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Verflixte Liebe

Verflixte Liebe

Titel: Verflixte Liebe
Autoren: Friederike Costa
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ihren Verlobten vorstellen können. Aber sie hatte gelacht und entgegnet, dass sie doch immerhin erwachsen sei und Forell kein Mafiosi, der ein kleines Kind entführt und die Mutter in einem dunklen Kellerverlies verschwinden ließ. Doch konnte sie sich da so sicher sein?
    Christiane sah ihn an. „Warum seufzt du denn?“
    „Habe ich das getan?“
    „Und wie. Als ob du zentnerweise Säcke schleppen müsstest!“
    ‚Ach, wie viel lieber würde ich Säcke schleppen, als euch gehen lassen‘. Aber das sagte er nur im Stillen und zu sich selbst.
    Am Flughafen angekommen wollte er nach einem Parkplatz suchen, um sie in die Halle begleiten zu können, aber Christiane legte ihm eine Hand auf den Arm und sagte: „Lass nur! Wir kommen schon zurecht. Große Abschiede liegen mir nicht, das macht mich nur traurig.“
    In Wahrheit hatte sie Angst, er könnte sie doch noch umstimmen, denn auch sie bereute ihren Entschluss längst. Aber sie hatte nun einmal Ja gesagt, und sie wollte das jetzt durchziehen!
    Daniel stoppte in der Kurzparkzone, sie stiegen aus und verstauten das Gepäck auf einem Gepäckwagen. Dann hob er Milena hoch und küsste sie. „Ich wünsche dir viel Spaß und tolle Abenteuer! Und pass mir gut auf Selma auf.“
    „Klar doch.“ Sie kicherte.
    Dann wandte er sich an Christiane. „Wenn du mich brauchst, ruf an, ganz egal, wie spät es ist! Ich werde kommen.“
    „Aber geh, was soll denn schon passieren!“ Sie lachte. Doch als sie sein betrübtes Gesicht sah, nickte sie. „O.K., ich verspreche es. Mach dir keine Sorgen.“
    Sie setzte das Kind zum Gepäck auf den Wagen, dann küsste sie Daniel rechts und links auf die Wangen, und schob winkend davon.

Kapitel 2
    Am Flughafen Falcone in Borcellino ließ sich Milena nicht mehr auf den Gepäckwagen setzen. Vom langen Flug und all den Abenteuern, die sie unterwegs erlebt hatte, war sie so aufgedreht, dass sie kaum noch zu bändigen war. Plötzlich riss sie sich von Christianes Hand los, stürmte davon, und war verschwunden.
    „Milena!“ Christiane sah sich erschrocken um. „Mi-le-na!“ Von Panik gepackt, ließ sie den Gepäckwagen einfach stehen und eilte nach rechts, wo sie glaubte, einen dunklen Haarschopf entdeckt zu haben. „Milena, wo bist du denn um Gottes Willen!“
    „Hier ist sie.“ Christiane fuhr herum und starrte in das Gesicht ihres einstigen Geliebten. Tommaso! Er hielt Milena an der Hand. Aber nein, das konnte ja gar nicht sein, Tommaso war doch tot!
    Es dauerte einige Sekunden, bis sie sich wieder gefasst hatte. Plötzlich schoss ihre Hand nach vorne, sie griff nach Milena, riss sie an sich und fauchte: „Wie kommen Sie dazu, lassen Sie mein Kind los!“
    „Hätte ich die Kleine nicht zurückgehalten, wäre sie auf die Herrentoilette gelaufen“, entgegnete er im selben barschen Ton. Ein paar Sekunden lang starrten sie sich an, dann sagte er: „Ich bin Raffaele Forell, Tommaso' Cousin. Mein Onkel hat mich geschickt, Sie und das Kind abzuholen. Und wenn ihr Gepäck noch lange unbeaufsichtigt dort drüben herumsteht, sind Sie es los. Vielleicht sollten Sie sich in unserem Land angewöhnen, auf ihre Tochter und auf ihre Dinge besser aufzupassen.“
    Christiane klappte den Mund auf und wieder zu. Wie redete dieser Mensch mit ihr, sie war doch nicht seine Dienstmagd! „Danke für den Rat, ich werde mein Bestes tun“, schnarrte sie zurück, warf den Kopf in den Nacken und wollte den Gepäckwagen holen.
    Doch Raffaele war schneller. Er fasste ihn am Griff und schob ihn vor sich her zum Ausgang. „Bitte folgen Sie mir!“, sagte er, ohne sich nochmals nach Christiane und dem Kind umzusehen.
    Er fuhr einen schwarzen Sportwagen mit offenem Verdeck. Auf dem Rücksitz war ein nagelneuer und sicher sündhaft teurer Kindersitz angebracht. Christiane registrierte es nicht ohne Groll. Alles vom Feinsten - nur die Manieren nicht!
    Das Gepäck passte kaum in den winzigen Kofferraum. Als Raffaele es endlich untergebracht hatte, und den Kofferraumdeckel zuschlug, fiel sein Blick auf Christiane, die wie angewurzelt neben dem Wagen stand. „Warum setzen Sie das Kind nicht auf den Sitz und schnallen es fest? Brauchen Sie eine Einladung?“
    „Ich wollte nicht eigenmächtig handeln!“, zischte sie. Ihr Blick traf ihn so eiskalt, dass er Angst haben musste, sich einen Schnupfen zu holen.
    Während der Fahrt schwiegen sie verbissen. 'Bestimmt wäre er der Erbe, wenn es Milena nicht gäbe', dachte Christiane und kaute auf ihrer Wut. 'Und jetzt sind wir
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