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Verdeckte Fouls

Titel: Verdeckte Fouls
Autoren: Ben Nevis
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den Securityroom und schaue nach, ob Alberto dort was angestellt hat. Sicherheitshalber habe ich übrigens einen unserer Männer vor der Tür postiert.«
    Peter zuckte zusammen. Jetzt war es an ihm, ins Schwitzen zu geraten.
    »Warte noch einen Moment«, hörte er Burt sagen. »Cortes kommt gleich, um die Lage zu besprechen.«
    Peter überlegte fieberhaft. Er musste die Kassette als Beweis retten. Und vor allem musste er selbst dringend hier hinaus. Er hatte genug erfahren. Doch an Flucht war angesichts des Postens vor der Tür nicht zu denken. Er schaltete die Kamera aus dem Restaurant ein. Dort saßen die Spieler des 1. FC Borussia beisammen. Ein Mann war gerade aufgestanden und verkündete, dass er zu einer kurzen Besprechung müsste. Das war vermutlich Cortes.
    Peter ließ die Kamera eingeschaltet und ging zur Schiebetür. Sie war aus Metall, vollkommen glatt und ohne Handgriff. Er betrachtete sie genauer. Ganz unten in knapp zehn Zentimeter Höhe war ein länglicher Metallbolzen eingelassen, der verhindern sollte, dass die Tür beim Öffnen ganz in der Wand verschwand. Das war es, wonach Peter gesucht hatte. Er lief zum nächsten Regal und kehrte mit einem ganzen Armvoll Videokassetten zurück. Eifrig und möglichst leise begann er, sie nebeneinander auf dem Boden aufzustellen. Video an Video, bis der ganze Raum zwischen Metallbolzen und Wand dicht gefüllt war. Da passte kein Blatt Papier mehr zwischen. So einfach würde sich die Tür jetzt nicht mehr öffnen lassen.
    Peter lief zur Schalttafel und studierte sie einen Augenblick. Dann schaute er auf den Monitor: Die Situation im Restaurant hatte sich kaum verändert. Cortes war verschwunden und die Spieler saßen mit ihren Getränken herum und diskutierten. Im Hintergrund des Speiseraums bemerkte Peter einen Fernsehschirm, der auch auf seinem Schaltplan verzeichnet war. Peter schaltete wieder zu Toll und Burt um, zu denen sich in der Zwischenzeit wie erwartet Cortes gesellt hatte. Peter hörte, wie dieser berichtete, dass sich die Wogen in der Mannschaft noch nicht geglättet hätten. Doch so interessant sich dieses Gespräch auch anließ, zum Zuhören hatte Peter jetzt keine Zeit.
    »Regie: Peter Shaw«, grinste der Detektiv. »Ich schlage euch mit den eigenen Waffen.« Geschickt stellte er auf der Schalttafel ein paar Verbindungen um und drückte eine Starttaste. Zufrieden sah er, dass auf dem TV-Gerät im Speiseraum ein Bild erschien. Die ersten Spieler drehten sich bereits zu dem Fernseher um.
Das Spiel ist aus
    Peter drehte den Ton lauter. Wenn alles gut ging, war im Restaurant das nun folgende Gespräch deutlich zu hören. Auf dem Bildschirm waren jetzt Burt und Toll zu sehen, wie sie miteinander tuschelten. Gleich musste Alberto die Szene betreten.
    Peter hoffte inständig, dass in den nächsten Minuten weder Cortes noch Toll oder Burt in den Speiseraum kamen und das Videoband ungestört über den Fernseher flimmern konnte. Mrs Scull war zum Glück auch nicht zu sehen. Peter wusste sie nicht recht einzuschätzen. Doria lief ab und zu durch den Raum und bediente. Jetzt blieb auch sie stehen und schaute auf den Fernsehmonitor. Sie wandte sich kurz der Kamera zu, durch die Peter den Speiseraum beobachtete. Peter kam es vor, als zwinkerte sie ihm verschwörerisch zu. Er grinste. Noch klappte alles wie am Schnürchen.
    »Alberto, wir freuen uns, dass du gekommen bist, um uns, der Division Sport, zu helfen«, wurde Alberto gerade auf dem Video begrüßt. Nur noch wenige Momente, dann wussten die Spieler des 1. FC Borussia alles: Dass der Verein die Maus in der Falle sein sollte, die ihm Futurio so geschickt aufgestellt hatte.
    Peter kontrollierte den Monitor in Tolls Zimmer. Noch ahnten die drei nichts. Hoffentlich blieb es dabei. Peter starrte auf den Bildschirm. Nervös fasste er sich an die Schulter, die durch den Tritt Albertos noch immer etwas schmerzte. Hätten sie damals nur gewusst, dass sie auf der gleichen Seite waren! Im Restaurant hatten sich inzwischen die Spieler mit ihrem Manager wie eine Traube um den Fernseher versammelt und verfolgten gebannt das Gespräch. Nur Strasser stand etwas abseits und sah sich unruhig um. Dann verließ er unbemerkt den Raum. Einzelne empörte Ausrufe der Spieler waren zu hören. Gleich würde es in Peters Filmvorführung zum finalen Streit zwischen Toll, Burt und Alberto kommen.
    Da betrat Strasser mit Mrs Scull das Restaurant. Peter sah, wie sie einen Moment lang fassungslos auf die Szenerie starrte, die sich vor
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