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Verführer der Nacht

Titel: Verführer der Nacht
Autoren: Christine Feehan
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war, während sie ihm herrische Befehle erteilte. Rafael ertappte sich bei einem glücklichen und zufriedenen Lächeln. Er konnte fühlen, wie sie sich in seinem Inneren bewegte und an seinem Herzen arbeitete, und spürte ihre Brüste an seiner Brust und die seidige Fülle ihres Haares auf seiner Haut. Es war egal, wo sie lebten. Ob hier auf der Ranch oder in Brasilien, sein Zuhause war die Frau in seinen Armen.
    In dem Moment, als sie den Kopf hob, eroberte er ihren Mund mit einem langen Kuss voller Zärtlichkeit, einem Wispern der Liebe, und trug sie zurück in die heiße Quelle.

Epilog
    R afael! Colby!«, rief Ginny und ruderte wild mit den Armen. »Kommt her und schaut euch das an!«
    Rafael legte einen Arm um Colby und zog sie eng an sich, während sie durch die Reitbahn zu Ginny gingen. Sie saß rittlings auf einer dunklen Stute und strahlte vor Freude über ihre jüngste Errungenschaft. »Endlich kann ich so springen, wie Julio es mir gezeigt hat. Schaut her!« Ginny hatte mehrere Wochen gebraucht, sich an einen englischen Sattel zu gewöhnen, aber sie hatte unermüdlich geübt, bis sie es beherrschte und ihre Onkel erklärt hatten, sie sei jetzt bereit zum Springen.
    »Wie sie strahlt«, sagte Colby leise zu Rafael. »Schau dir bloß an, wie sie hier im Kreise der Familie aufgeblüht ist.«
    »Und jetzt verbringt sie mehr Zeit mit dir als früher«, sagte Paul, der zu ihnen trat. »Früher hast du so viel gearbeitet, dass wir kaum Gelegenheit hatten, richtig mit dir zu reden, doch nun haben wir dich jeden Morgen und praktisch sofort, wenn wir aus der Schule kommen.«
    »Du scheinst dich gut mit Juan und Julio zu vertragen«, stellte Colby fest. »Ihr verbringt viel Zeit miteinander.« Die beiden erinnerten sie so sehr an Armando, dass es ihr manchmal wehtat, sie anzuschauen. Sie schaute ihren Bruder an, der seinem Vater und seinen Onkeln so ähnlich war. Seit seinem Erlebnis mit dem Vampir wirkte er älter und ernster.
    »Ich kann viel von ihnen lernen«, gestand Paul. Er winkte Ginny zu, als Pferd und Reiterin im leichten Galopp um die Bahn ritten. »Sie wissen viel über Pferde, und sie erzählen uns Geschichten über Dad, als er noch jung war.«
    »Gibt es etwas Neues von Sean? Läuft alles gut auf der Ranch?«, erkundigte Colby sich.
    Paul nickte. »Er hat gestern Abend angerufen. Zwei Ehepaare bewirtschaften die Ranch. Ben geht es gut. Anscheinend hatte er ein langes Gespräch mit Tony Harris, und Tony hat zugegeben, für die meisten Vorfälle auf der Ranch verantwortlich zu sein, doch er bestreitet, das Feuer gelegt zu haben.«
    »Clinton Daniels Angestellter, dieser Ernie Carter, war der Handlanger des Vampirs«, sagte Rafael. »Er hat das Feuer gelegt.«
    Paul schaute Rafael an und wandte dann hastig den Blick ab. »Ja, wahrscheinlich.«
    Colby fühlte die Scham, die ihren Bruder erfüllte. Sie runzelte die Stirn und legte tröstend eine Hand auf seinen Arm, aber Rafael sprach, bevor sie das Wort ergreifen konnte.
    »Ich hatte keine Gelegenheit, dir dafür zu danken, dass du deiner Schwester das Leben gerettet hast«, erklärte Rafael ruhig. »Der Vampir hätte sie getötet, wenn du nicht so standhaft gewesen wärst.«
    Paul zog scharf den Atem ein und wandte das Gesicht ab. Colby sah ihm seinen inneren Kampf an. »Ich habe furchtbare Sachen gemacht. Nicolas hat mir angeboten, meine Erinnerungen zu löschen, doch das will ich nicht. Er hat mich gewarnt, dass ich mich dann manchmal so fühlen würde wie jetzt, aber nicht wissen würde, warum.« Er ließ den Kopf hängen. »Mir ist es lieber, wenn ich weiß, dass es dafür gute Gründe gibt.«
    »Es ist nichts passiert, wofür du dich schämen müsstest, Paul«, entgegnete Rafael. »Du bist ein ganz normaler Mensch ohne übernatürliche Fähigkeiten und hast trotzdem gegen ein Monster gekämpft, das so stark war, dass nicht einmal unsere mächtigsten Jäger es allein hätten besiegen können. Auch mit der Hilfe eines zweiten Jägers wäre ich im Kampf gegen den Vampir fast gestorben. Aber du, Paul, bist stark geblieben. Du hast ihn aufgehalten, seine Pläne mehr als einmal vereitelt und uns letzten Endes davor gewarnt, dass er es auf deine Schwester abgesehen hatte. Du solltest stolz auf dich sein.«
    Paul nickte, schluckte jedoch schwer und machte immer noch ein unglückliches Gesicht. Er drehte sich um und schaute Colby direkt an. »Ginny hat gesehen, wie ich mir das Handgelenk aufgeschlitzt habe. Ich habe versucht, sie aus dem Zimmer zu schicken.
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