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Verführung in weißer Seide

Verführung in weißer Seide

Titel: Verführung in weißer Seide
Autoren: Donna Sterling
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ungläubig.
    “Er sagt, sie haben unterschrieben.”
    Es fiel Tess schwer, all diese Neuigkeiten so schnell zu verarbeiten. “Aber ich muss noch weiter mit Cole verheiratet bleiben, um die Bedingungen des Testaments zu erfüllen.”
    “Du wirst die ganzen fünf Monate mit ihm verheiratet bleiben, aber wenn seine Stiefmütter nicht mehr darauf aus sind, vor Gericht ihr Erbe zu erstreiten, dann spielt es keine Rolle mehr, ob du in Westcott Hall lebst oder nicht. Sobald Cole sein Erbe bekommt, erhalten seine Stiefmütter ihr Geld, Josh und ich bekommen, was uns zusteht, und du erhältst zwei Millionen und McCrary Place.” Ihr Vater zog zwei Zigarren aus der Brusttasche seines Morgenmantels. Eine davon gab er Phillip, die andere zündete er sich selbst an. “Na, ist das ein guter Handel?”
    Tess zitterte am ganzen Körper. Cole hatte ihre gemeinsame Zeit beendet, ohne ein Wort darüber mit ihr zu sprechen. Unvermittelt stand sie auf und griff nach ihrer Handtasche und den Autoschlüsseln. “Ich muss mit ihm sprechen”, sagte sie mehr zu sich als zu den anderen. “Ich fahre nach Hause und rede mit ihm.”
    “Wohin fährst du?”, fragte ihr Vater nach.
    Kurz vor der Tür blieb sie stehen. Sie hatte gesagt, sie fahre nach Hause. “Nach Westcott Hall”, korrigierte sie sich und bebte innerlich. Wie konnte Cole so eine weitreichende Entscheidung ohne sie treffen?
    “Erspar dir den Weg. Er sagte, er müsse geschäftlich weg. Aber du kannst ihn über sein Handy erreichen, wenn du Fragen hast.”
    “Die habe ich allerdings”, entgegnete sie empört. Ohne ihren Vater oder Phillip anzusehen, die genüsslich ihre Zigarren pafften, ging sie ins Büro, schloss die Tür und wählte Coles Nummer.
    Beim Klang seiner vollen tiefen Stimme musste sie sich erst einmal setzen. “Cole.” Mehr brachte sie im Moment nicht heraus.
    “Tess.”
    Erst jetzt wurde ihr klar, wie sehr sie sich danach sehnte, ihn zu sehen. “Bist du verrückt? Denkst du wirklich, deine Stiefmütter vergessen die vierzig Millionen, wenn du ihnen eine halbe Million anbietest? Sobald ich aus Westcott Hall ausziehe, werden sie vor Gericht ziehen, um zu behaupten, dass wir nicht richtig verheiratet sind.”
    “Sie werden nicht vor Gericht ziehen.” Es klang sehr ruhig und sicher. “Sie haben deinem Vater geglaubt, als er ihnen sagte, du würdest an der Ehe festhalten. Sie wissen auch, dass er dir von ihren Absichten erzählt hat. Dass sie Detektive beauftragen, mir zu folgen, und dass sie Frauen anheuern, die mich in verfängliche Situationen bringen sollen, um mir Untreue nachzuweisen.”
    “Davon hat mein Vater mir nie erzählt.”
    “Eine Bekannte von Deirdre hat mich gewarnt. Henry hat heute Lacey angerufen und sie dazu gebracht, zuzugeben, dass meine Stiefmütter sie bezahlen wollten, damit sie sich allein mit mir trifft. Das habe ich deinem Vater gegenüber erwähnt, und er wusste es bereits. Deirdre und die anderen Exfrauen meines Vaters glauben, dein Vater habe dir auch davon erzählt. Wenn diese Taktik vor Gericht bekannt würde, hätten meine Stiefmütter jede Sympathie verloren. Henry hat ihnen viel erzählt und sie mit möglichen Anklagen eingeschüchtert, die man deswegen gegen sie erheben könnte. Sie werden die halbe Million nehmen und sich damit zufriedengeben.”
    Tess bewunderte seine ausgefeilte Taktik. Innerhalb weniger Stunden hatte er jedes Hindernis, das zwischen ihm und der Erbschaft stand, aus dem Weg geräumt. Und gleichzeitig hatte er Tess’ Rolle in seinem Leben beendet. “Also, dann”, flüsterte sie und fühlte sich, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen. “Dann brauchst du mich nicht mehr.”
    Wieder herrschte Schweigen.
    “Du musst noch pro forma fünf Monate lang meine Ehefrau bleiben. Wenn dich irgendwelche Reporter ansprechen, sag ihnen, es ginge uns bestens. Du kannst behaupten, ich sei viel unterwegs, das wird nicht gelogen sein.” Langsam fügte er hinzu: “Es wäre am besten, wenn du deine Beziehung zu Phillip … nicht so offen auslebst.” Wieder schwieg er. “Und ich werde keinerlei Risiko mit irgendeiner Frau eingehen, bis das mit der Erbschaft geklärt ist.”
    Seltsam, wie weh ihr das tat. Cole verließ sie tatsächlich.
    “Du kannst deine Sachen abholen, wann immer du willst. Morgen werde ich dir gleich ein paar hunderttausend Dollar überweisen. Sobald ich mein Erbe bekomme, zahle ich dir den Rest der zwei Millionen, und du bekommst McCrary Place. Wenn du dort schon vorher einziehen
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