Vergessene Küsse (Windham-Reihe) (German Edition)
in dem allgemeinen Durcheinander wegen seines Todes habe ich die Tasche vollkommen vergessen. Erst als ich Eure Nachricht bekam, fiel sie mir wieder ein.“
Er bückte sich unter seinen Schreibtisch und holte eine schlichte Ledertasche hervor.
Wenig später rumpelte die Kutsche über das Straßenpflaster. Es war schon fast Mittag, und trotz der gestrigen Unpässlichkeit schien Elisa heute vollständig genesen. Danielle überlegte schon, ob ihre Freundin sie vielleicht absichtlich mit Devlin allein gelassen hatte, kam aber zu dem Schluss, dass zumindest Colin einem so unschicklichen Plan niemals zugestimmt hätte.
Als sie nun das neugierige Funkeln in Elisas Augen sah, kam sie wieder ins Grübeln.
„Nun sag schon, worüber hast du dich gestern denn noch mit Lord Weston unterhalten? Ich hoffe, ihr habt eure Meinungsverschiedenheiten ausgeräumt.“
Danielle ließ ihren Blick aus dem Fenster schweifen. Worüber sie sich unterhalten hatten? Sie schmunzelte, als sie an den Abend zurückdachte.
„Ihr wollt mich lieben? Hier?“
„Ja, Danielle, das will ich. Und es gibt nichts, was Ihr tun oder sagen könntet, um dies zu verhindern.“
Sein Kuss hatte ihren Mund versiegelt, ihre Einwände alle ausgelöscht und ihr nie gekannte Wonnen versprochen. Während er mit seinen hungrigen Lippen ihre Sinne benebelt hatte, hatte er seine Krawatte gelöst und sich seines Hemdes entledigt, ehe er sich zu ihr legte.
Das warme Licht des Feuers glänzte auf seiner Haut, und Danielles Blick war gebannt dem Streifen dunklen Haares gefolgt, welcher vom Bauchnabel abwärts im Bund seiner Hose verschwand. Devlin hatte gelächelt und ihr einen Kuss auf die Nase gehaucht.
„Ihr fürchtet Euch doch nicht, oder?“
„Devlin, ich … wird es so sein, wie das, was Ihr damals mit der Frau auf der Terrasse …?“
Sein bebendes Lachen trieb ihr die Röte in die Wangen. Sie war so unerfahren! Sicherlich amüsierte ihn ihre Unwissenheit.
„Bei Gott, nein! So wird es nicht sein, Danielle“, versprach er, und mit einer Zärtlichkeit, die sie nicht erwartet hatte, begann er, ihr die Scheu zu nehmen. Seine Küsse waren wie Schmetterlinge auf ihrer Haut. Seine Hände zart und geduldig. Immer weiter erhitzte er ihr Gemüt und riss sie tiefer in den Strudel der Gefühle. Seine Muskeln unter ihren Fingern, so hart und stark, gaben ihr Sicherheit, und sie klammerte sich an ihm fest wie eine Ertrinkende. Er schob ihr Kleid weiter hinunter, bis es raschelnd zu Boden glitt.
„Ihr seid schöner als die Venus “, flüsterte er, und seine Hände zitterten, als er sie wieder berührte. Seine Küsse wurden drängender. Danielle bemerkte, wie auch seine Erregung zunahm, als seine Zunge ihren Bauchnabel umkreiste und seine Hände ihre Brüste streichelten. Danielle war gefangen in ihrer erwachten Lust. Sie wollte mehr, und ihr Körper wusste, was zu tun war. Als Devlin seine Hände über ihre Hüften gleiten ließ, hob sie ihm ihr Becken entgegen. Er brauchte keine weitere Einladung, und als seine Finger ihre intimste Stelle berührten, grub sie ihm ihre Nägel in den Rücken. Köstliche Schauer hatten sie immer weiter einer Erlösung entgegengepeitscht, die sie zwar ersehnte, aber nicht hatte benennen können.
„Danielle? Hörst du mir eigentlich zu?“
Elisa war deutlich verstimmt, als sie mit dem Finger auf die Straße zeigte.
„Wir sind hier! Willst du nun aussteigen, oder nicht? Ich verstehe nicht, warum du mich seit Minuten anschweigst!“, schimpfte sie.
Danielle öffnete die Tür und stieg aus.
„Bitte entschuldige, ich war in Gedanken. Dieser Hauskauf ist immerhin eine schwerwiegende Entscheidung“, versuchte Danielle, ihre Freundin zu besänftigen.
Schnell, um Elisa nicht anmerken zu lassen, dass sie mitten am Tag erotischen Träumen nachgehangen hatte, ging sie ein paar Schritte weiter und inspizierte das Haus von allen Seiten.
„Es ist wunderbar, Danielle. Ich weiß nicht, warum du zögerst!“, rief Elisa und rückte ihren modischen Hut zurecht. „Man muss zuschlagen, wenn sich einem etwas so Fantastisches bietet.“
Danielle nickte. Vielleicht hatte Elisa recht. Warum sollte sie nicht einmal in ihrem Leben zugreifen, wenn sich ihr etwas Wunderbares bot?
Sie ging weiter den Gehweg entlang, um einen Blick auf die Rückseite des Hauses zu werfen, als sie auf der anderen Straßenseite einen Bekannten aus Essex ausmachte.
„Mister Foster? Was für ein Zufall!“, rief sie winkend und eilte über die
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