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Verfluchte Fesseln

Verfluchte Fesseln

Titel: Verfluchte Fesseln
Autoren: Linda Herden
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so eine Aktion starten, du weißt,
was ich meine, dann gnade dir Gott. Sobald du auch nur in seiner Nähe
auftauchst, machen wir da weiter, wo wir jetzt erst einmal aufhören.
Ist das klar?“
    Der
Mann kniete immer noch auf dem Boden. Er betastete seine Nase und die
ebenfalls aufgeplatzte Oberlippe.
    „ Das
wir euch noch leid tun!“, grunzte er, ohne darüber
nachzudenken, dass er seine Gegner damit zu weiteren Schlägen
provozieren könnte.
    Max
packte sein schütteres Haar und drehte seinen Kopf so, dass er
ihm in das blutige Gesicht sehen konnte. Er war erstaunt darüber,
wie wenig ihn der Geschundene dauerte.
    „ Hör
mal, Kollege! Du hast, glaube ich, nicht richtig zugehört. Wir
verhandeln hier nicht miteinander! Wir sagen dir, was Sache ist, und
du verhältst dich entsprechend. Und wenn nicht“, er holte
mit der Rechten aus, dass der Mann glaubte, es würde ihn gleich
der nächste Schlag treffen, „sehen wir uns wieder. Das
kann schon ganz bald sein! Ist das klar?“
    Max
bekam keine Antwort. Er zog den Kopf des Mannes in den Nacken und sah
ihm mit eisernem Blick in die Augen.
    „ Ob
das klar ist?“
    „ Ja,
ja, ist klar!“, gab der Mann klein bei, und Max ließ ihn
los.
    „ Ach,
ja, fast vergessen, das gilt auch für deine Frau. Noch ein
Schlag oder etwas ähnliches, und wir kommen wieder zu Besuch.
Aber so freundlich wie heute wird die Unterhaltung dann nicht mehr!
Deine Frau kommt übrigens nicht mehr nach Hause, hätte ich
fast vergessen! Der Drops ist geluscht!“
    Mit
wildem, ja, irrem Blick sah er Max an.
    „ Wo
ist sie?“, stieß er hervor.
    „ Das
geht dich inzwischen einen Scheißdreck an! Vergiss nicht, was
ich dir gesagt habe. Das hier ist kein Spiel! Und glaub mir, es würde
mir richtig Spaß machen, dir die Fresse noch mehr zu polieren“,
raunte ihm Max zu.
    Damit
verließen Gunnar und Max das Haus, ohne sich noch einmal
umzusehen.
    „ Was
meinst du?“, fragte Max. Denkst du, der hält sich daran?“
    „ Ganz
ehrlich? Irgendwie glaube ich nicht daran. Hast du einmal auf seinen
Blick, auf seine Augen geachtet? Ich denke, so sieht ein Psychopath
aus, wenn man das denn überhaupt jemand ansehen kann. Der guckt
wie ein gehetztes Tier, das in die Enge getrieben worden ist. Dem
traue ich alles zu!“

23.

    Robert
hatte zwar versucht, ein wenig Ordnung in das unglaubliche Chaos zu
bringen, musste aber einsehen, dass es weit mehr Zeit in Anspruch
nehmen würde, als er gedacht hatte. Er dachte an Sonja, die ihm
sicher dabei helfen würde. Also beschloss er, erst einmal alles
so zu belassen und stattdessen zur Agentur zu fahren. Unterwegs hielt
er noch bei seinem Stammgriechen und bestellte einen
Biftekiteller.
„Wie immer?“, fragte Marcos.
    „ Ja,
wie immer, aber ohne Zaziki.“
    „ Da
hast du Recht. Ist schlecht, wenn nur einer Zaziki isst!“
    „ Nee,
nee, ich hab kein Rendezvous!“, belehrte Max den grinsenden
Marcos. „Das heißt, doch! Ja, Marcos ich hab eins. Aber
erst später.“
    Marcos
schüttelte nur mit dem Kopf, als er sich wieder auf den Weg in
die Küche machte.
    „ Verstehe
einer die Deutschen! Da hat er ein Rendezvous, aber vergisst es
beinah!“, murmelte er.
    Keine
Sekunde hatte er Franziska vergessen, aber ein typisches Rendezvous
war das Treffen mit ihr in seinen Augen ganz und gar nicht. Er freute
sich tierisch darauf, aber es war ihm auch klar, dass die größten
Probleme sowohl auf ihn als auch auf sie wohl noch warten würden.
    Gegen
14.00 Uhr war er in der Agentur. Sein Ansprechpartner war erstaunlich
aufgeregt und auf Roberts Nachfrage erfuhr er, dass der Chef der
Auftragsfirma höchstpersönlich zugegen war.
    „ Na,
und?“, antwortete ihm Robert. „Ist doch kein Problem,
oder?“
    „ Wie
man es nimmt, den Auftrag unterschrieben hat er noch nicht!“,
bibberte der Art Director.
    „ Was?
Der Auftrag ist noch gar nicht in trockenen Tüchern? Das hättest
du mir aber auch vorher sagen können. Gut zwei Wochen vor dem
Shooting ist noch nichts klar? Das gibt’s doch gar nicht. Hast
du die Models auch noch gar nicht gebucht?“
    „ Doch,
schon, das ist ja das Problem! Was ist, wenn er nein sagt?“
    „ Dann
bist du pleite und ich hab eine Woche länger Urlaub! Mann, Carl,
wie lange bist du denn schon in dem Geschäft?“
    Carl
antwortete nicht, sondern sah betreten zu Boden, wie ein kleines
Kind, dass man beim Naschen erwischt hatte.
    „ Komm,
lass es uns packen!“, sagte Robert entschlossen und schob Carl
in den Besprechungsraum. Carls Sekretärin
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