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Verfuehrung im Walzertakt

Verfuehrung im Walzertakt

Titel: Verfuehrung im Walzertakt
Autoren: Michelle Styles
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„Ich schlage vor, Sie leisten ihrer Bitte Folge.“
    Diana sah Brett lässig an den Türrahmen gelehnt stehen. In seinen Augen brannte eiserne Entschlossenheit.
    „Und was, wenn nich?“
    „In diesem Fall kann ich nicht mehr für Ihre Gesundheit garantieren.“
    „Ihr aus dem Süden seid doch alle gleich. Ihr denkt, ihr könnt herkommen und Krach schlagen. Dabei ist das alles nur heiße Luft.“
    „Von ‚denken‘ kann bei Ihnen allerdings keine Rede sein. Das ist ja auch nicht gerade die Stärke eines Trunkenboldes.“
    „Willste mich etwa beleidigen?“ Der bullige Kerl wandte sich um und ballte die Hände zu Fäusten.“
    „Sie haben die Dame beleidigt.“ Brett zog seine Manschetten gerade, ein teuflisches Lächeln auf den Lippen. „Ich zahle nur mit gleicher Münze zurück.“
    Wütend hob der Mann die Faust. „Jemand sollte dir Manieren beibringen. In dieser Weise spricht man nicht mit Leuten, die einem überlegen sind.“
    „Erstaunlich, in diesem Punkt sind wir gleicher Meinung“, sagte Brett und verpasste dem Mann einen Kinnhaken, der ihn rückwärtstaumeln ließ. „Ich habe ihn gewarnt“, wandte er sich an Diana.
    „Habe ich etwas gesagt?“ Den Schürhaken fest umklammernd ließ sie den Mann nicht aus den Augen.
    Der Flegel schüttelte den Kopf und stürzte dann mit fliegenden Fäusten auf Brett zu. Dieser wich ihm gelassen aus. Verblüfft blieb der Bulle stehen, wandte sich um und erhielt von Brett einen Schlag in die Magengrube, der ihn zu Boden gehen ließ. „He, dazu haste überhaupt keinen Grund gehabt“, brabbelte er.
    „In diesem Punkt scheinen wir uns nicht einig.“ Brett blies auf seine Fingerknöchel.
    „Aber Mrs. Dawkins lässt ihre Mädchen immer hier warten, wenn eine frei ist.“
    „Heute Abend nicht.“
    Dies schien den Mann zu ernüchtern. Sein Blick wanderte zwischen Brett und Diana hin und her. „Hab wohl nen Fehler gemacht.“
    „Machen Sie Ihren Fehler nicht noch schlimmer, indem Sie auch nur einen Moment länger bleiben.“
    Murmelnd begab sich der Mann zur Tür.
    „Bevor Sie gehen, entschuldigen Sie sich bei der Dame.“
    „Aber sie hat’s doch herausgefordert.“ Der Mann schaute streitsüchtig drein.
    Mit Furcht einflößendem Blick griff Brett ihn am Jackenkragen. „Sie werden sie sofort demütig um Pardon bitten.“ Abrupt ließ er den Mann los.
    „Ich bitte demütig, um was immer er gesagt hat.“ Der Mann rannte förmlich aus dem Zimmer. Schwer polterten seine Schritte den Flur hinunter.
    Krachend ließ Brett die Tür hinter ihm ins Schloss fallen.
    „Ist es vorbei?“, fragte Diana leise und holte den Schürhaken nach vorne, den sie immer noch nicht loslassen konnte. „Ich hatte große Angst.“
    „Es ist vorbei“, erwiderte Brett. „Der Mann war betrunken. Er wusste nicht, was er tat.“
    „Glaubst du, die Wirtin vermietet diesen Raum als … als …?“
    „Ich habe nicht nachgefragt.“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Du solltest oben in deinem Zimmer sein, weit weg vom Schankraum.“
    „Ich wollte wissen, was mit der Kutsche ist.“ Ihre Wangen brannten. „Ich konnte die Wirtin kaum bitten, meinen Kutscher zu mir aufs Zimmer zu schicken. Was hätte sie sich da wohl gedacht? Es wäre nicht schicklich gewesen.“
    Brett kam zu ihr und nahm ihr sanft den Schürhaken aus der Hand. „Du solltest dich nun auf dein Zimmer begeben.“
    „Ja, das sollte ich.“ Doch ihre Füße weigerten sich, auch nur einen Schritt zu tun. „Begleitest du mich nach oben?“
    Er hob die Augenbraue. „Wenn du es für nötig erachtest. Ich bezweifle aber, dass dein Verehrer noch einmal zurückkommt. Soll ich nach der Wirtin klingeln?“
    „Ich denke, es gibt keinen Grund, sie zu stören.“ Sie fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und hoffte, er würde verstehen. „Sie scheint genug mit den vielen Gästen im Schankraum zu tun zu haben.“
    „Wie du meinst.“
    Er hielt ihr die Tür auf, und Diana ging hinaus. Laut schlug ihr Herz, so laut, dass sie glaubte, er müsse es hören. Sie ging über die schmale Stiege nach oben, hörte, wie er ihr folgte. Beim Erreichen ihres Zimmers hatte sich ihr Atem wieder beruhigt. Sie öffnete die Tür und trat ein. Schwach glühten die Kohlen in der Dunkelheit.
    Er legte einige Kohlen nach und schürte die Glut. Das Feuer erwachte zu neuem Leben, sandte tanzende Schatten über die Wände. „Das wird die Kälte vertreiben.“
    „Danke.“
    „Gern geschehen.“ Er blieb vor dem Kamin stehen. „Bei
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