Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Titel: Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit
Autoren: Carole Mortimer
Vom Netzwerk:
Augen ausgesprochen freundlich blickten. Herzlich schüttelte er ihr die Hand.
    Marisa Vaughan war trotz ihrer gut sechzig Jahre immer noch eine schöne Frau, die dadurch noch sympathischer wirkte, dass sie mit sich und ihrem Leben völlig zufrieden zu sein schien.
    “Janette ist solch ein schöner Name! Er passt zu Ihnen, meine Liebe.” Bevor David Smythe-Roberts ihr ein Glas Punsch reichte, legte Marisa Vaughan ihr freundschaftlich die Hand auf den Arm.
    “Janette hat den Wunsch geäußert, mit mir spazieren zu gehen”, erklärte Gabriel unvermittelt. “Möchte noch jemand mitkommen?”
    “Eine gute Idee.” Sein Vater nickte zustimmend. “Aber bei diesem Wetter reizt mich der Kamin mehr.” Er trat näher an das wärmende Feuer und zwinkerte seinem Sohn vielsagend zu.
    “Zieh dir bitte meinen Mantel an, der an der Garderobe hängt, Janette”, sagte ihre Mutter. “Nicht dass du dich erkältest.”
    Sie wollte weder an die frische Luft noch mit Gabriel allein sein und hatte natürlich nichts Derartiges vorgeschlagen. Aber wenn sie nicht schrecklich unhöflich sein wollte, musste sie mit ihm gehen, denn ihre Eltern und die Vaughans blickten sie erwartungsvoll an.
    “Ich hielt es für besser, mich mit dir unter vier Augen auszusprechen”, erklärte Gabriel, als sie vor die Tür traten und zur Koppel gingen, die sich vor dem Stall befand, in dem früher ihr Reitpferd gestanden hatte.
    Jane wusste nicht, was sie überhaupt sagen sollte. Sie konnte immer noch nicht fassen, dass Gabriel plötzlich da war. Wie hatte sie sich in den vergangenen Tagen nach ihm gesehnt! Wie sehnte sie sich jetzt danach, ihm noch näher zu sein!
    “Warum, Gabriel?” gelang es ihr schließlich zu fragen.
    Es war kalt und winterlich, denn in der Nacht hatte es etwas geschneit. Gabriel blickte über den Zaun der Koppel. “Warum ich heute mit meinen Eltern hier bin?” hakte er nach. “Weil wir eingeladen worden sind und es unhöflich gewesen wäre abzulehnen/’
    Jane blickte ihn von der Seite an. Sein Gesicht wirkte finster und verschlossen. Sie schluckte. “Das meine ich nicht. Ich wollte wissen, warum du mich vor drei Jahren unbedingt finden wolltest.” Sie hatte das merkwürdige Gefühl, dass die Antwort auf diese Frage der Schlüssel zur Lösung aller Probleme wäre.
    Er sah sie stirnrunzelnd an. “Ich dachte, das wüsstest du! Ich wollte mich rächen! An einer Frau, die wegen meiner Frau von ihrem Mann verlassen worden war, an einer Frau, die von den Reportern wegen des Skandals gnadenlos verfolgt wurde, an einer Frau, die gerade ihr Baby verloren hatte! Das glaubst du doch, Jane, oder? Es verletzt mich wahnsinnig, dass du mir so etwas zutraust.”
    Jane schluckte. “Ich … Vielleicht habe ich mir damals ein falsches Bild gemacht…”
    “Vielleicht?” Gabriel drehte sich zu ihr um und fasste sie bei den Armen. “Das ist keine Frage von ‘vielleicht’! Du hast dich gewaltig getäuscht, Jane. Du hast dich derart geirrt, dass man darüber lachen könnte, wenn es nicht so traurig wäre.” Er hatte die Augen zusammengekniffen, und an seiner Schläfe pochte eine kleine Ader.
    Seit sie Gabriel Vaughan vor zwei Wochen persönlich getroffen hatte, waren ihr selbst schon Zweifel gekommen, ob sie ihn vor drei Jahren wirklich richtig eingeschätzt hatte. Zweifel, die immer stärker geworden waren. Sie hielt ihn nicht mehr für den eiskalten Mann, der den Tod seiner unschuldigen Frau rächen wollte - ganz im Gegenteil.
    Gabriel hatte Jennifers wahren Charakter besser als jeder andere durchschaut und würde nie einen anderen für ihr Ende verantwortlich machen.
    Wenn sein Motiv damals also nicht Rache gewesen war, was sonst?
    Sie musste es wissen!
    “Gabriel, ich habe damals einen Fehler gemacht”, brachte Jane hervor. Sie legte ihm beschwörend die Hand auf den Arm und zog sie auch nicht zurück, als sie spürte, dass er sie am liebsten abgeschüttelt hätte. “Das weiß ich jetzt, wo ich dich kenne.”
    Traurig schüttelte er den Kopf. “Du schätzt mich immer noch falsch ein, Jane.”
    Jane fühlte Panik in sich aufsteigen. Wollte er damit sagen, dass sie ihre Chancen vertan hatte, dass dies das Ende war, dass sie ihn nie wieder sehen würde? Das durfte einfach nicht sein! Die letzten Tage waren schrecklich gewesen, aber sie wusste jetzt, dass es noch unendlich viel schlimmer kommen konnte.
    “Gabriel, ich möchte mich für das, was ich dir zugetraut habe, entschuldigen”, brachte sie atemlos hervor.
    “In
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher