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Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Titel: Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit
Autoren: Carole Mortimer
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hoffte nur, dass ihm nicht bewusst war, wie tief er sie getroffen hatte.
    Jane parkte den Lieferwagen vor dem Haus, stieg aus und holte erst einmal tief Luft. Dann erst ging sie ins Haus. Sie gab sich alle Mühe, Festtagsstimmung vorzutäuschen. Schließlich war Weihnachten, und die paar Stunden erzwungener Feierlichkeit würden auch vorübergehen.
    “Du siehst aber blass aus, Darling”, sagte ihre Mutter zur Begrüßung.
    “Und abgenommen hast du auch”, fügte ihr Vater missbilligend hinzu, als er sie umarmte.
    Das also war der Lohn für die Mühe, die sie sich mit ihrem Aussehen gegeben hatte!
    “Wenn dein Weihnachtsessen so üppig ausfällt, wie wir es von dir kennen, Mum, werde ich hinterher wieder rund und rosig und ganz die Alte sein”, neckte Jane ihre Mutter.
    “Das hoffe ich wirklich”, antwortete ihr Vater ernst. “Aber alles der Reihe nach. Wie wäre es zuerst mit einem Glas Punsch?”
    “Damit wir nach dem Essen alle so müde sind, dass wir einen Mittagsschlaf machen müssen?” Jane lachte, und ihre innere Anspannung ließ nach. Jetzt war sie doch froh, dass sie diesen Festtag bei ihren Eltern verbringen durfte.
    “Das wäre äußerst unpassend.” Daphne Smythe-Roberts lächelte.
    “Wo wir zum Tee doch Gäste bekommen.”
    Früher war das Haus über Weihnachten stets voller Gäste gewesen, die letzten Jahre jedoch hatte sie mit ihren Eltern allein gefeiert. Selbst wenn sie momentan keine Lust auf fremde Leute hatte, war Jane doch froh, dass ihre Eltern wieder Besucher empfingen. Die neuen, geheimnisvollen Aktivitäten ihres Vaters schienen sich doch äußerst positiv auszuwirken.
    Außerdem bedeutete Besuch, dass sich die Unterhaltung nicht nur um sie drehen würde. Jane lächelte fröhlich: “Dann lasst uns doch Punsch trinken und die Geschenke auspacken”, schlug sie vor.
    “Danach kann ich dir in der Küche helfen, Mummy.” Sie wusste, dass Mrs. Weaver die Festtage wie immer bei ihrer Schwester in Brighton verbrachte.
    “Nichts da, heute sollst du dich verwöhnen lassen, Janie”, wandte ihr Vater ein.
    Janie! Der Letzte, der sie so genannt hatte, war Gabriel gewesen.
    Aber daran wollte sie an diesem Tag, der ihren Eltern gehörte, nicht denken. Sowohl ihre Mutter als auch ihr Vater waren bester Laune, und sie wollte ihnen die Stimmung nicht verderben.
    Dies erwies sich jedoch als besonders schwer, als sich herausstellte, wer die Gäste waren. Jane hatte mit alten Freunden ihrer Eltern gerechnet, die sie auch schon von Kindesbeinen an kannte und in deren Gesellschaft sie sich wohl fühlte.
    Doch dann klingelte es, ihre Eltern gingen hinaus, und ihre Mutter kam etwas später mit einem großen, schwarzhaarigen Mann mit grauen Schläfen herein. Kurz darauf betrat ihr Vater in Begleitung einer schlanken, ausgesucht elegant gekleideten Frau das Wohnzimmer. Ihr amerikanischer Akzent weckte in Jane die schlimmsten Befürchtungen, die sich dann auch bestätigten. Gabriel erschien auf der Türschwelle.
    Sie war wie vor den Kopf gestoßen. Selbst in ihren wildesten Phantasien wäre sie nicht darauf gekommen, dass ihre Eltern Gabriel Vaughan und seine Eltern zu Weihnachten einladen könnten.
    Schließlich kannten sie Gabriel nur äußerst flüchtig, seine Eltern dagegen überhaupt nicht! Warum, in aller Welt…?
    Aber als Gabriel ihr herausfordernd in die Augen sah, erkannte sie die Zusammenhänge. Plötzlich war ihr klar, was Gabriel und seine Eltern hier machten. An jenem Tag, als ihre Eltern so unerwartet nach London gekommen waren, hatte Gabriel um zehn Uhr einen wichtigen Termin gehabt…
    Er war es also, der ihrem Vater irgendeine Tätigkeit angeboten hatte! Gabriel war der Grund dafür, dass ihr Vater wieder so jung und ihre Mutter so strahlend wirkte!
    Wollte Gabriel ihre Eltern ein zweites Mal demütigen? Wollte er…?
    Nein, schalt Jane sich sofort, dazu war Gabriel, wie sie ihn in den vergangenen zwei Wochen kennen gelernt hatte, nicht fähig. Aber was hatte er mit seinem Angebot an ihren Vater sonst bezwecken wollen?
    “Kannst du dir das nicht denken, Jane?” Gabriel schien genau zu wissen, was in ihr vorging. Er war neben sie getreten, und das Blau seiner Augen erinnerte sie an einen Gletscher, denn es war kalt wie Eis. “Streng deinen Kopf an! Doch zuerst begrüße bitte meine Eltern.”
    Das Problem war nur, dass sie im Moment keinen klaren Gedanken fassen konnte, Sie nahm kaum wahr, wie Gabriel sie seinem Vater vorstellte, der ihm unwahrscheinlich ähnelte, nur dass seine
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