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Verdeckte Fouls

Titel: Verdeckte Fouls
Autoren: Ben Nevis
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zweiten Raum. Nun war ihm klar, wie Toll während des Fußballspiels unbemerkt in die Umkleideräume gelangen konnte, um Julios Trikot zu besprayen.
    Sie kamen gerade rechtzeitig. Toll war dabei, Peter aus dem Geheimgang zu zerren, der – wie Bob schon vermutet hatte – in einem der Spinde endete. Peters Augen und Mund waren verbunden, seine Hände gefesselt.
    Justus traf als Letzter ein, ergriff aber als Erster das Wort. »Toll, das Spiel ist aus«, keuchte er. »Lassen Sie Peter los. Es hat keinen Sinn mehr! Burt und Cortes sind längst geflohen.«
    Toll starrte sie fassungslos an. Vor allem die Anwesenheit Albertos überraschte ihn sichtlich.
    Dieser grinste. »Mr Toll, es freut mich sehr, dass wir uns so schnell wiedersehen. Vor allem freuen mich die Umstände.« Er trat einen Schritt vor. Da drehte Toll sich gewandt um, sprang in den Spind und verschloss die Tür von innen. Während Justus und Alberto sie wütend bearbeiteten, machten sich Doria und Bob an die Befreiung Peters.
    »Der arme Peter«, murmelte Doria, während sie ihm mit feinfühliger Hand Mund- und Augenverband abzog.
    Peter streckte sich. »Danke«, sagte er und lächelte. Dann blickte er sich um. »Schön, euch alle zu sehen. Toll war vollkommen ausgeklinkt. Ich weiß nicht, was dieser Verrückte mit mir noch alles angestellt hätte.« Peter setzte sich auf. »Aber mit dem Video hat alles geklappt?«
    »Ja, super«, sagte Bob. »Alle wissen Bescheid. Die Pläne von Futurio sind gescheitert. Gratuliere!«
    »Es wird schwierig sein, Toll strafrechtlich zu verfolgen«, meinte Justus, der von der Tür abließ. »Am eindeutigsten ist noch die Entführung von Peter.«
    »Aber dafür sitzt er jetzt in der Falle«, sagte Doria. »Zumindest, wenn die andere Tür noch klemmt!«

Go, Bob, go!
    Kuhn ließ den Ball ein paarmal aufspringen und warf ihn dann zurück zu Peter. »Los, einen noch!« Er stellte sich zwischen die Pfosten des Tores und wartete auf Peters Schuss. Dieser lief an und schoss, doch der Ball klatschte an die Querlatte.
    Julio und Alberto lachten. Bob fand es herrlich, den beiden Brüdern zuzuschauen. Eine lange Trennung hatte ihr Happy End gefunden, das sah man. »Warum hast du eigentlich dauernd diese Jaguarmaske getragen?«, fragte er Alberto.
    »Zum einen natürlich, damit Futurio mich nicht so leicht erkennen konnte«, antwortete der Brasilianer. »Aber fast noch wichtiger war, dass es für mich eine Art Zeichen ist.« Julio war hinzugetreten und hörte mit. »Ein Zeichen dafür, dass ich wieder an meine Vergangenheit anknüpfen wollte. Ich habe bei Futurio meinen ganzen persönlichen Besitz aufgegeben. Die Maske war das Einzige, was ich all die Jahre hindurch aufbewahrt habe. Sie machte mir Mut.« Alberto wandte sich seinem Bruder zu. »Deshalb habe ich dir die Maske ins Zimmer gelegt. Ich bin wieder da. Du hast es ja verstanden.« Julio nickte.
    »Na, jetzt ist das zum Glück alles vorbei«, sagte Bob. »Heute Nachmittag plant mein Vater mit dir ein längeres Interview für die L.A. Post , und Krautbauer, diesen deutschen Journalisten, habe ich auch bereits informiert. Die Geschichte wird in Deutschland für einen solchen Knalleffekt sorgen, dass Futurio erst einmal weg vom Fenster ist.«
    Alberto nickte. »Das glaube ich auch. Allerdings wird der Nachweis, dass die gesamte Organisation dahintersteckt, nicht so einfach zu führen sein. Toll sitzt zwar auf der Polizeiwache, aber er hat das Videoband irgendwie verschwinden lassen. Futurio ließ bereits verlautbaren, dass Burt und Toll auf eigene Faust gehandelt haben. Es wird endlose juristische Streitigkeiten geben. Für Futurio arbeiten sehr gute Rechtsanwälte. Und Futurio sitzt schon an vielen Stellen. Das hat ja nicht zuletzt dein Vater erlebt mit seinem neuen Kollegen Otchy.« Bob nickte nachdenklich. »Und du, Alberto? Was machst du?«
    »Mich werden sie jagen, mit allen legalen und illegalen Mitteln. Ein Top-Aussteiger weiß zu viel. Eine Weile werde ich abtauchen müssen. Aber ich glaube, das stehe ich durch.«
    Franke kam hinzu. Auch er strahlte, seit er wieder rehabilitiert und als Trainer eingestellt worden war. »Genug geübt«, rief er und klatschte in die Hände. »Auf geht’s zum Elfmeterschießen.«
    Es sollte der Höhepunkt des Vormittags werden. Die drei Detektive und ihre Freundinnen hatten sich mit Franke, Klinger, Julio und Alberto auf dem bestens ausgestatteten Schulsportgelände getroffen. Später wollte auch noch Doria vorbeischauen. Franke hatte den
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