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Verführung in Manhattan

Verführung in Manhattan

Titel: Verführung in Manhattan
Autoren: Louisa Christian Nora Roberts
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einzureden, dass ich dich verabscheute, als einzusehen, dass ich weder dich noch mich erregen konnte. Dass ich dir nicht gerecht wurde.“
    „Ich wurde dir nicht gerecht.“ Verblüfft trat sie einen Schritt auf ihn zu. „Ich weiß, wie nutzlos ich für dich im Bett war. Lange bevor du es mir sagtest, wusste ich es schon. Und du musstest dir woanders holen, was ich dir nicht geben konnte.“
    „Ich betrog dich“, erklärte er. „Ich belog und betrog meine engste Freundin. Ich ertrug den Blick nicht, mit dem du mich plötzlich betrachtetest, und ich konnte mich selbst nicht leiden. Deshalb bewies ich meine Männlichkeit woanders und tat dir weh. Als du es herausfandest, reagierte ich typisch wie ein Mann und gab dir die Schuld.“
    „Ich weiß. Und ich erinnere mich, was ich dir daraufhin an den Kopf geworfen habe. Mein Stolz kostete mich einen Freund.“
    „Und ich verlor eine Freundin. Das hat mir unendlich Leid getan.“ Zögernd ging er zu ihr und nahm ihreHände. „Du hast nichts zerstört, Sydney. Zumindest warst du es nicht allein.“
    „Ich brauche jetzt einen Freund, Peter. Ganz dringend sogar.“
    Mit dem Daumen wischte er eine Träne von ihrer Wange. „Gibst du mir eine neue Chance?“ Er lächelte ein wenig und zog ein Taschentuch hervor. „Hier, putz dir die Nase und setz dich wieder.“
    Sydney gehorchte. „Ist unsere Ehe wirklich nur gescheitert, weil wir im Bett nicht zurechtkamen?“
    „Es war der wesentliche Grund. Außerdem sind wir uns zu ähnlich. Wir verschanzen uns bereitwillig hinter unserer guten Erziehung und tun, was von uns erwartet wird. Meine Güte, Sydney, weshalb haben wir bloß geheiratet?“
    „Weil alle es von uns erwarteten.“
    „Na, siehst du.“
    Ein bisschen getröstet, legte sie seine Hand an ihre Wange. „Bist du glücklich, Peter?“
    „Ich komme langsam dahin. Und du, Miss Vorstandsvorsitzende von Hayward Enterprises?“
    Sie lachte. „Hat es dich überrascht?“
    „Und wie. Ich bin furchtbar stolz auf dich.“
    „Lieber nicht. Sonst fange ich wieder an zu heulen.“
    „Ich weiß etwas Besseres.“ Peter küsste sie auf die Stirn. „Komm mit in die Küche. Ich mache uns einSandwich, und du erzählst mir inzwischen, was du neben der Arbeit sonst noch treibst.“
    Es war gar nicht so schwierig. Peter und sie waren ein bisschen verlegen und gingen vorsichtig miteinander um, aber das Band, das sie einst verbunden hatte, war nur stark gestrafft und nicht gerissen. Langsam ließ die Spannung nach.
    Beim Kaffee erzählte Sydney ihm den Rest. „Warst du jemals unsterblich verliebt, Peter?“ fragte sie schließlich.
    Lächelnd sah er sie an. „Außer mit vierzehn in Marsha Roisenbloom – nein, dieser Kelch ist bisher an mir vorübergegangen.“
    „Wenn du es wärest, wenn du jemanden innig liebtest … würdest du eine neue Ehe wagen?“
    „Ich weiß es nicht. Ich hoffe, ich würde es beim nächsten Mal besser machen, aber ich bin nicht sicher. Wer ist es?“
    Um Zeit zu gewinnen, schenkte Sydney sich Kaffee nach. „Er ist ein Künstler. Ein Tischler.“
    „Was denn nun?“
    „Beides. Er macht Skulpturen und arbeitet auf dem Bau. Ich kenne ihn noch nicht lange, erst seit Juni.“
    „Ist das nicht etwas zu kurz, Sydney?“
    „Ich weiß. Alles bei Mikhail geht furchtbar schnell. Er ist so verwegen, so selbstsicher und ungeheuer gefühlvoll. Ähnlich wie seine Arbeiten.“
    Verblüfft zog Peter die Brauen in die Höhe. „Der Russe?“
    „Er ist von Geburt Ukrainer“, verbesserte Sydney ihn automatisch.
    „Handelt es sich etwa um Mikhail Stanislaski? Von ihm steht eine Skulptur im Weißen Haus.“
    „Tatsächlich?“ Sie lächelte versonnen. „Das wusste ich nicht. Er hat mich zu seiner Familie mitgenommen – zu seiner wunderbaren Familie –, aber wie erfolgreich er ist, hat er mir nicht erzählt. Daran erkennt man, was bei ihm an erster Stelle steht.“
    „Und du liebst ihn.“
    „Ja, er möchte mich heiraten.“ Sie schüttelte den Kopf. „An einem Abend habe ich zwei Heiratsanträge bekommen. Einen von Mikhail und den anderen von Channing Warfield.“
    „Bloß nicht Channing, Sydney. Er passt überhaupt nicht zu dir.“
    Sie schob ihre Tasse beiseite und beugte sich zu ihm. „Du hast mir sehr gefehlt, Peter.“
    Er nahm erneut ihre Hand. „Und was ist mit deinem großen verwegenen Künstler?“
    „Er ist ein fabelhafter Mensch. Und er bringt mich zum Lachen. Ich ertrüge es nicht, ihn zu heiraten und erneut zu scheitern.“
    „Ich kann
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