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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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der Tat«, sagte Miller.
    »Und was wollen Sie jetzt tun? Kündigen? Sich versetzen lassen?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht denke ich Ende des Monats darüber nach. Vielleicht erst nach Weihnachten.«
    »Ich brauche Sie für diesen Fall.«
    Miller sagte nichts.
    »Der Chef will uns die ganze Geschichte übergeben. Alle vier Morde. Dabei wissen wir noch nicht mal, ob es derselbe Täter ist. Nach Ihrem Bericht sieht es so aus, aber Eventualitäten bringen uns nicht weiter. Die Strangulation, die Schläge, die Schnur mit dem Paketanhänger, das alles. Es scheint derselbe Modus Operandi zu sein, oder?«
    »Es sieht so aus.«
    »Die Erste, wie hieß die noch gleich … Mosley?«
    »Ja, Margaret Mosley, im März.«
    »War das Ihr Fall?«
    »Nein, nicht meiner. Ich war als Erster draußen, weil ich
zufällig Dienst hatte«, erklärte Miller. »Soviel ich weiß, hat Metz ihn am Ende übernommen.«
    »Nein … Jetzt fällt es mir ein. Metz sollte übernehmen, hat aber nicht. Der Fall ist schließlich beim Dritten Revier gelandet.«
    »So hatten alle was davon, oder?«
    Lassiter lächelte bitter. »Scheint so.«
    »Und warum jetzt wir? Das Zweite?«
    Lassiter zuckte die Achseln. »Die Erste lag in unserem Revier, die Zweite im Vierten, die Dritte im Sechsten, Nummer vier wieder im Zweiten. Zwei gehören uns. Oder der Präsident hat uns lieb, oder er kann uns nicht leiden. Himmel, was weiß ich? Er will, dass wir es übernehmen, macht uns zur Zentrale für alle vier Ermittlungen. Die Sache beginnt hochzukochen. Er will sie als einen Fall behandelt sehen. Leuchtet ja auch ein. Bis jetzt haben sich drei Reviere mehr oder weniger nicht darum gekümmert. Die Zeitungen sind voll darauf abgefahren, was zu erwarten war, und vielleicht will er uns die Chance geben, unseren Ruf zu polieren, nach der ganzen Scheiße, die Sie aufgerührt haben.«
    »So ein Unsinn …«
    Lassiter hob die Hand. »Dabei geht es um Politik und Strategie, weiter nichts. Klingt persönlicher als es ist.«
    »Hat der Präsident gesagt, ich soll es machen, weil das andere passiert ist?«
    »So direkt nicht …«
    »Aber?«
    Lassiter verließ das Fenster und nahm wieder in seinem Sessel Platz. »Kapiert endlich, dass sich überall ein liberaler Quatschkopf mit sozialem Gewissen findet, der davon überzeugt ist, dass wir nichts Besseres zu tun haben, als unbescholtenen Bürgern die Fresse zu polieren.«
    Miller lächelte bitter. »Die Politik des Department ist mir bekannt. Da brauch ich keine Nachhilfe …«

    »Umso besser, dann kann ich mir Erklärungen sparen. Wenn Sie hier sind, sind Sie im Dienst. Und wenn Sie im Dienst sind, müssen Sie die Fälle bearbeiten, die ich Ihnen zuteile. Und diesen Fall teile ich Ihnen zu, und solange Sie mir nicht hier und jetzt den Job vor die Füße werfen, können Sie herzlich wenig dagegen tun.«
    »Ich hab Sie auch lieb, Captain«, sagte Miller.
    »Dann gehen Sie jetzt mit dem FBI reden.«
    Miller zog die Augenbrauen hoch. »Wie bitte? FBI?«
    »Ich fürchte, ja … Der Präsident hat das FBI um Amtshilfe gebeten. Und die haben jemanden geschickt, der uns zeigt, wie wir mit dem Quatsch umzugehen haben.«
    »Das ist doch keine Bundesangelegenheit … heilige Kacke, was haben die Feds damit zu tun?«
    »Es ist eine Hilfe, Robert, und die kann ich, verdammt noch mal, gebrauchen. Der Chef hat mit Richter Thorne gesprochen … Vergessen Sie nicht, dass wir im kommenden Jahr Wahlen haben. Kein Mensch wird wegen dieser Sache seinen Job verlieren, das garantiere ich Ihnen. Ich brauche jemanden, der die Ermittlungen leitet, und dieser Jemand sind Sie. So machen wir das. Vielleicht tut es Ihnen ganz gut, sich in einen Fall zu verbeißen, oder? Vielleicht fällt Ihnen dann wieder ein, warum Sie so hart gearbeitet haben, um einen Detective aus sich zu machen.«
    »Habe ich eine Wahl?«, fragte Miller.
    »Nein, zum Teufel«, erwiderte Lassiter. »Der Job ist kein Wunschkonzert. Sie hatten drei Monate Urlaub von der ganzen Kacke. Seit einer Woche sind Sie zurück. Also seien Sie gefälligst nett zum FBI, und dann sammeln Sie und Roth alle Unterlagen zusammen und gehen sie gründlich durch, damit die Geschichte in Gang kommt. Wir haben vier tote Frauen, der Chef sitzt mir im Nacken wie ein Ausschlag. Die Geschichte schluckt mehr Spalten als der Veterans Day, also schwingen Sie sich zum Helden auf und retten den Tag, okay?«

    Miller erhob sich von seinem Stuhl. Er spürte die Last bereits. Den sich aufbauenden Druck, der das wacklig
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