, mich zu verändern, und zwar von dem Moment an, da ich dich getroffen habe. Du hast mich
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