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Vergessene Küsse (Windham-Reihe) (German Edition)

Vergessene Küsse (Windham-Reihe) (German Edition)

Titel: Vergessene Küsse (Windham-Reihe) (German Edition)
Autoren: Emily Bold
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Hof“, überlegte sie laut.
    „Womöglich ist das so“, pflichtete er ihr bei und zwinkerte Danielle zu. „Mir wurden schon schlimmere Dinge unterstellt.“
    Der Vorhang wurde beiseitegeschoben und eine Frau stand in der Loge.
    Ihr schwarzes Haar war zu einer voluminösen Frisur aufgetürmt und ihr purpurfarbenes Kleid schaffte es kaum, ihre Brustwarzen zu bedecken, so tief war es ausgeschnitten. Mit strahlenden Augen musterte sie Devlin.
    „Hol mich doch der Teufel, ich wollte es nicht glauben! Der Earl of Windham beehrt London mit seiner Gesellschaft.“
    Sie streckte Devlin ihre Hand zum Kuss entgegen und schenkte ihm ein vernichtendes Lächeln.
     
    Danielle wusste sofort, wen sie vor sich hatte. Sie hatte nie vergessen, wie samtig und matt die Stimme der Frau geklungen hatte, als diese in Devlins Armen Befriedigung gefunden hatte. Beinahe versagten ihr die Beine, als Devlin die Frau begrüßte.
    „Lady Winther.“
    Die dunklen Augen der Frau hefteten sich auf Danielle, und sie verzog das Gesicht.
    „Was führt Euch nach London, Weston? Geschäfte oder sucht Ihr womöglich das Vergnügen ?“, fragte sie und legte ihm dabei vertraut die Hand auf den Arm – eine offensichtliche Einladung.
    „Manchmal …“, Devlin entwand ihr seinen Arm und lächelte Danielle an, „… lässt sich das nicht ganz trennen.“
    Diese Antwort schien der Schwarzhaarigen weniger zu gefallen, denn sie schnaubte verächtlich.
    „Ist sie deine neue Favoritin?“, fragte sie und musterte Danielle unverhohlen feindselig.
    Verärgert presste Devlin seine Lippen zusammen. 
    „Ich bitte Euch, Lady Winther, Euch auf den guten Ton zu besinnen“, erklärte Devlin kühl.
    „Wenn ich vorstellen darf, …“, wandte er sich nun an Elisa und Colin. „… Lady Winther, eine alte Freundin – Lord und Lady Bosworth. Und dies ist Lady Langston.“
    Sichtlich ungehalten über Devlins Zurechtweisung verzog die Schwarzhaarige das Gesicht. 
    „Eure Begleiterin ist mir bekannt. Der … nennen wir es ... peinliche Tod ihres Mannes hat ihr zu Ruhm – wenn auch nicht zu Ehre –, verholfen.“ 
    Danielle schnappte erschüttert nach Luft, brachte aber kein Wort heraus. Was hätte sie auch sagen sollen?
    Schützend stellte Devlin sich vor sie, und seine Miene drückte deutliches Missfallen aus. Aber seine ehemalige Bettgefährtin ließ sich davon nicht einschüchtern. Im Gegenteil. Ihr gefiel es nicht, dass Devlin sich so für seine Begleiterin einsetzte.
    „Weiß denn die Witwe Langston, dass Windham-Männer niemals lieben? Nicht, dass es ihr ebenso ergeht wie manchem traurigen Geschöpf, welches das Pech hatte, Euch über den Weg zu laufen.“
    „Claire!“, warnte Devlin die Frau, aber der triumphale Ausdruck in Lady Winthers Gesicht zeigte, dass sie ihr Ziel schon erreicht hatte.
    Danielle schmerzte es, Devlin die Frau so vertraut mit deren Vornamen ansprechen zu hören. Und was meinte Lady Winther mit ihren Worten, Windham-Männer könnten niemals lieben?
    „Lord Weston, falls Ihr der Witwe überdrüssig werden solltet, macht Euch nicht auf den Weg in ein Bordell, angeblich ist das nicht gut für die Gesundheit. Kommt lieber zu mir, und wir frischen unsere alte Freundschaft wieder auf“, schlug Lady Winther vor, ehe sie so schnell, wie sie gekommen war, auch wieder verschwand.
     
    „Ungeheuerlich!“ Elisa stapfte mit dem Fuß auf. „Dieser Auftritt war ja ungeheuerlich! Eine Unverschämtheit!“
    Devlin war zerknirscht, und mit großem Bedauern versuchte er, sich für Lady Winther zu entschuldigen.
    Schließlich beendete das schwächer werdende Licht die peinliche Situation, und der Vorhang zum ersten Akt hob sich.
    Danielle meinte, alle Augen im Saal wären auf ihre Loge gerichtet. Sie fühlte die Blicke der Menschen, und selbst die erlösende Dunkelheit schaffte es nicht, sie zu beruhigen. Devlin, der seitlich hinter ihr saß, beugte sich nach vorn. Sein Atem strich über ihren Nacken, als er flüsterte:
    „Danielle, es tut mir leid, was hier gerade geschehen ist. Lady Winther wollte Euch verletzen, nur aus diesem Grund ist sie hergekommen. Nehmt Euch ihre Worte nicht zu Herzen.“
    Danielle streckte den Rücken durch. Sie war wirklich aufgebracht. So aufgebracht! Sally würde ihr vermutlich empfehlen, auf etwas einzuschlagen. Und sicher würde ihr dies Erleichterung bringen. Aber da sie nicht vorhatte, ihre liebe Freundin Elisa zu blamieren, zugleich aber auch keine Sekunde länger all diese Menschen um sich herum ertragen
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