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Verflixte Liebe

Verflixte Liebe

Titel: Verflixte Liebe
Autoren: Friederike Costa
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möchte.“
    Marcello Forcellis Stimme klang ärgerlich. Er war es nicht gewöhnt, dass man nachfragte. Alice sollte seine Anweisungen befolgen, alles andere ging sie nichts an! „Es scheint eine schlimme Verbrennung auf ihrem Oberschenkel zu sein“, erklärte er barsch.
    „Ja aber das Kind - Milena ist nirgends zu sehen! Ich nahm an, sie sei mit ihrer Mutter spazieren gegangen. Und jetzt sagen Sie, Signora Rosmann liegt mit Verbrennungen im Krankenhaus!“
    „Das gibt es nicht. Vielleicht musste die Kleine auf die Toilette. Sehen Sie nochmals nach. Vor einer Viertelstunde habe ich noch mit ihr gesprochen.“
    Alice drehte sich wortlos um und suchte nach Milena. Sie rief und sah in alle Ecken, auch in der Küche fragte sie nach, doch auch die Köchin wusste nichts.
    „Tut mir leid, aber Milena ist verschwunden!“ Wütend starrte Alice Forcelli an. In welcher Welt lebte dieser Mann nur? War er nicht einmal fähig, ein paar Minuten auf ein kleines Mädchen aufzupassen?
    „Sie müssen Ihren Neffen benachrichtigen, er muss sie suchen“, sagte sie.
    „Ja, natürlich.“ Forell griff zum Telefon, doch seine Hand zitterte so sehr, dass er Alice bat, für ihn zu wählen. Nach kurzer Zeit meldete sich Raffaeles Stimme, aber es war nur der Anrufbeantworter.
    Forell legte auf. „Versuchen Sie es auf dem Handy“, bat er Alice und sah zu wie sie wählte. Aber Raffaele nahm auch da nicht ab.
    „Ich fahre mit einem Taxi zum Krankenhaus“, beschloss er. „Sie war schon ein paarmal dort, um meine Frau zu sehen, vielleicht hat sie ja vor, ihre Mutter zu besuchen. Und sie rufen noch einmal meinen Neffen an. Sprechen Sie ihm eine Nachricht auf den Anrufbeantworter und bitten Sie ihn, sich sofort zu melden. Und dann suchen Sie die Gassen nach dem Kind ab! Vielleicht wurde sie gesehen.“
    „Aber wie sollte Milena zum Krankenhaus finden?“ Alice sah Forell zweifelnd an.
    „Ich weiß es ja auch nicht! Ich fahre jedenfalls hin. Und wenn wir sie nicht finden, müssen wir die Polizei einschalten.“
    Als er weg war, ging Alice in den Salon. Sie starrte Maria an. Einen Moment war sie wütend auf diese Frau. Lag da und schlief! Schon immer hatte sie sich aus der Verantwortung gezogen, war nicht da, wenn ihr Sohn sie gebraucht hätte! Und nun erging es ihrer Enkelin nicht besser mit ihr! Aber dann seufzte sie und tat Abbitte. Maria Forell war dem Tode nahe, und wenn sie wüsste, was gerade passiert war, sie würde vor Angst wohl verrückt werden. Besser sie schlief weiter, helfen konnte sie ohnehin nicht.
    Alice nahm die Decke, die am Fußende lag, und breitete sie über Maria aus. Dann strich sie ihr in einem Anflug von Mitleid über die Wange. Warum musste nur alles so kompliziert sein? Warum konnte man sich nicht einfach lieben und achten und füreinander da sein? Dann wählte sie noch einmal Raffaeles Nummer. Als sich der Anrufbeantworter einschaltete sprach sie eine kurze Nachricht darauf: „Milena ist verschwunden, wir suchen sie verzweifelt. Wenn Sie nach Hause kommen, bitte rufen Sie sofort im Palazzo an.“
    Christiane hatte eine Verbrennung zweiten Grades so groß wie eine Männerhand. Der Arzt in der Notaufnahme versorgte die Wunde, verabreichte eine Tetanusimpfung und gab ihr gegen die Schmerzen Codein. Dann wurde sie trotz heftigster Proteste auf Station gebracht.
    „Wir können Sie nicht nach Hause entlassen“, sagte der Arzt. „Ihr Kreislauf ist nicht stabil. Um einem möglichen Schock entgegenzuwirken, müssen wir Sie an den Tropf legen. Wenn sich Ihr Zustand stabilisiert, können Sie morgen oder übermorgen wieder nach Hause. Aber jetzt schlafen Sie erst einmal!“
    'Schlafen' dachte sie. Ja, sie war müde. Durch das Schmerzmittel fühlte sie sich, als sei die Welt hinter einem dichten Schleier verborgen. Doch die Gedanken an Milena, die nun ohne sie im Palazzo war, schnürte ihr das Herz ab.
    „Ja bitte?“ sagte sie, als es wenig später klopfte. Sie dachte, es sei eine Schwester oder noch einmal der Arzt, aber es war Marcello Forell, der eintrat. Christiane wollte sich aufrichten, fühlte sich aber zu schwach. Erstaunt sah sie ihn an.
    Forell räusperte sich. „Man hat uns benachrichtigt. Meine Frau hat Valium genommen und schläft, sonst wäre sie mitgekommen. Ich wollte nach Ihnen sehen, nur für den Fall, dass Sie etwas brauchen. Vielleicht Wäsche oder eine Zahnbürste?“
    „Vielen Dank, Raffaele hat bereits alles Nötige besorgt.“
    Marcello nickte.
    „Wie geht es Milena?“ fragte
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