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Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Titel: Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit
Autoren: Carole Mortimer
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gewesen, sich und Jennifei1 umzubringen? Jane konnte es sich nicht vorstellen, denn sie hielt Paul dazu für zu egoistisch und feige.
    “Wir werden es natürlich nie erfahren. Und das ist vielleicht auch besser so”, fügte Gabriel ebenso leise hinzu.
    Sie stimmte ihm zu. “Es ist schon eigenartig mit der Liebe”, sagte sie ausdruckslos. “Sie scheint nur für Mensch zu existieren, die sie gar nicht verdienen.” Jennifer Vaughan hatte seine Liebe bestimmt nicht verdient - trotzdem hatte er bis zum Schluss zu ihr gestanden.
    “Der Unfall hat dich immerhin auf elegante Weise von deinem unwürdigen Ehemann befreit.”
    “Gabriel, wie kannst du nur! Ich hatte nie daran gedacht … Wir sind vom Thema abgekommen …”
    Gabriel bemühte sich zu lächeln, was ihm jedoch misslang.
    “Worüber haben wir eigentlich gesprochen, Jane? Ich habe völlig den Faden verloren.”
    Das ging ihr nicht anders, denn sie konnte nur an eins denken: Gabriel wusste schon seit zwölf Tagen, wer sie war, und hatte es ihr nicht gesagt. Den Grund dafür hatte er ihr immer noch nicht genannt.
    Sie blickte ihm direkt in die Augen. “Damit wir uns richtig verstehen, Gabriel, für mich ist die Vergangenheit genauso gestorben wie Paul. Warum habe ich dich wohl dauernd gebeten, mich in Ruhe zu lassen? Weil du mich an eine Zeit erinnerst, die ich lieber vergessen möchte.”
    Gabriel wurde blass. “Aber was gerade zwischen uns passiert ist…”
    Jane lächelte zynisch. “Ich bin lange Zeit allein gewesen, Gabriel”, unterbrach sie ihn. “Meine Ehe mit Paul mag ein Fehler gewesen sein, dennoch bin ich eine Frau mit natürlichen Bedürfnissen, und du …”
    “Und ich war zufällig hier”, ergänzte er. “Ist es das, was du sagen wolltest, Jane?”
    Nein, das hatte sie nicht sagen wollen. Denn während der letzten drei Jahre war sie auch anderen Männern begegnet, Männern, die ebenso attraktiv wie Gabriel gewesen waren - und ebenso an ihr interessiert. Doch sie hatte auf keinen von ihnen so reagiert wie auf ihn. Sie hatte keinen so nahe an sich herangelassen wie Gabriel.
    “Du sagst es.” Sie nickte. “Wahrscheinlich hat es etwas mit Weihnachten zu tun. Das ist ein Fest, an dem niemand gern allein ist.”
    Schon jetzt wusste Jane, dass sie sich sehr einsam fühlen würde, obwohl die Feier bei ihren Eltern genauso ablaufen würde wie in den vergangenen drei Jahren auch. Warum war durch Gabriel alles anders geworden? Was empfand sie für ihn? Jetzt, wo er ihr Geheimnis erraten hatte, konnte sie sich nicht mehr damit herausreden, sie habe lediglich Angst, von ihm entdeckt zu werden …
    Gabriel war bei ihren Worten zusammengezuckt. “Dann gehe ich jetzt lieber”, sagte er und nahm sein Jackett. “Dann hast du noch ein paar Tage Zeit, einen anderen zu finden, der dir die Einsamkeit zum Fest vertreibt.”
    Seine Worte verletzten sie, genau wie er es wohl beabsichtigt hatte.
    Dennoch schwieg sie und hielt ihn nicht zurück, als er an ihr vorbei zur Tür ging und diese leise hinter sich ins Schloss zog.
    Was hätte sie auch sagen sollen? Sie hatte eine Entscheidung getroffen, und er hatte sie respektiert.
    Eins wusste sie immer noch nicht, nämlich warum Gabriel sie so hartnäckig umworben hatte, obwohl er gewusst hatte, dass sie Janette Smythe-Roberts war.
    In zwei Punkten hatte sie jetzt jedoch völlige Klarheit. Erstens, Gabriel musste seine Frau sehr geliebt haben, denn sonst hätte er sich ein derartiges Verhalten von ihr nicht bieten lassen. Zweitens wusste sie jetzt ganz genau, was sie für Gabriel empfand. Sie konnte sich nicht erklären, wie es passiert war, aber es gab keinen Zweifel mehr daran: Sie hatte sich unsterblich in ihn verliebt.

13. KAPITEL
    Am Weihnachtsmorgen fuhr Jane morgens mit noch größerem Widerwillen als in den letzten drei Jahren zu ihren Eltern. Die letzten Tage waren zermürbend und belastend gewesen, obwohl Gabriel Wort gehalten und sie nicht weiter behelligt hatte. Als Folge davon sah sie blass und schmal aus.
    Obwohl sie sich bemüht hatte, diese Tatsachen durch ein dezentes Make-up und lässige Garderobe zu vertuschen, zweifelte sie an der Wirkung. Ihre Augen blickten traurig, und selbst der weite Pullover und die Bundfaltenhose konnten nicht verbergen, dass sie abgenommen hatte.
    Sie hatte Gabriel Vaughan zu nahe an sich herangelassen und sich in ihn verliebt. Aber vielleicht hatte er ja gerade das gewollt. Wenn das sein Racheplan gewesen war, konnte Gabriel mit dem Erfolg voll zufrieden sein. Sie
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