Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verflixte Liebe

Verflixte Liebe

Titel: Verflixte Liebe
Autoren: Friederike Costa
Vom Netzwerk:
vor der Notaufnahme, sofort kam Hilfspersonal heraus und legten Christiane auf eine Bare. „Sie hat sich mit kochend heißem Tee verbrüht“, erklärte er den Leuten. Dann verschwanden sie mit ihr hinter einer Tür, auf der
Zutritt verboten
stand.
    „Maledizione!“ Raffaele trat fluchend gegen die Wand, dann sank er erschöpft auf einen Stuhl. „Das hat Sophia, dieses Miststück, absichtlich getan! Ich erwürge sie! Ich reiße ihr das verdammte Herz aus dem Leib!“
    Milena saß am Tisch und malte als der Anruf kam. Sie sah auf und beobachtete, wie Opa Marcello den Apparat von der Station nahm, eine Weile in den Hörer lauschte, dann mit dem Hörer am Ohr hinüber ins Nebenzimmer ging. Mit dem sicheren Gespür eines Kindes erfasste sie, dass es bei diesem Gespräch um ihre Mami ging. Sie wollte doch nur zwei oder drei Stunden wegbleiben, aber inzwischen war es bereits später Nachmittag!
    Milena rutschte vom Stuhl und folgte ihrem Großvater, ohne dass er sie bemerkte. Von dem was er sagte, verstand sie nur einzelne Wörter, und sie interpretierte sie auf ihre Weise. Offenbar war ihre Mami verletzt und brauchte Hilfe, doch jemand schien sie gefangen zu halten!
    Erschrocken lief sie zu ihrer Oma, versuchte sie zu wecken, aber sie schlief tief und fest. Sie hatte vor einer halben Stunde Tabletten genommen, und Milena wusste, dass Tabletten manchmal sehr müde machten.
    Marcello Forell erschien plötzlich in der Tür. Er warf einen Blick auf seine Frau, sah dann seine Enkeltochter an und suchte nach Worten. „Deine Mami kann heute nicht nach Hause kommen. Morgen kannst du sie sehen. Alice wird dich später ins Bett bringen.“
    Milena riss die Augen auf. „Aber, warum kann sie nicht kommen?“
    Er sah das Kind ratlos an. Seine Frau hatte Valium genommen, und Alice war schon wieder einmal beim Arzt. Wenn man die Frauen brauchte, waren sie nicht da! „Mach dir keine Sorgen“, sagte er nur und verschwand wieder in seinem Zimmer.
    Tränen sammelten sich in Milenas Augen. „Deine Mami kann heute nicht nach Hause kommen, erst morgen kannst du sie sehen!“ Immer wieder klangen die Worte ihres Großvaters in ihren Gedanken nach und immer verzweifelter wurde sie dabei.
    Milena beugte sich über ihre Großmutter und stupste sie an. „Kannst du mir nicht sagen, warum meine Mami heute nicht nach Hause kommt?“ Sie zupfte an Marias Ärmel. „Bitte! Du musst aufwachen!“
    Ein leises Seufzen kam aus ihren halb geöffneten Lippen, aber Antwort gab sie nicht.
    Milena ging zum Fenster und starrte hinunter. Ein paar Jungens liefen durch die Gasse. Sie schrien und lachten und warfen einen Ball gegen die dunklen Mauern des Palazzo. Milena presste ihre Nase gegen das Fensterglas und beobachtete eine Taube, die auf einem Sims des gegenüberliegenden Gebäudes landete, dort hin und her tapste, und dann wieder davon flog.
    „Ich müsste auch fliegen können!“ dachte sie, „dann könnte ich meine Mami suchen.“
    Plötzlich war da diese Idee in ihrem Kopf. Raffaele! Sie musste zu ihm, der würde ihr bestimmt helfen und die Mami retten. Vielleicht sollte sie zu der Garage laufen, in der er sein Auto immer unterstellte, das war nicht so weit, da würde sie hinfinden.
    Entschlossen ging sie zur Tür. „Ciao Oma Maria.“ Eine Träne zerplatzte auf ihrem Shirt, sie fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. Dann lief sie die Treppe hinunter, durchquerte den Innenhof, stemmte die schwere Außentür auf und wischte hinaus.
    Als Alice vom Arzt nach Hause kam, war es seltsam still im Palazzo. Sie fand Maria im rosa Salon schlafend auf dem Sofa vor, Christiane und das Kind waren nicht da. Sie ging zu Marcellos Arbeitszimmer, horchte ein paar Atemzüge lang an der Tür, hob dann eine Hand und klopfte leise.
    „Ja bitte?“ kam es von drinnen.
    Alice trat ein. „Ich bin zurück und wollte fragen, wann das Abendessen serviert werden soll.“
    „Abendessen?“ Er sah sie verloren an. „Ich glaube, heute brauchen wir kein Abendessen. Meine Frau hat Tabletten genommen und schläft. Signora Rosmann ist im Krankenhaus, sie scheint sich bei meinem Neffen mit kochend heißem Tee verbrüht zu haben, und ich habe keinen Appetit. Fragen Sie das Kind, was es essen möchte, für mich reichen ein oder zwei Aracine.“
    In Alices Kopf rasten die Gedanken, sie starrte Marcello Forell wie versteinert an.
    „Ja was ist denn noch?“, fragte er ungeduldig.
    „Was heißt das, Signora Rosmann ist im Krankenhaus? Und ich soll das Kind fragen, was es essen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher