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Verdeckte Fouls

Titel: Verdeckte Fouls
Autoren: Ben Nevis
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Bild. »Macht euren Dreck doch alleine!« Burt und Toll schauten sich kurz an. »Verdammt, er haut ab«, rief Toll und setzte sich ebenfalls in Bewegung. Burt folgte ihm.
    Danach stand das Bild noch einige Sekunden, dann brach die Aufzeichnung ab. Die Kassette war zu Ende und spulte zurück.
    Geschockt starrte Peter auf den dunklen Bildschirm. Nun war ihm alles klar. Alberto war auf der Flucht vor den Mitgliedern der Sekte, der er selbst angehörte. Doch wollte er offenbar aussteigen. Wahrscheinlich hatte er deshalb vorhin versucht, diese Kassette als Beweisstück zu sichern. Und Futurio plante, den 1. FC Borussia zu unterwandern. Vielleicht hatte man Julio erpresst, sich gegen den Trainer zu wenden. Aber wahrscheinlich war das gar nicht notwendig gewesen. Ganz geschickt hatte Toll alles inszeniert: Über die Videoanlage hatte er das Gespräch mitgehört, in dem Julio Franke von seiner Vergangenheit erzählte. Das war die Gelegenheit für eine hinterhältige Falle. Es war also tatsächlich Toll gewesen, der die Katze auf Julios Trikot gesprayt und anschließend die Spraydose in Frankes Zimmer versteckt hat. Kelly war eine nützliche Gehilfin in der scheinbaren Überführung Frankes und Strasser hat zur Absicherung noch einige böse Geschichten unters Volk gestreut. Es hatte alles wunderbar geklappt.
    Plötzlich wurde Peter bewusst, wie lange er sich schon im Securityroom aufhielt. Höchste Zeit zu verschwinden, denn wahrscheinlich kam Toll bald zurück, um nach dem Rechten zu sehen. Peter musste sich die Kassette schnappen und abhauen.
    »Mal gucken, ob die Luft rein ist«, murmelte er und drückte ein paar Knöpfe der Videoanlage. Doch im Hotel hatte sich inzwischen einiges getan. In einem der Flure stand ein Posten, der sich suchend umschaute. Er erinnerte Peter an die Männer, die den Schrottplatz bewacht hatten. Peter wechselte die Kameras. Auch der Portier hatte Gesellschaft bekommen. Dann wurde ein Raum sichtbar, in dem sich zwei alte Bildschirmbekannte befanden: Mr Burt und Mr Toll. Sie saßen an einem penibel aufgeräumten Schreibtisch.
    »Diese Jungs gehen mir langsam auf die Nerven«, hörte Peter Mr Toll sagen. »Ich habe mit Otchy bei der L.A. Post telefoniert. Wir haben ihn ja gerade bei der Wirtschaftsredaktion untergebracht. Du weißt, einer seiner Kollegen im Lokalen ist der Vater eines dieser Typen. Andrews heißt er.« Burt nickte und hörte weiter zu. »Andrews ist der Vater von diesem Bob, der hier als Journalist auftritt. Der gehört auch zu den Jungs. Ich habe sie bisher nicht ernst genommen. Aber Andrews hat Otchy erzählt, die Jungs seien Detektive und würden sich die drei ??? nennen – oder so ähnlich. Sie haben Andrews bereits beauftragt, sich nach Business World zu erkundigen. Aber Otchy hat ganz clever gesagt, da gäbe es nichts Auffälliges.«
    Burt wirkte nervös. »Bob Andrews, und wer sind die anderen?«
    »Peter Shaw, den kennen wir als Torschützen aus dem Testspiel, und ein gewisser Justus Jonas, der einen miesen Leserbrief über unsere Organisation in der L.A. Post veröffentlicht hat. Otchy hatte uns sofort darüber informiert.«
    Dieser Otchy also hatte Justus so schnell die Bewacher auf den Hals gehetzt, dachte Peter. Ein sehr aufschlussreiches Gespräch!
    »Aber es geht noch weiter: Unser neues Zimmermädchen Kelly gehört auch noch zu der Bande! Ich habe es überprüfen lassen«, fuhr Toll fort.
    »Verdammt!« Burt rutschte auf seinem Stuhl hin und her. »Schaff sie mir bloß alle aus dem Weg«, raunzte er. »Jetzt, wo wir so weit sind, darf nichts mehr anbrennen!«
    »Wir wissen aber leider nicht, wo sich diese Fragezeichen aufhalten. Unsere zwei Aufpasser haben sie aus den Augen verloren.«
    Peter grinste. Justus und Bob waren ihnen also wirklich entwischt. Und wenn Toll ahnen würde, wo er, Peter, in diesem Moment steckte, würde ihm sicher der Schweiß ausbrechen.
    Burt war über die Informationen seines Mitarbeiters nicht gerade glücklich. »Unglaublich! Ruf sofort ein paar Spezialkräfte herbei. Sie sollen das Gelände bewachen. Diese selbst ernannten Detektive sollen mir nicht alles versauen!«
    »Im Hotel sind schon überall Posten aufgestellt. Bis zur Abreise des Teams morgen früh werden diese pubertierenden Jungs nichts mehr anrichten können.«
    Pubertierende Jungs, dem werden wir’s noch zeigen! Gebannt verfolgte Peter das weitere Gespräch.
    »Und Alberto?«
    »Den lass ich erst einmal im Wäschereiwagen. Wegfahren kann ich ihn später. Ich geh gleich mal in
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