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Verführt im Harem des Scheichs

Verführt im Harem des Scheichs

Titel: Verführt im Harem des Scheichs
Autoren: Marguerite Kaye
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Parfümflakon ausgegossen.
    „Ich merke nur, dass ich von den Pflanzen Heuschnupfen bekomme“, hatte er mürrisch geantwortet.
    Und jetzt hatten sie den Hafen von A’Qadiz erreicht! Menschen in langen weißen und bunten Kaftanen bevölkerten die Kais. Celia konnte sich einfach nicht sattsehen an den ungewohnten Bildern. Die Frauen wirkten, obwohl man ihre Gesichter hinter den dünnen Schleiern nicht sehen konnte und obwohl ihre Körper unter unförmigen Gewändern verborgen waren, anmutig und selbstbewusst. Manche – das allerdings fand Celia ein wenig erschreckend – waren in Umhänge gehüllt, die ihren Kopf ebenso wie ihren Körper verbargen und nur schmale Augenschlitze freiließen.
    Natürlich waren die Männer in der Überzahl. Viele von ihnen arbeiteten im Hafen und den umliegenden Lagerhäusern. Durch offen stehenden Türen konnte Celia Ballen bunter Seide und Hunderte von Tongefäßen sehen, die darauf warteten, verschifft zu werden.
    Je näher sie dem Ufer kamen, desto lauter wurde es. Ein Lächeln spielte um Celias Lippen. Ihr gefielen die fremden Laute der arabischen Sprache, und das heisere Schreien der Esel amüsierte sie. An das Blöken der Kamele, die sie mit ihren langen Gesichtern unweigerlich an Tante Sophia erinnerten, hatte sie sich bereits in Ägypten gewöhnt.
    Leichtfüßig überquerte sie die schmale Planke und sprang an Land. George, der sich von zwei Mitgliedern der Besatzung helfen ließ, folgte ihr fluchend. Gewiss war es zwecklos, mit ihm über die Aufregung und Vorfreude zu sprechen, die sie bei dem Gedanken an die vor ihr liegenden Tage empfand. Stattdessen würde sie Cassie davon schreiben.
    Sie holte ein Fläschchen mit Lavendelwasser aus ihrem Retikül, gab ein paar Tropfen auf ihr Taschentuch und hielt es George hin. „Möchtest du dir damit die Stirn einreiben? Es kühlt wunderbar.“
    „Willst du mich vor allen lächerlich machen?“ Zornig stieß er ihre Hand beiseite, und das spitzenbesetzte Tüchlein flatterte zu Boden.
    Vier beinahe nackte Kinder wetteiferten darum, es aufzuheben und ihr zurückzugeben. Celia bedankte sich freundlich bei allen. Als sie sich schließlich nach ihrem Gatten umschaute, sah sie gerade noch, wie er in der Menge verschwand. Sie beeilte sich, doch es gelang ihr nicht, ihn einzuholen. Zu viele Kinderhände griffen nach ihrem Kleid, und ihre Wahrnehmung wurde durch den Schleier behindert. Zudem lenkten die vielen fremden Gerüche sie ab.
    Nach einer Weile musste sie sich eingestehen, dass sie George aus den Augen verloren hatte. Auch von der Mannschaft der Dau war niemand zu sehen. Sie war allein in einem ihr gänzlich unbekannten Land! Die Faszination des Fremden verflog, und Furcht stieg in Celia auf.
    In ihrer Angst hob sie den Schleier, um besser sehen zu können. Doch sogleich erkannte sie ihren Fehler. Die Kinder wandten erschrocken den Blick ab, einige Frauen zischten ihr etwas zu, während ein paar Männer sie herausfordernd musterten. Rasch wollte sie den dünnen Stoff wieder vors Gesicht ziehen, doch der verfing sich in einer ihrer Hutnadeln.
    Verflixt! Und wo, um Himmels willen, war George?
    Sie senkte den Kopf, bemühte sich jedoch trotzdem, möglichst viel von ihrer Umgebung im Auge zu behalten. All diese Menschen und Tiere! Und die vielen Lagerhäuser und Ställe! Einige waren wie Keller in den felsigen Hügel hineingeschlagen, der sich zum Landesinneren hin erhob. Unwillkürlich legte sie den Kopf in den Nacken, um nach oben zu sehen. Auf dem Gipfel des kleinen Hügels entdeckte sie eine einzelne männliche Gestalt auf einem edlen Schimmel. Der Mann trug das traditionelle weiße Gewand dieser Gegend, Galabija hieß es wohl. Eine Aura der Macht umgab ihn, die man selbst auf diese Entfernung spüren konnte.
    Wie ein dem Himmel entstiegener Gott, dachte Celia, jemand, dem man sich zu Füßen werfen will.
    Sie kam sich ein wenig albern vor, weil sie nie zuvor solche Gefühle gehabt hatte. Himmel, dieser Mann war ihr völlig fremd! Dennoch verspürte sie den Wunsch, ihn zu berühren. Er wirkte anziehend und einschüchternd zugleich, so wie die Pharaonen, deren Statuen sie in Kairo gesehen hatte.
    Hoffentlich habe ich keinen Sonnenstich, dachte sie. Welch verrückte Idee, den Unbekannten mit den Gottkönigen des Alten Ägypten zu vergleichen! Er war nichts weiter als ein attraktiver Mann, der einen wunderschönen Schimmel ritt.
    Trotzdem konnte sie die Augen nicht von ihm abwenden. Seine weiße Galabija schien am Saum mit Goldborte
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