Vergiss es Baby - Roman

Rahmen kletternd, äh, fallend. Ein größeres Kompliment, das ich einer Frau machen kann, gibt es nicht.«
    Aus dem Rahmen fallend. Außergewöhnlich. Unkonventionell. Irgendetwas in der Richtung.
    Sie musste heftig schlucken, bis es ihr gelang, ihren Mund wieder zu schließen. Warum hatte sie sich nicht die Mühe gemacht, wenigstens einmal in ihrem Leben ein Wörterbuch zu benutzen? Sie hätte dazu noch nicht einmal einen Buchladen betreten müssen, die Dinger gab es längst online. Aber das war ihr wohl zu gewöhnlich gewesen.
    »Was ist denn los? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen. Oder war es Sauger, der dir einen Schrecken eingejagt hat?«
    Sie machte einen Schritt auf ihn zu, nachdem sie sich halbwegs beruhigt hatte, und tastete mit den Händen die Innentaschen seines Jacketts ab.
    »Soll ich das lieber ausziehen? Hey, ich bin kitzelig! Nicht so stürmisch«, sagte Valentin, während sich ihre Hände an seinem Oberkörper zu schaffen machten.
    »Jetzt sag schon, wo hast du ihn?«
    »Was denn?«

    »Na, den Ring natürlich.«
    »Ring? Was für ein Ring?«
    »Ich hab’s gewusst! Du hast gar keinen.«
    »In Las Vegas hatten wir auch keinen. Wir haben uns welche geliehen, die wir nachher zurückgeben mussten, erinnerst du dich?«
    »Nein.«
    »Vergiss den blöden Ring. Für Schmuck ist immer noch genug Zeit. Ich kann dir etwas Besseres bieten.«
    »Was denn zum Beispiel?«
    »Verständnis. Geborgenheit. Vertrauen.«
    »Hmm. Ich glaube, das fehlt noch was.«
    »Ähhh, der Sportwagen, vielleicht?«
    »Falsch!«
    »Die Hochzeitstorte! Natürlich! Das ist es. Wie konnte ich die nur vergessen?«
    »Meinst du so eine riesige, weiße? Mehrstöckig und mit rosa Zuckerguss?«
    »Wenn du willst.«
    »Mit Marzipan? Und diese kleinen Miniaturausgaben oben drauf? Du und ich als Braut und Bräutigam?«
    »Sicher.«
    »Hmmh. Damit ließe ich mich eventuell überzeugen.«
    Er fasste sie um die Taille und zog sie zu sich heran. Als er sie küsste, richteten sich die kleinen Härchen an ihren Unterarmen auf.
    »Das heißt also … ja?!«
    »Das sage ich dir in unseren Flitterwochen. Lass uns ein paar Tage verreisen, bevor du ins Mannschaftstraining einsteigst.«

    »Babe! Willst du doch noch anfangen, etwas für dein Englisch zu tun?«
    »Warum denn nicht. Und wo lässt es sich besser lernen als in Las Vegas?«

Verlagsgruppe Random House
     
     
     
     
     
     
     
    Originalausgabe 09/2008
    Copyright © 2008 by Diana Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
    eISBN : 978-3-641-03160-2
    Redaktion | Antje Nissen
Umschlagmotiv | © Deborah Jaffe/Taxi/Getty Images
Herstellung | Helga Schörnig
     
     
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