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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen
Autoren: Dianne Duvall
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um«, schnarrte Seth.
    »Nein!«, schrie Ami laut, um das Rumpeln zu übertönen. »Es ist nicht so, wie du denkst!«
    »
Du lügst auch noch für ihn? Um ihn zu schützen?«
, rief der Unsterbliche wütend.
    »Weil er mich nicht gebissen hat! Darnell hat mich missverstanden. Er hat mich nicht gebissen.« Sie sah David an. »Marcus hat mich nicht gebissen!«
    David, dessen Augen immer noch vor Wut blitzten, legte beschwichtigend die Hand auf Seth’ Schulter und wechselte einen Blick mit Darnell.
    Der betrachtete Ami stirnrunzelnd. »Aber du hast gesagt, dass du infiziert bist, dass du dabei bist, dich zu verwandeln.«
    »Das bin ich auch«, erwiderte sie. »Aber …«
    Seth schüttelte Davids Hand mit einem wütenden Brüllen ab und verschwand. Das Gebäude hörte auf zu zittern, und auch das Donnergrollen verstummte.
    Panik durchzuckte Ami. »Wohin geht er?«
    »Marcus finden, schätze ich«, antwortete David mit angespannter Stimme.
    »Dann ruf ihn zurück!«, flehte sie. »Er wird ihn töten!« Als David sie nur wortlos anstarrte, richtete sie den Blick auf Darnell. »Marcus hat mich nicht gebissen, Darnell. Bitte! Lass nicht zu, dass Seth ihn tötet!«
    In Darnells dunkelbraunen Augen spiegelte sich Unsicherheit wider. »Wie zum Henker soll ich ihn aufhalten?«
    »Ich weiß es nicht! Klemm dich an dein verdammtes Handy und …«
    In dieser Sekunde tauchte Seth wieder auf, eine Hand hatte er um Marcus’ Kehle gelegt. Er ließ ihn dreißig Zentimeter über dem Boden baumeln. Wieder begann das Haus, unter Seth’ Zorn zu beben.
    Marcus bemühte sich erfolglos, Seth’ Finger von seinem Hals zu lösen. Er wurde immer röter im Gesicht und richtete die weit aufgerissenen Augen auf Ami.
Was geht hier vor?
, fragte er sie auf telepathischem Wege.
    Er glaubt, dass du mich gebissen hast
, erklärte sie.
    Was?
Er sah Seth an.
Ich habe sie nicht gebissen! Ich schwöre es! Ich liebe sie. Ich würde mein Leben opfern, um sie zu beschützen! Warum zum Teufel sollte ich sie mit dem Virus infizieren, wenn ich weiß, dass ich ihr damit schaden könnte? Dass das Virus sie mir wegnehmen könnte?
    Eine steile Falte bildete sich zwischen Seths’ Augenbrauen. Er lockerte seinen Griff und ließ Marcus fallen.
    Seth konnte nicht nur die Gedanken einer Person lesen, er konnte auch spüren, was sie empfand, und ihre Vergangenheit sehen.
    Marcus stolperte, schaffte es aber, sich aufrecht zu halten. Allerdings gelang es ihm nicht, seine Lungen mit Luft zu füllen. Dafür hatte Seth zu viel Schaden an seiner Kehle angerichtet.
    »David«, bettelte Ami. »Bitte.«
    Ohne Seth anzusehen, legte er seine mitternachtschwarzen Finger um Marcus’ Kehle, um ihn zu heilen.
    Luft strömte in Marcus’ Mund und füllte seine Lungen.
    Als David die Hand wegzog, beugte sich Marcus nach vorn und atmete tief durch. Ein und aus. Ein und aus.
    Es klingelte an der Tür.
    Darnell ging hinüber und öffnete sie einen Spalt.
    Étienne, Lisette, Tracy, Sheldon, Yuri, Stanislav, Ethan und Edward standen im Flur. Sie wirkten verunsichert.
    Étienne räusperte sich. »Ist bei euch alles in Ordnung?«
    »Ja«, erwiderte Darnell mit ausdrucksloser Miene. »Warum fragst du?«
    Étienne deutete auf die Zimmerdecke. »Weil das Haus dabei ist, um uns herum zusammenzubrechen.«
    Alle im Ruheraum richteten den Blick auf Seth.
    Der schloss die Augen und atmete ein paarmal tief ein und aus.
    Das Grollen ließ nach. Das Haus hörte auf zu zittern.
    Darnell drehte sich wieder zu den anderen um. »Uns geht es gut. Vielen Dank.«
    Étienne wollte gerade etwas sagen, als Darnell den Unsterblichen die Tür vor der Nase zuschlug und sich dann dagegen lehnte.
    »Würde mir bitte jemand sagen, was hier los ist?«, wollte Marcus wissen und drehte sich zu Seth um. »Wer hat gesagt, dass ich Ami gebissen hätte?«
    »Das war ich«, sagte Darnell.
    »Es war ein Missverständnis«, warf Ami ein, die am ganzen Leib zitterte. Marcus würde verzweifelt sein, wenn er es erfuhr.
    Marcus sah sich im Zimmer um, er wirkte völlig verwirrt. »Ein Missverständnis? Was für ein Missverständnis?« Er holte noch einmal tief Luft. »Und was riecht hier so merkwürdig? Hat sich hier drin jemand übergeben?«
    »Das war ich«, gestand Ami.
    Mit gerunzelter Stirn ging Marcus zu ihr und nahm ihr Gesicht in seine großen Hände. »Ich wusste doch, dass etwas nicht stimmt. Was ist los mit dir, Süße? Bist du krank?«
    »Ami kann nicht krank werden«, bemerkte David.
    Marcus warf ihm einen gereizten
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