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Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Titel: Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)
Autoren: Veronika Aretz
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schickt dann genügend Männer vorbei, die den Feinden mal ordentlich einheizen. Dann ist der Frieden auf den Sieben-Welten gesichert – findest du das nicht fair?
    Du meinst, ich hätte zu viel Vertrauen? Dass Rido mich trotz allem doch noch hintergehen kann?
    Klar, aber der Wolf weiß, dass der Schulleiter die Originalausgabe des Kristalls bekommen hat, um auf der Erde Frieden zu verbreiten. Und er weiß auch, dass wir eine Kopie mit uns führen, die uns mehr als nur einen Anschiss einbringt. Genauer gesagt, kann sie uns den Kopf kosten.
    Übrigens kannst du diese langweiligen Erläuterungen überspringen, wenn du mein erstes Buch gelesen hast. Ab hier geht’s jetzt richtig los!
     
     
    Mit jedem Schritt werde ich mir der Gefahr bewusster, der ich mich ausgesetzt habe. Ich bin gerade auf dem Weg ins Lager der Schwarzen Seite! Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe, Rido zu begleiten. Ich hätte genauso gut darauf bestehen können, dass er mich sofort zu meinen Eltern zurückbringt. Kann mir doch schnuppe sein, ob er seine Mission abbricht und dafür von meinem Vater einen Rüffel kriegt. Hauptsache, ich bin wieder zu Hause – nach 37 Jahren habe ich ein Recht darauf, oder etwa nicht?
    Aber ich kann nicht anders, die Schwarze Seite muss vernichtet werden! Diese Ansicht habe ich so lange in meinem Herzen mit mir herumgeschleppt, wie ich auf eurer Welt lebte. Ihr Versteck zu finden, ist nicht nur der Herzenswunsch meines Vaters – es ist längst auch mein Lebensinhalt geworden. Denn unsere Feinde sind schuld daran, dass ich mich verbergen und mein junges Leben hinter mir lassen musste. 37 Jahre, in denen mich der Friedenskristall nicht altern lassen hat …
    Je mehr ich mich meiner Heimat nähere, desto stärker ziehe ich mich zurück und werde stiller. Das hat aber nichts mit dem Klebestreifen auf meinem Mund zu tun, den mir die Schlangenfrau nach vierzig Minuten Schimpferei und Gezeter während der Autofahrt auf den Mund geklebt hat.
    „Du bist eine schreiende Giftspinne!“, hat sie zornig gesagt und ihn mir dann auf den Mund gepatscht.
    „Solange ich keine Giftschlange wie ihr …“, habe ich noch keuchen können, dann war es jedoch aus mit den Beleidigungen. Dabei hat mir das richtig Spaß gemacht. Ich habe einiges an Schimpfwörtern parat, sogar Rido hat sich einmal stirnrunzelnd nach mir umgedreht.
    „Das hast du also auf der Erde gelernt“, hat er verächtlich gebrummt.
    Ich muss innerlich lächeln, weil er ein superguter Schauspieler ist. Sogar ich wäre beinahe auf ihn hereingefallen, so echt klingt seine Abscheu auf mich.
    Aber es gibt auch noch einen anderen Grund für mein aufmüpfiges Verhalten: Ich will meine beiden Freundinnen Dani und Gusu wiedersehen, ich will wie früher mit ihnen albern und scherzen und die Gegend unsicher machen. Und ich will meine Eltern wiedersehen, will sie fragen, warum sie mich 37 Jahre lang auf der Erde haben schmoren lassen, ohne dass ich wusste, ob sie überhaupt noch am Leben sind. Ich will mein geliebtes früheres Leben zurück, auch wenn ich mich frage, ob inzwischen nicht alles anders ist.
    Doch jetzt verlasse ich eure Welt und ich kann dir sagen, das ist ein komisches Gefühl. Werde ich je wiederkommen? Werde ich meine Freunde Motte und Yannik wiedersehen? Werde ich noch einmal mit Anna sprechen, die mich 23 Jahre lang begleitet hat?
    „Wir haben unser Ziel erreicht!“, knurrt Rido mich an und ich muss zugeben, er knurrt ziemlich gut. Ich habe mich beinahe wirklich erschreckt und bin zu einer Maus zusammengeschrumpft. Aber nur beinahe …
    Er stiert mich an, als habe er große Lust, die Maus zu zerfleischen. „Wenn wir aus dem Auto steigen und du nur einen Laut von dir gibst, zerquetsche ich deinen Arm! Und wenn das nicht ausreicht, hast du auch noch genügend andere Gliedmaßen. Kapiert?“
    „Jepp!“, sage ich, als die Schlangenfrau mir den Klebestreifen vom Mund zieht. Sie schaut mich an, als traue sie mir nicht über den Weg. Und damit hat sie natürlich auch Recht, denn kaum habe ich einen Schritt ins Freie getan, ramme ich dem Python-Kämpfer mit der Lederjacke meinen Ellbogen in den Bauch und der andere Typ mit dem Fledermausgesicht bekommt einen Tritt gegen das Schienbein.
    Die Schlangenmenschen geben keinen Laut von sich, doch sie packen mich so fest, dass ich nach Luft schnappen muss und mir die Tränen aus den Augen schießen.
    Schon gut, ich habe kapiert! Aber auch sie wissen, dass sie an oberster Stelle auf der Liste meiner Feinde
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