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Verfluchter Bastard!

Verfluchter Bastard!

Titel: Verfluchter Bastard!
Autoren: Barbara Winter
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Sommer. Die Kälte kroch unerbittlich durch den Körper; Hände und Füsse wurden taub, nach wenigen Minuten schwanden dem Eingesunkenen die Sinne.
    Die meisten Mooropfer starben nicht den Erschöpfungs-, sondern den viel grausameren Erfrierungstod. Ohne Hilfe von außen war man im Moor hoffnungslos verloren und innerhalb weniger Stunden tot.
    Flander Moss war eine einzige, riesige Todeszone und niemand begab sich freiwillig dorthin – mit Ausnahme der wenigen Torfbauern-Familien, die das tückische Hochmoor wie ihre Westentasche kannten. Seit Generationen bauten sie in dem Höllenmoor den dringend benötigten Torf ab. Im waldarmen Schottland gab es kaum anderes Heizmaterial, außerdem wurde der dunkle Torf für das Brennen des berühmten schottischen Whiskys gebraucht. Nur diese Familien kannten die wenigen, geheimen Wege und Inseln im Hochmoor, die festen Untergrund boten und damit gefahrlos betreten werden konnten.
    „ Sei nicht albern, Lorn. Natürlich wirst du der nächste Clanchief. Du bist der Einzige und letzte legitime Nachfolger deines Vaters.“ Margaretes Stimme klang ungehalten. Sie wusste, dass es an der Zeit war alle Karten auf den Tisch zu legen.
    „ Du hast lange genug deine Freiheit genossen. Jetzt wirst du dich den Familieninteressen beugen. Du wirst Cathy McKinley unverzüglich den Hof machen, sie heiraten und schnellstmöglich schwängern.“
    Verärgert nahm Margarete zur Kenntnis, dass ihr Sohn wieder nur ein belustigtes Lächeln für ihre schockierend klaren Worten übrig hatte.
    Lorn hatte es sich mittlerweile in einem der vielen Polstersessel bequem gemacht und zeigte sich von der autoritären Forderung seiner Mutter völlig unbeeindruckt.
    „ Ich bitte Euch, Mutter“, wieder schwang dieses nachsichtige Lächeln in Lorns Stimme mit, das Margarete so hasste. „Mal abgesehen davon, dass ich einen miserablen Ehemann abgäbe, ist das, was ich über Cathy McKinley gehört habe, alles andere als schmeichelhaft. Wenn auch nur ein Bruchteil davon wahr ist, tut jeder halbwegs vernünftig denkende Mann gut daran, das Weite zu suchen. Offenbar hat sich das kleine Miststück kein Stückchen verändert. Aus der vorlauten, vor Schmutz starrenden Rotzgöre ist eine unansehnliche, bissige, alte Jungfer geworden. Kein Mann legt sich freiwillig mit solch einem Monstrum ins Bett.“
    „ Sprich nicht so respektlos von deiner zukünftigen Frau“, schnaufte Margarete erbost und ignorierte erneut Lorns amüsiertes Lachen.
    „ Cathy McKinley ist kein Monstrum, sondern eine sehr außergewöhnliche Frau. Sie ist nicht nur unglaublich reich, klug und mächtig, sondern auch …“
    „ … streitsüchtig, hinterhältig und frigide?“ Um Lorns Lippen zuckte es belustigt.
    „… das Beste was uns Blackwells passieren kann“, vollendete Margarete würdevoll ihren Satz, ohne auf Lorns spöttischen Einwand einzugehen.
    „ Deine persönlichen Präferenzen, mein lieber Lorn, sind in diesem Fall völlig ohne Belang“, fuhr Margerete entschlossen fort. „Hier geht es um nüchterne Politik. Als Clanchief hast du die Pflicht, deine persönlichen Interessen hinten an zu stellen und das zu tun, was zum Wohl aller getan werden muss. In diesem Fall ist es deine Aufgabe Cathy McKinley zu ehelichen und mit einem Erben, die Bande zwischen ihrem und unserem Clan zu festigen.“
    Margarete hielt kurz inne, um Luft zu holen. „Nebenbei bemerkt solltest du nicht so viel auf das Geschwätz der Leute geben. Wenn dir Cathy McKinley nicht gefällt wie sie ist, so liegt es durchaus in deiner Macht, dies zu ändern.“
    Lorns Augenbrauen zuckten erstaunt in die Höhe.
    Doch statt zu antworten, ließ seine Mutter ihren Blick beredet über Lorns attraktive Gestalt gleiten, dessen perfekt sitzende Kleidung von exquisitem Geschmack zeugte. Als Künstler und Bildhauer hatte Lorn eindeutig ein Auge für Schönheit und Stil.
    Es müsste ihm ein Leichtes sein, aus der, zugegeben, etwas plump wirkenden Cathy McKinley etwas zu machen , dachte Margarete Blackwell nicht ohne mütterlichen Stolz. Anmerken ließ sie sich jedoch nichts. Stattdessen beschloß sie, Lorn endgültig reinen Wein einzuschenken.
    „ Hör zu, Lorn. Cathy McKinley ist unsere einzige und wohl auch letzte Chance Blackwell Castle zu retten. Mit ihrem Geld und ihrem Einfluss können wir aus unserem Clan endlich wieder das machen, was er einmal war: der stärkste und mächtigste Clan innerhalb der Lowlands“, rückte Margarete abrupt mit ihrem Vorhaben heraus. Die
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