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Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Titel: Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit
Autoren: Carole Mortimer
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Dir sind die Konsequenzen deines Handelns nicht nur egal, du nimmst sie noch nicht einmal wahr, was noch viel schlimmer ist. Hast du je daran gedacht, was aus den Menschen wird, die dir ihre Unternehmen, ihr Lebenswerk, gezwungenermaßen abtreten müssen? Meinst du, sie zucken nur die Schultern und gehen dann wieder zur Tagesordnung über?”
    “So ist es nun einmal im Geschäftsleben, Jane.”
    “Das hat mir mein Vater auch gesagt. Ich nenne es ganz anders!”
    Gabriel atmete tief durch. “Jane, lass uns nicht vergessen, wer der wahre Schuldige ist!”
    Paul, immer wieder Paul…
    “Wenn du Paul schon dafür verantwortlich machen willst, dann vergiss bitte deine Frau nicht! Warum hat er wohl gespielt und auf so großem Fuß gelebt? Doch nur, weil er Jennifer beeindrucken wollte!”
    “Ich akzeptiere Jennifers Schuld.”
    “Wirklich? Sie war schön, gewissenlos und dachte nur an sich. Paul hatte ihr von meiner Schwangerschaft erzählt, aber es war ihr egal. Sie wollte mir trotzdem den Ehemann wegnehmen!”
    “Jennifer konnte keine Kinder bekommen”, antwortete Gabriel leise. “Schwangere Frauen empfand sie als Bedrohung.”
    Das Mitleid, das sie für Jennifer empfand, währte nicht lange. “Das gab ihr noch lange nicht das Recht, einer schwangeren Frau den Ehemann auszuspannen.”
    “Nein.” Er seufzte. “Aber genau das tat sie. In deinem Fall ist es besonders tragisch ausgegangen.”
    Sie brauchte einen Moment, ehe sie ihn richtig verstanden hatte.
    “In meinem Fall? Willst du damit sagen, dass Jennifer so etwas öfter getan hat?” Das konnte doch nicht wahr sein!
    Gabriel fuhr sich müde über die Stirn. “Jennifer war eine sehr unzufriedene Frau. Ich habe dir bereits gesagt, dass sie sich mehr für die Ehemänner anderer Frauen interessierte als für ihren eigenen Partner - besonders jedoch für die Ehemänner schwangerer Frauen.”
    Er wandte sich ab. “Für Jennifer gab es nichts Schöneres als Schwangere.”
    “Das ist doch lächerlich! Die meisten Frauen in dem Zustand fühlen sich dick und hässlich!”
    “Mag sein. Aber eine unfruchtbare Frau sieht das anders. Nicht, dass ich Jennifers Verhalten entschuldigen wollte …”
    “Das kannst du auch gar nicht!” Dass Jennifer mit Paul hatte durchbrennen wollen und beide dabei tödlich verunglückt waren, hatte ihr Baby das Leben gekostet. “Indirekt hast du ihr Verhalten gebilligt, Gabriel, denn du bist bei ihr geblieben. Warum hast du dich nicht scheiden lassen?”
    Eine kleine Ader pochte an seiner Schläfe. “Ich habe ihr Verhalten keineswegs gebilligt, Jane. Ich dachte, indem ich bei ihr bleibe, könnte ich … Ich bin prinzipiell gegen die Scheidung, Jane. Jennifer war es übrigens auch”, setzte er leise hinzu.
    Jane runzelte die Stirn. “Sie war gegen die Scheidung? Aber sie wollte dich doch verlassen!”
    “Nein, Jane. Das hat Paul dir nur weismachen wollen, und es entsprach auch dem, was die Leute sich erzählten. Aber ich kann dir versichern, dass Jennifer mich nicht verlassen wollte. Leider, denn ich hatte es mir oft genug gewünscht. Aber sie hätte es nie getan, denn unsere Ehe war der sichere Hafen, in den sie stets zurückkehren konnte, wenn ihre Affären zu ernst zu werden drohten - so wie es mit der Beziehung zu Paul der Fall war.”
    “Willst du damit sagen, dass Paul und Jennifer gar nicht zusammenleben wollten?” fragte Jane ungläubig.
    “Ja, das will ich.” Gabriel nickte nachdrücklich. “Kurz bevor der Unfall passierte, hatte Paul Jennifer angerufen und ihr gesagt, dass er dich verlassen hätte. Jennifer war außer sich, weil Paul von ihr verlangte, das Gleiche zu tun. Sie wollte ihn an jenem Tag nur treffen, um ihm zu sagen, was für ein ausgemachter Dummkopf er sei. Sie habe nicht die geringste Absicht, mich zu verlassen, und er solle schleunigst zu seiner Frau zurückkehren, sonst würde diese noch merken, dass sie ihn nie wieder so billig loswerden könne - Jennifers Worte, nicht meine.”
    Aber für Paul war es nicht mehr möglich gewesen, denn er war schon zu weit gegangen. Er hatte in der Firma ihres Vaters große Summen veruntreut und fliehen müssen, bevor man ihm auf die Schliche kam.
    “Ich habe mich oft gefragt, ob es wirklich ein Unfall gewesen ist”, bemerkte Gabriel nachdenklich.
    Jane sah ihn zweifelnd an. Es stimmte zwar, dass Paul alle Brücken hinter sich abgebrochen hatte, privat und geschäftlich, und es für ihn keinen Weg zurück mehr gegeben hatte. Aber wäre das ein Grund für ihn
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