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Verdeckte Fouls

Titel: Verdeckte Fouls
Autoren: Ben Nevis
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von Business World leuchtete kurz auf. Die Schiebetür glitt mit einem leisen Surren zur Seite.

Das Gesicht des Jaguars
    Peter trat ein. Fast lautlos schloss sich die Tür hinter ihm. Er stand in einem länglichen Raum, der nur schwach beleuchtet war. Umso stärker stach ihm das bläulich strahlende Logo von Business World ins Auge, das an der gegenüberliegenden Seite in die Wand eingelassen war. An der rechten Seitenwand flimmerten oberhalb einer großen Schalttafel drei Bildschirme. Auf einem erkannte Peter die Einlasskontrolle vor dem Hotel. Der zweite Bildschirm übertrug eine Perspektive aus dem Empfangsraum beim Portier. Auf dem dritten entdeckte Peter einen Blick entlang des Zauns. Der vierte und der fünfte Bildschirm waren dunkel, einer davon gehörte vielleicht zu der von Peter zugeklebten Kamera.
    Peter blickte sich um. Linker Hand standen einige größere Regale, die mit Videokassetten bestückt waren. Peter ging hin und sah sich die Videos genauer an. Aus den aufgeklebten Ordnungskürzeln wurde er nicht schlau. Er wandte sich wieder um. Nur ruhig bleiben. Er musste schnell, aber auch konzentriert arbeiten. Peter lief hinüber zu den Bildschirmen. Unter ihnen waren auf einer Tafel verschiedene Regler und Knöpfe angebracht. Peter entschied sich für einen der dunklen Bildschirme und sah sich die Instrumentarien genau an. Dann drückte er den roten Knopf und ließ ein zufriedenes Seufzen vernehmen. Der Bildschirm leuchtete auf. Im ersten Moment wollte Peter nicht glauben, was er sah. Der Fernsehschirm zeigte eins der Gästezimmer, und zwar von innen! Auch dort waren also Kameras versteckt! Dann waren die Zahlentasten, die auf dem Schaltpult in eine Art Gebäude- und Zimmerplan eingelassen waren, vermutlich die Zimmernummern. Peter drückte nacheinander mehrere dieser Tasten. Es war unglaublich. In jedem Zimmer befand sich eine Kamera. Zurzeit waren die Räume verlassen. Die Spieler saßen alle im Speiseraum. Nun war plötzlich auch klar, wieso Julios Jaguargeschichte weitere Mitwisser haben konnte. Franke und DaElba hatten sich in einem der Zimmer unterhalten, während hier unten jemand das Gespräch einfach abgehört und aufgezeichnet hat.
    Peter drückte die 17. Das musste, so hatte Kelly erzählt, Julios Zimmer sein. Das Zimmer erschien auf dem Bildschirm. Es war aus der Kameraperspektive fast vollständig sichtbar. Unwillkürlich musste Peter grinsen. Julio gehörte nach Kellys neuem Ordnungssystem eindeutig zu den eher unordentlichen Leuten. Während Peter die herumliegenden Kleider betrachtete, fiel ihm plötzlich eine leichte Veränderung des Lichts auf. Irgendeine Person musste sich in Julios Zimmer befinden, vermutlich am Fenster. In dem Moment trat der Schatten ins Bild. Peters Blick wurde starr. Es war der Katzenmann. Unbewusst griff sich Peter an seine Schulter. Er sah, wie die Jaguarmaske direkt vor der Kamera auftauchte. Der Mann rückte sich die Maske zurecht. Dann posierte er regelrecht vor der Kamera, stützte die Arme in die Hüften, drehte sich langsam, das Gesicht immer Peter zugewandt. Konnte Alberto ihn auch sehen? Peter erschrak. Doch dann wurde ihm klar, dass sich die Kamera hinter einem Spiegel befinden musste. Mit einem Ruck zog der Jaguar seine Maske ab, fuhr sich durch die Haare und grinste ins Bild. Die Ähnlichkeit Albertos mit Julio war frappant, wenn auch das Gesicht Albertos etwas älter und schmaler wirkte. Alberto drehte sich um, ging zum Bett und legte die Maske auf Julios Kopfkissen.
    Nun machte er Anstalten, das Zimmer zu verlassen. Peter blickte auf den Grundriss der Schalttafel. Julios Zimmer lag an einem Flur, dem auf dem Plan ebenfalls eine Kamera zugeordnet war. Peter drückte die entsprechende Taste. Er war jetzt so fasziniert von seiner Entdeckung, dass er nicht mehr auf die Zeit achtete. Der Gang wurde sichtbar. Gerade ging Doria vorbei, Peter lächelte. Als sie verschwunden war, öffnete sich Julios Zimmertür und Alberto schlich heraus. Mit heißem Kopf verfolgte Peter ihn auf seinem Weg durch das Hotel, indem er auf die jeweiligen Kameras schaltete. Ab und zu verschwand Alberto in blinde Bereiche, aber Peter fand ihn immer wieder. Was war sein Ziel? Es war offensichtlich, dass Alberto nicht entdeckt werden wollte. Mehrfach versteckte er sich. Jetzt bewegte er sich auf den Kellereingang zu. Plötzlich wurde es Peter siedend heiß. Der wollte doch wohl nicht in den Securityroom kommen! Zitternd schaltete Peter auf die Kamera im Keller. Doch das Bild blieb
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