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Verflixte Liebe

Verflixte Liebe

Titel: Verflixte Liebe
Autoren: Friederike Costa
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ihm in die Quere gekommen! Dabei konnte er ihretwegen gerne die ganzen Millionen haben - pah, sie brauchte das Geld nicht, sie waren bisher auch ohne es glücklich gewesen.
    Erst als Raffaele Richtung Palermo abbog fragte sie erstaunt: „Wohnen die Forell nicht in Bagheria?“
    „Um diese Jahreszeit halten sie sich in ihrem Palazzo in Palermo auf.“
    Christiane nickte. „Ach ja, man hat natürlich einen Stadtpalast!“ Das war ja alles noch viel schlimmer, als sie gedacht hatte!
    „Wie, etwa ein richtiger Palast?“, meldete sich nun Milena zu Wort. „Wie für eine Königin?“ Ihre Wangen röteten sich vor Aufregung.
    Raffaele warf ihr einen Blick über den Rückspiegel zu, und zum ersten Mal erschien auf seinem Gesicht so etwas wie ein Lächeln. „Na ja, nicht ganz so prächtig und groß, aber ein wenig größer als eure Wohnung zu Hause ist er bestimmt.“
    „Und gibt es da auch Ritterrüstungen?“
    „Ja, ich glaube im oberen Stockwerk stehen drei. Und wir haben einen Geheimgang.“
    Milena starrte ihn fasziniert an. „Wirklich! Wie bei Harry Potter? Darf ich den mal anschauen?“
    „Warum nicht?“ antwortete Raffaele mit einer Gegenfrage.
    „Und habt ihr auch Platz für ein richtiges, lebendiges Pony?“
    „Nun ja, Platz wäre schon, aber es gibt keine Weiden und Ställe.“
    Milena zog enttäuscht eine Schnute. „Schade.“ Sie seufzte.
    „Hättest du denn gerne ein Pony?“
    „Ja, sehr gerne! Und weißt du, der Flugkapitän hat auch eins, darum stürzt das Flugzeug auch nicht ab.“
    „Ach?“ Raffaele lachte, sah zu Christiane, aber die starrte verbissen auf ein großes Gebäude neben der Straße. Er folgte ihrem Blick. „Das ist das Theatro Massimo - mit 3200 Plätzen eines der größten Theater der Erde“, erklärte er, aber mehr als ein „mhm“ war ihr nicht zu entlocken.
    Fünf Minuten später fuhren sie in eine unterirdische Garage. „Parken müssen wir hier“, sagte Raffaele. „Der Palazzo liegt in der Altstadt, die Gassen sind eng, man kann mit dem Wagen nicht bis vor die Tür fahren.“
    „Ach“, machte Christiane und sah ihn kampfeslustig an. „Bei uns zu Hause ist das anders. Wir haben richtig breite Straßen! Und stellen Sie sich nur vor, wir haben sogar einen richtigen Aufzug im Haus! Und elektrisches Licht! Und eine Badewanne und heißes Wasser, das wie durch Zauberei aus der Wand kommt, man muss nur auf ein silbernes Ding drücken, das man Wasserhahn nennt!“ Sie zog eine Grimasse, die einem Lächeln ähnlich sein sollte, stieg aus und knallte die Tür zu. Dann schnallte sie das Kind ab und hob es aus dem Wagen.
    Raffaele schüttelte den Kopf. Diese Deutsche war zickig wie eine ganze Herde sizilianischer Eselinnen, und blond war sie auch nicht! Er hatte keine Ahnung, was sein Cousin an ihr gefunden hatte, dass er ihr bis zu seinem Tod nachtrauerte.
    „Poh!“ machte Milena, als sie vor dem Palazzo der Forell standen und drückte Selma überwältigt an ihre Brust. „Schau doch nur, so groß ist schon das Tor alleine!“ Sie legte ihre Hand auf das geschnitzte Portal, das so hoch und breit war, dass ein Elefant hindurch gepasst hätte. Dann griff sie nach dem Glockenzug, sah Raffaele an und fragte: „Darf ich dran ziehen?“
    „Klar - du bist ja jetzt hier zu Hause.“
    Christiane starrte ihn drohend an, dann sah sie zu Milena. „Er meinte, solange du hier zu Gast bist, kannst du dich fühlen wie zu Hause.“
    Ein Dienstmädchen in einem schwarzen Kleid mit weißer Schürze öffnete. Ohne etwas zu sagen, ließ sie die drei Besucher eingetreten und schloss die Tür wieder. Das Mädchen ging voraus, Raffaele bedeutete Christiane, ihr mit dem Kind zu folgen.
    Die breite Treppe, die vom Innenhof in den höher gelegenen Wohntrakt führte, war aus dunklem Holz, ein roter Teppich lag darauf, an den Wänden aus schwarzen Steinquadern waren Fackelträger angebracht.
    Milena riss staunend den Mund auf. So etwas hatte sie noch nie gesehen! Und hier sollten sie wohnen? Das war aufregender, als sie es sich je erträumt hätte.
    Die Treppe endete vor einer Tür, die fast so mächtig war wie die, die zum Innenhof führte. Das Mädchen stemmte sie auf und ließ die Gäste eintreten. Die Diele, in der sie jetzt standen, war holzgetäfelt. Hier gab es noch drei weitere Türen, rechts eine Treppe, die ins nächste Stockwerk führte, und von der Decke hing ein großer Armleuchter aus Zinn.
    Plötzlich wurde eine der Türen geöffnet. Ein großer, schlanker, grauhaariger Mann, gefolgt
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