Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführt im Harem des Scheichs

Verführt im Harem des Scheichs

Titel: Verführt im Harem des Scheichs
Autoren: Marguerite Kaye
Vom Netzwerk:
rechtmäßig angetraute Gattin wieder auf den Sitzkissen im Zelt nieder. Dort nahmen sie, bis die Dämmerung hereinbrach, die Glückwünsche und Geschenke ihrer Untertanen und Verbündeten entgegen.
    Als die ersten Sterne am Himmel erschienen, konnte Celia an nichts anderes mehr denken als an die Nacht, die vor ihnen lag. Ungeduldig wartete sie darauf, dass ein Diener die Pferde vorführte, auf denen sie und Ramiz zu dem Ort reiten würden, an dem sie die Hochzeitsnacht zu verbringen gedachten.
    Endlich nahmen sie Abschied von den Ehrengästen und verließen das Zelt. Noch einmal dankte Celia Scheich Farid, der ihr eine wunderschöne graue Stute zur Hochzeit geschenkt hatte. Dann ließ sie sich von Ramiz in den Sattel helfen. Und gleich darauf ritt sie an seiner Seite in die Wüste hinaus.
    Es dauerte nicht sehr lange, bis die Silhouette einer Oase vor ihnen auftauchte. Unter den Palmen nicht weit vom Wasser entfernt war ein einzelnes Zelt aufgebaut. Der zunehmende Mond und Tausende von Sternen tauchten die Szene in ein magisches Licht.
    „Dies ist der Anfang von etwas Wundervollem, etwas ganz und gar Neuem“, flüsterte Celia ihrem Gatten zu, als er Hand in Hand mit ihr am Ufer des Teichs stand.
    Ramiz lächelte. „Ja, etwas Neues“, meinte er. „Ich habe übrigens eine Überraschung für dich. Ein Geschenk.“
    „Liebster, du hast mich in den letzten Tagen mit Geschenken überschüttet“, sagte sie gerührt.
    „Und ich werde fortfahren, dir Geschenke zu machen. Dennoch wird es mir nie gelingen, das zu vergelten, was du mir geschenkt hast: deine Liebe.“
    Er führte sie zu dem Zelt, und als sie es fast erreicht hatten, bemerkte Celia davor etwas Ungewöhnliches. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein unregelmäßig geformtes Tischchen, über das jemand eine viel zu große Decke gebreitet hatte.
    „Warte!“, bat Ramiz. Dann nahm er die Decke fort, und zum Vorschein kam ein Falke, der auf einer Stange saß. Seine Federn glänzten im Mondlicht wie Silber. Sein Kopf war mit einer Haube bedeckt.
    „Dies ist dein Falke, meine Geliebte.“
    „O Ramiz, er ist wunderschön!“
    Er befreite den Vogel von der Haube. Dann zog er Celia eine Art ledernen Handschuh über Hand und Unterarm. „Jetzt musst du stillhalten“, wies er sie an.
    Sie wagte kaum zu atmen, als er ihr den Falken auf den Arm setzte.
    „Du schenkst meinem Herzen Flügel“, sagte Ramiz leise. „Deshalb will ich dem deinen ebenfalls Flügel schenken.“ Er gab ihrem Arm einen kleinen Ruck – und der Vogel erhob sich in die Lüfte.
    Eine Zeit lang beobachteten sie, wie er als dunkler Schatten vor dem samtblauen Himmel schwebte. Dann erklärte Ramiz, dass der Falke zurückkehren würde, wenn Celia nach ihm pfiff und den behandschuhten Arm ausstreckte. Und richtig, wenig später landete der Vogel.
    „Wie dieser Falke“, sagte Ramiz zärtlich, „werde ich von dir fortfliegen und zu dir zurückkehren. Immer.“
    Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ich wusste nicht, dass man so glücklich sein kann“, flüsterte sie. „Jetzt habe ich nur noch einen einzigen Wunsch: Liebe mich.“
    „Das werde ich tun, meine Liebste“, versprach er. „In dieser Nacht. Und in der folgenden …“ Sanft berührte er mit den Lippen ihre Stirn. „Und in allen Nächten danach.“ Jetzt küsste er ihre Nasenspitze und dann ihren Mund.
    Schon loderte die Leidenschaft hell auf. Die Enthaltsamkeit der vergangenen Wochen bewirkte, dass ihre Begierde schneller und heftiger entflammt wurde als je zuvor. Sie konnten nicht voneinander lassen, streichelten sich, küssten sich, zogen sich gegenseitig aus. Nie hatten sie einander mehr begehrt. Nie hatten sie sich einander näher gefühlt. Sie wollten eins werden.
    Dann lagen sie auf dem Diwan und liebten sich. Zärtlich, wild, mit völliger Hingabe. Und während sie einander wieder und wieder ihre Liebe beteuerten, näherten sie sich unaufhaltsam dem Moment, da sie fliegen würden, hoch hinauf zu den Sternen, direkt in den Himmel.
    Später in der Nacht, als sie noch immer wach lagen und erneut begannen, einander zu liebkosen, wusste Celia plötzlich mit absoluter Sicherheit, dass dieser Neubeginn ein allumfassender war.
    In ihr, das spürte sie, wuchs ein neues Leben heran.
    – ENDE –
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher