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Verlangen unter falschem Namen

Verlangen unter falschem Namen

Titel: Verlangen unter falschem Namen
Autoren: ABBY GREEN
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Telefon mit jemandem im Club verabredete. An seiner Stimme merkte sie bereits, dass er zu viel getrunken hatte. Ausnahmsweise wollte er nicht, dass sie ihn hinfuhr, weil er ein neues Auto hatte – ein neues Spielzeug, um Allegra zu beeindrucken.
    Cara hatte am selben Tag erfahren, dass Cormac in einigen Wochen mit Allegra nach Las Vegas fliegen wollte. Dort wollte er dann ganz romantisch um ihre Hand anhalten und sie auf der Stelle heiraten. Wie so denn sofort heiraten, hatte Cara sich gefragt und gemutmaßt, damit nicht die Möglichkeit bestand, vorher einen Ehevertrag aufzusetzen. Bis zu diesem Moment hatte Cara keine Ahnung gehabt, was Cormac im Schilde führte.
    Jetzt sah sie Vicenzo an und stellte fest, dass er sehr in sich gekehrt wirkte. Sie entzog ihm ihre Hände. Sie konnte ihn nicht berühren und weitererzählen, ohne den Ver stand zu verlieren. „Ich mochte Allegra. Sie war süß zu mir. Das war bei keiner von Cormacs anderen Freundinnen so gewesen. Sie hatte es nicht verdient, an meinen Bruder zu geraten … Cormac wusste, dass wir uns mochten. Darum hatte er dafür gesorgt, dass wir uns nicht allzu oft trafen.“ Sie lächelte traurig. „Also genau anders herum, als du dachtest. Mein Bruder war viel zu paranoid, um mich als Kupplerin zu benutzen.“
    Sie biss sich auf die Unterlippe. „Ich wollte Allegra helfen. Aber ich wusste nicht, wie. Sollte ich mit ihr reden oder zu ihrer Familie gehen? Allegra hat dich ein-, zweimal erwähnt. Aber ich habe ja erst am Tag des Unfalls von Cormacs Plan erfahren und glaubte, noch Zeit zu haben.“ Als sie verstummte, dachten beide daran, wie sehr sie sich getäuscht hatte. „Ich wollte nicht, dass Cormac selbst fuhr, weil er so benebelt war … genau wie Allegra“, fuhr sie fort, obwohl sie wusste, dass es Vicenzo treffen würde. „Ich habe Cormac irgendwie davon überzeugt, mich doch fahren zu lassen. Ich dachte, ich würde ihnen einen Gefallen tun und könnte so deine Schwester beschützen. Dabei habe ich mich wegen der Heirat in Las Vegas so schlecht gefühlt. Ich wollte wirklich einen Weg finden, ihn davon abzuhalten …“
    Vicenzo nahm wieder ihre Hand. „Cara, erzähl mir einfach nur, was passiert ist.“
    „In letzter Minute hat Cormac beschlossen, doch selbst zu fahren und gesagt, ich könne mit dem neuen Wagen nicht umgehen. Ich bin trotzdem mit eingestiegen, weil ich dachte, ich könnte wenigstens dafür sorgen, dass er nicht rast.“ Cara sah Vicenzo betreten an. „Sie wollten sich beide nicht anschnallen. Dann fing es an zu regnen. Von einer Minute auf die andere brach ein richtiges Unwetter los. Plötzlich kamen Scheinwerfer auf uns zu. Cormac war falsch auf die Autobahn gefahren und fuhr direkt in den Gegenverkehr hinein. An mehr kann ich mich nicht erinnern, bis mir jemand aus dem Autowrack half. Ich wurde ins Krankenhaus gebracht, und dort durfte ich gleich wieder gehen.“
    Cara war körperlich unversehrt gewesen. Da lag es wohl nahe, sie gehen zu lassen. Zumal in einem Krankenhaus in der Innenstadt die Notaufnahme sicherlich überlaufen war. Eigentlich hätte man sie dabehalten müssen, weil sie unter Schock stand. Und dann, nur wenige Tage danach, hatte sie ihn getroffen …
    Zu Caras Überraschung stand Vicenzo auf und zog sie mit sich hoch. Sie war immer noch ein wenig wackelig auf den Beinen und fühlte sich schwach. An Vicenzos Gesicht konnte sie nicht erkennen, wie er ihre Schilderung aufgenommen hatte.
    „Du bist erschöpft“, war alles, was er sagte.
    Ohne ein Wort nahm er sie an der Hand und ging mit ihr in die Küche. Dort bereitete er schweigend ein einfaches Omelette für sie zu und hielt sie an, etwas zu essen. Danach brachte er sie in ihr Schlafzimmer. Cara wunderte all das, aber sie ließ es zu. Mit einem keuschen Kuss auf die Stirn schob er sie sanft ins Zimmer. „Ruh dich aus, Cara. Wir reden morgen weiter.“
    Als Cara am nächsten Morgen erwachte, wusste sie zuerst gar nicht, wo sie war. Sie hatte mehr als vierzehn Stunden geschlafen und fühlte sich wie erschlagen. Schnell stieg sie aus dem Bett und duschte. Als sie sich anzog, wählte sie ein schlichtes schwarzes Sommerkleid aus. Doch beim Anziehen missfiel ihr plötzlich die Farbe. Es war Zeit, die Trauer zu beenden und weiterzumachen. Dass sie das plötzlich konnte, lag an Vicenzo. Er hatte diesen Wandel herbeigeführt, und bei dem Gedanken wurde Cara ganz warm ums Herz.
    Sie sah im Esszimmer nach, entdeckte aber weder Vicenzo noch seinen Vater. Manchmal schlief
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