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Verfluchter Bastard!

Verfluchter Bastard!

Titel: Verfluchter Bastard!
Autoren: Barbara Winter
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irgendwie sah er auch danach aus.
    Alle Blackwell Männer waren dafür bekannt, dass sie prächtig gebaute, raue, kampferprobte Männer waren. Doch der älteste Blackwell hier, war der prächtigste von allen.
    Auch er war gut gebaut, größer noch als seine Brüder, vor allem aber viel breiter und muskulöser. Die jahrelange Arbeit als Steinmetz und Bildhauer hatten ihm ein breites Kreuz, starke Schultern und muskelbepackte Oberarme beschert.
    Camilla war fasziniert. Ihr Schwager war so ganz anders, als seine beiden verstorbenen Brüder. Er sah bei weitem nicht so gut aus wie Arran oder Calum, aber das tat seiner ungeheuer faszinierenden Ausstrahlung keinen Abbruch.
    Seine Gesichtszüge waren nicht fein, wie die seiner Brüder, sondern grob und rau. Die dicken, dunkelbraunen Haare hatte er nachlässig zu einem Zopf gebunden. Seine Haut war von der spanischen Sonne lederartig gebräunt, das kantige Kinn durch ein Grübchen gespalten, die buschigen Augenbrauen beschatteten amüsiert funkelnde Augen, die von einem Kranz dichter Wimpern umgeben waren. Die vielen Falten um seine Augen zeugten davon, dass er gerne und oft lachte.
    Lorns Nase war breit und schief und sah aus, als ob sie irgendwann einmal von etwas Schwerem plattgedrückt worden wäre.
    Seine teure Kleidung war ganz offensichtlich maßgeschneidert, von feinster Qualität und hatte ihm dennoch schon jede Menge Spott eingebracht. Denn im Gegensatz zu den abgehärteten Hochländern, die sich trotz der zunehmend kühlen Witterung immer noch mit dünnem Hemd, Kilt und Wams begnügten, trug Lorn Blackwell unter seiner edlen Tageskleidung bereits Wäsche aus warmer Schafswolle.
    Ein gefundenes Fressen für die tratschenden Waschweiber rund um Blackwell Castle. In Windeseile verbreitete sich diese pikante Neuigkeit in ganz Stirlingshire und brachte Lorn prompt den Ruf eines Weichlings ein. Was er beileibe nicht war, wie Camilla mit einem Blick auf seine imponierende Gestalt feststellte. Der Umfang seiner Oberarme war gewaltig und Camilla zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass er bei den alljährlichen Highland-Games mühelos den Wettbewerb im Bäumestemmen oder Steinestossen gewinnen würde.
    Ihre Schwiegermutter hätte keine bessere Wahl für einen neuen Clanführer treffen können. Auch wenn sie Lorn Blackwell erst seit wenigen Tagen kannte, strahlte er für Camilla soviel Kraft, Ruhe und Überlegenheit aus, dass sie nicht den geringsten Zweifel an seiner Autorität und Klugheit hegte. Selbst das wenige Personal und die verbliebenen Clanangehörigen schienen das zu spüren.
    Seit Lorn Blackwells Ankunft wehte plötzlich eine heitere, zuversichtliche, ja fast schon ausgelassene Stimmung durch Blackwell Castle. Die lähmende Zukunftsangst und Ungewissheit war wie weggeblasen. Mit Lorn Blackwell gab es nicht mehr nur Hoffnung auf den Weiterbestand des Clans – sondern auch auf ein Wiedererstarken zu einem stolzen und mächtigen Verbund.
    Fasziniert schaute Camilla auf Lorns Lippen. Dieser Berg von einem Mann hatte den sinnlichsten Mund, den sie je gesehen hatte. Der leidenschaftliche Schwung seiner Lippen zeugte davon, dass er Sinnes- und Lebensfreuden zu schätzen wusste.
    Die tiefen Falten, links und rechts seines Mundes, machten aber auch deutlich, dass ihm Schmerz und Leid nicht unbekannt waren. Sein Lächeln war umwerfend und ließ Camillas Herz unwillkürlich höher schlagen. Die dunklen Bartschatten unterstrichen sein verwegenes Aussehen und wenn er lächelte wie jetzt, zeigte er zwei Reihen kräftiger, gesunder Zähne.
    Und dann war da noch dieser unwiderstehliche Blick aus diesen nachtschwarzen Samtaugen. Auf den ersten Blick wirkten sie treuherzig und harmlos, wie die eines Hundes. Aber bei näherem Hinsehen, erkannte man in ihren Tiefen ein dunkles, gefährliches Glimmen, das den Herzschlag jeder Frau beschleunigte.
    Camillas Augen begegneten Lorns und sie spürte, wie sie bei ihren unzüchtigen Gedanken unwillkürlich errötete.
    Lorn Blackwell war so ganz anders, als die harten, kargen Männer von denen Camilla sonst umgeben war. Mit seiner lässig-heiteren Ausstrahlung verbreitete er eine Leichtigkeit, die den Menschen im Grenzgebiet der schottischen High- und Lowlands gänzlich fremd war.
    Während die meisten Schotten zugeknöpft und grimmig ihren harten Alltag zu bewältigen versuchten, sah und genoss Lorn Blackwell das Schöne, das Leichte, das Einzigartige, das jedem Augenblick inne wohnte. Ganz offensichtlich liebte er das Leben mit all seinen
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