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Verfuehr mich

Verfuehr mich

Titel: Verfuehr mich
Autoren: Noelle Mack
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gesehen. Das Gewitter zieht wohl aufs Meer hinaus.«
    Plötzlich setzte Rocco sich auf, gab schnaufende Geräusche von sich und warf Vi einen sehnsuchtsvollen Blick zu. »Da bist du ja. Ich habe gerade von dir geträumt.«
    Sie sah ihn schmachtend an. »Wirklich? War es ein schöner Traum?«
    »Sehr schön. Lass uns nach Hause gehen. Dann erzähle ich ihn dir.«
    Jaz öffnete die Tür und sog die klare Luft tief in seine Lungen. »Es hat aufgehört zu regnen. Ihr könnt los.«
    Vi und Rocco bedankten sich bei Mike und Joe. Jaz wurde nur mit einem Nicken von Rocco bedacht, in dem allerdings tiefe Dankbarkeit lag. Jaz nickte zurück, zog Bliss zu sich heran, sodass sie vor ihm stand, und legte sein Kinn auf ihren Kopf.
    »Ich glaube, die solltest du dir warmhalten«, sagte Rocco und zwinkerte Bliss zu.
    »Ich weiß«, erwiderte Jaz.

11
     
    Der Sitzungssaal von Leonardville war bis auf den letzten Platz gefüllt. Bliss war erstaunt, wie viele Menschen um einen langen Tisch herum Platz nehmen konnten. Abteilungs- und Gruppenleiter trommelten mit ihren Stiften auf den Schreibblöcken herum, und ein paar der Anwesenden hämmerten etwas in ihre Laptops. An der Stirnseite des Tisches saß Alf Sargent und plauderte mit einer hübschen Frau neben sich.
    Pass auf seine Grabschhändchen auf! , warnte Bliss sie telepathisch. Aus irgendeinem Grund hatte Alfs schreckliches Benehmen sich in der letzten Woche weiter verschlimmert. Ständig redete er jammernd auf Jaz ein – persönlich und übers Telefon – und machte ihm das Leben wegen ganz trivialer Dinge schwer. Auch den Damen stellte er immer mehr nach. Einige der weiblichen Führungskräfte hatten sich bereits bei Jaz beschwert. Bliss schloss daraus, dass Alf einfach nicht in Würde von seiner Position loslassen konnte oder wollte.
    Jaz schien das Ganze zu ihrer Überraschung völlig gelassen hinzunehmen. Seit dem Tag des Gewitters hatte er sich nicht ein einziges Mal über Alf oder Hot Treats beschwert. Als hätte das Unwetter seine Gefühle gegenüber einer Arbeit, die er mittlerweile hasste, grundlegend verändert. Eigentlich wirkte es fast, als hätte er sich damit abgefunden. Nicht einmal über das Restaurant mitten im Nichts wollte Jaz reden. Als Joe anrief, um mit ihm über den Bericht des Gutachters zu sprechen, wischte Jaz die Fragen von Bliss einfach mit einer Handbewegung beiseite.
    Was sie selbst anging – nun, Bliss musste diesen Auftrag zunächst beenden, bevor sie über einen anderen nachdenken konnte. Ihre Arbeit an dem Hot-Treats -Auftrag war von allen in höchsten Tönen gelobt worden. Und nur weil Jaz offenbar das Interesse daran verloren hatte, hieß das noch lange nicht, dass er sich auch für sie nicht mehr interessierte.
    Sie betrat den Sitzungssaal nach Jaz und versuchte, cool und beherrscht zu wirken. Eine ziemliche Herausforderung nach mehreren Tagen lebensbejahendem Sex – um den Beinahe-Tod durch Ertrinken auszugleichen. Bliss war die letzte Zeit so aufgedreht gewesen, dass sie sich schon fragte, ob sie draußen auf dem Meer von irgendeinem seltenen, erotisch aufgeladenen Blitz getroffen worden war.
    Dora reichte jedem der Anwesenden eine gebundene Kopie der Präsentation, lächelte dabei höflich und sah einfach fantastisch aus. Als Bliss an ihrem Platz angelangt war, ordnete sie, ohne sich hinzusetzen, ihre Papiere. Sie und Jaz würden die Präsentation zusammen bestreiten … inklusive eines digitalen Fotoalbums, das den Fortschritt der MyPies -Kampagne dokumentieren sollte. Als Erstes zeigte der Techniker die Fotos von der Parade auf Pine Island mit den Kuchen futternden Kindern.
    »Fang du ruhig an, Bliss«, murmelte Jaz. »Lächeln. Und keine zu komplizierten Sätze bei Alf.«
    »Klar.« Als sie sich umdrehte und in die erwartungsvollen Gesichter schaute, fiel ihr auf, dass Alf nur auf ihre Brüste starrte. Sie stellte sich vor, wie sein Kopf zu Milliarden von Molekülen der Lust zerplatzte, nahm dann einen Aktenordner und hielt ihn sich vor die Brust. Ihre Ausführungen waren kurz und präzise, was die Anwesenden letztendlich mit einem Applaus belohnten.
    »Fantastisch! Großartig!«, erklärte Alf enthusiastisch. »Sieh sich einer die süßen, kleinen Gören an. Wir werden ein Vermögen mit diesen Minikuchen verdienen. Rodney hat bereits eine sehr interessante Kostenanalyse erstellt. Bei dieser Packungsgröße können wir den doppelten Preis nehmen, und die Käufer werden es nicht mal merken! So ein Leben als Kuchenmann ist doch
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