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Verlangen unter falschem Namen

Verlangen unter falschem Namen

Titel: Verlangen unter falschem Namen
Autoren: ABBY GREEN
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nicht um, aber dieser dunkelhaarige Zweimetertyp, der gerade hereingekommen ist, sieht einfach göttlich aus. Bei dem würde sogar ich die Klappe halten, um ihn nicht von meiner Bettkante zu vertreiben.“
    Aus einem unerfindlichen Grund verspürte Cara wieder dieses merkwürdige Kribbeln. Außerdem war es ihr ein bisschen peinlich, dass sie ein hautenges Minikleid trug. Aber sie hatte ja im Club arbeiten wollen. Jetzt zupfte sie unwillkürlich am Rocksaum, um ihre Oberschenkel ein wenig mehr zu bedecken, und wunderte sich über ihre Reaktion. Nach den vergangenen Tagen war sie vielleicht einfach nur etwas überdreht. Dann lächelte sie, weil Rob so offensichtlich auf den Typ abfuhr. „Ich bitte dich, Rob, das sagst du doch von jedem!“
    Mit einem betrübt-träumerischen Gesichtsausdruck schüttelte Rob den Kopf. „O nein. Dieser ist … wie keiner – und unglücklicherweise sagt mir meine Intuition, dass er auch noch super im Bett ist.“ Rob richtete sich auf. „Okay, er kommt hier rein. Er muss jemand Wichtiges sein. Cara, Süße, setz dich gerade hin und lächle. Und lass dir eins gesagt sein: ein bisschen Flirten und ein heißer One-Night-Stand mit einem Kerl wie dem, und alle Erinnerungen an deinen tyrannischen Bruder sind vergessen. Das wäre jetzt genau das Richtige, bevor du zu Hause neu anfängst.“
    Und dann, quasi übergangslos, wandte Rob seine Aufmerksamkeit dem geheimnisvollen Fremden zu, der sich neben Cara stellte. „N’Abend, Sir. Was möchten Sie trinken?“
    Cara bekam eine Gänsehaut und schob es Robs anzüglichem Vor schlag zu, dass sie die Anwesenheit des Mannes so aufwühlte. Auch wenn sie keineswegs die Absicht hatte, sich einem Wildfremden hinzugeben. Außerdem wollte sie ihr erstes Mal bestimmt nicht am Abend nach der Beerdigung ihres Bruders erleben. Selbst Rob schien zu glauben, dass sie tatsächlich so lebenslustig war, wie sie es zu sein vorgab. Aber das war nur eine Fassade, hinter der sie Schutz suchte. Die Rolle des Vamps hatte sie sich sozusagen auf den Leib geschneidert, um vor Cormacs schneidenden Kommentaren sicher zu sein, und sie half ihr auch, um im Club nicht ungewollt Aufmerksamkeit zu erregen.
    Cara beschloss, dass jetzt der Moment gekommen war, um zu gehen. Gerade wollte sie von ihrem Barhocker rutschen, als sie sich dabei unbewusst dem Mann neben ihr zuwandte. Es herrschte eine vielsagende, angespannte Stille. Wie an Fäden gezogen sah Cara auf und fand sich Auge in Auge mit dem Fremden wieder, der zu ihr hinunterblickte – mit Augen, die grün-golden unter den langen Wimpern zu leuchten schienen. Die schwarzen Augenbrauen und hohen Wangenknochen machten sein Gesicht noch markanter. Dabei bildete sein Mund nur eine dünne Linie und hätte eigentlich kühl und abweisend auf sie wirken sollen, doch er zog Caras Blick auf sich und ließ sie in der Bewegung innehalten. Urplötzlich befiel sie der merkwürdig drängende Wunsch, ihre Lippen auf eben diesen Mund zu legen. Das war ihr noch bei keinem Mann passiert!
    All dies geschah im Bruchteil einer Sekunde. Zusammen mit der Erkenntnis, dass der Fremde mit seinen breiten Schultern auch noch das bisschen Licht nahm, das es an der Bar gab. Er musste gut einen Meter neunzig groß sein. Wie er da so lässig und auch ein bisschen arrogant vor ihr stand, war Cara klar, dass Rob hin und weg sein musste. Der Mann trug einen schweren Mantel, aber darunter stand der oberste Hemdknopf offen und ließ mehr als nur ein bisschen olivfarbene Haut erkennen.
    Während sie einander scheinbar ewig in die Augen sahen, begriff Cara gar nicht, warum ihr auf einmal so warm im Bauch wurde und ihr das Blut in den Ohren rauschte. Nun stockte ihr auch noch der Atem, und sie fühlte sich ein wenig benommen. Dabei saß sie immer noch halb auf dem Barhocker.
    Von weit, weit her hörte sie Robs Stimme. „Sir?“
    Der Fremde wartete noch einen Moment, bevor er den Blick von Cara abwandte. Seine Stimme war leise, tief und hatte einen Akzent. Bevor Cara wusste, wie ihr geschah, schob Rob ihr einen weiteren Brandy über die Theke und wies mit einem Augenzwinkern auf den Fremden.
    „Von dem Gentleman“, sagte er noch und ließ sie dann leise vor sich hin pfeifend allein.
    Insgeheim verfluchte Cara ihn. „O nein“, wandte sie sich dann an ihren Gönner, „das kann ich nicht annehmen … ich wollte auch gerade gehen.“
    „Bitte gehen Sie nicht meinetwegen.“
    Weil er sich so direkt an sie wandte, blieb Cara wie angewurzelt sitzen. Nur zögerlich
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