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Verfuehrung auf Probe

Verfuehrung auf Probe

Titel: Verfuehrung auf Probe
Autoren: Natalie Nimou
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Und dann schreie ich es hinaus.
    „Ich liebe dich schon lange!“
    „Seit wann kennen wir uns?“, fragt Eric mit seinem skeptischen Gesicht.
    „Seit einer halben Ewigkeit“, entgegne ich und küsse die gepiercte Brustwarze, die sich direkt vor meinem Gesicht befindet.
    Das hier ist besser als Weihnachten.
    „Ich könnte für immer hier bleiben“, seufze ich.
    „Schön wär’s“, erwidert Eric, „leider habe ich morgen in Paris einen Termin, der sich nicht verschieben lässt.“

Kapitel 11
    Eric und ich räumen das Holzhaus gemeinsam auf. Wir haben für ziemliche Unordnung gesorgt, dabei waren wir nicht mal vierundzwanzig Stunden da. Wir sind eindeutig zwei kleine Messies. Aber irgendwas müssen wir ja auch gemeinsam haben.
    Schließlich verlassen wir gestiefelt und gespornt unsere Ferienunterkunft.
    Etwas fehlt an Eric. Als wir gemeinsam die Scheiben des Wagens vom Schnee freischaufeln, fällt es mir ein: Der kleine Koffer.
    „Auf der Hinfahrt hattest du einen Koffer dabei, Eric “, rufe ich ihm quer über die Motorhaube zu, „jetzt hättest du ihn fast vergessen.“
    Eric winkt ab. „Der liegt im Wagen. Ich habe ihn nicht ausgepackt. Aber es ist gut, dass du so ein gutes Gedächtnis hast.“
    Er wirft mir den riesigen Schneekratzer zu und geht um den Wagen herum, zum Kofferraum. Mit dem Köfferchen in der Hand läuft er quer über die Einfahrt, öffnet eine Mülltonne und wirft den kompletten Koffer hinein.
    „Was war das denn?“
    Grinsend steckt Eric den Zündschlüssel in die dafür vorgesehene Öffnung. Der Motor heult sofort auf. „Darin waren ein paar Utensilien.“
    „Was für Utensilien?“
    „Was wolltest du mir denn beibringen, Nicolette?“
    Mit großen Augen starre ich Eric an. Hat er etwa …?
    „Ich habe die verdammten Peitschen, Paddel, Taue alle weggehauen. Der Kursus ist beendet. Du bist mich wieder los.“ Eric tritt das Gaspedal so weit durch, dass der Wagen um die Kurve schleudert.
    Vor Schreck stemme ich beide Füße gegen das Armaturenbrett und kralle mich mit meinen Händen im Leder meines beheizten Sitzes fest.
    „Du kannst doch nicht einfach den Kursus abbrechen. Du hast doch noch fast gar nichts gelernt. Kleinkram und eine Fesselung, die jeder drauf hat“, schreie ich, während Eric mit einer unglaublichen Geschwindigkeit die vereisten und verschneiten Serpentinen ins Tal hinunterrast.
    „ Ich habe genug gelernt.“
    Ich halte mir die Hände vor die Augen. Auch wenn es draußen schon lange dunkel ist, kann ich das nicht mit ansehen, wie Eric über die Straßen brettert, neben mir geht es wer weiß wie weit in die Tiefe. Das ist ja schlimmer als fliegen.
    „Die paar Sachen, die ich dir beibringen konnte, sind das Geld nicht wert“, entgegne ich atemlos.
    „Entspann dich, Nicolette. Du bekommst die Wohnung trotzdem. Es kommt nicht auf die Zeit an, die man für eine Sache braucht. Allein das Ergebnis zählt. Und das ist überwältigend.“ Er grinst mich schief von der Seite an, was in dieser Situation jedoch keine Effekte auf mich hat. Ich habe ohnehin nur Augen für die grauenhaft glatte Straße. Und ein Ohr für die Aussage, dass ich die Wohnung trotzdem bekomme. Ich weiß, es ist total bescheuert, aber insgeheim habe ich gehofft, dass ich sie nun nicht mehr brauche.
    „Ich will die Wohnung nicht“, höre ich mich plötzlich sagen.
    „Warum nicht?“
    „Weil ich nicht weiß, womit ich eine solche Entlohnung verdient hätte.“ Ich schnalle mich ab und krabbele auf den Rücksitz, wo ich mich hinlege und die Augen schließe. Auf dem Beifahrersitze drehe ich noch durch.
    Eric quittiert meine Maßnahme mit einem Kopfschütteln. Vielleicht meint er auch meine Ankündigung bezüglich der Wohnung. Ich weiß es nicht. Es ist mir auch egal. Irgendwie kommt mir plötzlich alles so falsch vor. Ich weiß auch warum.
    „Vor zwei Tagen noch hast du mir gesagt, du liebst Isabelle. Und heute sagst du, dass du mich liebst.“ Jetzt ist es raus. Ich kann solche Dinge einfach nicht für mich behalten.
    „Ich sage immer die Wahrheit“, dringt es vom Fahrersitz zu mir.
    „ Wie kann man seine Liebe innerhalb von so kurzer Zeit von einer Person auf eine andere übertragen? Das ist unmöglich.“
    „Die Sache mit Isabelle war eine fixe Idee. Das hast du mir klar gemacht. Das ist auch der Grund, warum dein Kursus den Preis wert ist.“
    „Eine ganze Wohnung für diese eine Erkenntnis? Du bist ja bescheuert. Ich hätte es dir gleich sagen können, schon als du mir deinen
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