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VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST

VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST

Titel: VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST
Autoren: Penny Jordan
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er sie nur einer solchen Erniedrigung unterwerfen wollen! Der Gedanke war ihr unerträglich. Und sich vorzustellen, dass sie ihn geliebt hatte. Sie wollte diese Erinnerung aus ihrem Kopf und aus ihrem Herzen reißen.
    Der Motor heulte auf, wahrscheinlich war sie bei einer steilen Anhöhe angekommen – so steil, dass der Motor immer härter arbeiten musste. Sie trat das Pedal tiefer herunter. Die Räder drehten durch, der Wagen wurde durchgerüttelt. Im gleichen Moment, in dem Sadie klar wurde, dass diese Anhöhe fast senkrecht sein musste, kippte der Wagen auch schon vor und begann die Anhöhe hinabzurasen. Sadie trat auf die Bremse, doch erzielte damit keinerlei Wirkung. Sie schrie auf, als der Wagen abrupt auf etwas auffuhr und zum Stehen kam. Sie schlug mit dem Kopf auf dem Lenkrad auf. Mit dem körperlichen Schmerz kam auch das Bewusstsein, dass es Drax’ Name war, den sie in ihrem Schreck gerufen hatte. Dieses Wissen war qualvoller als die Platzwunde an ihrer Stirn, aus der warmes Blut sickerte. Sie hob die Hand und befühlte die Stelle vorsichtig, sah nahezu verwundert auf ihre roten Fingerspitzen.
    Immer mehr Sand verdeckte die Windschutzscheibe. Sadie dachte noch, dass sie jetzt eigentlich Angst habenmüsste. Aber sie hatte keine. Wozu auch? Sterben war einfacher, als mit dem Wissen um Drax’ Grausamkeit leben zu müssen.
    Weit konnte sie nicht gekommen sein, versicherte sich Drax immer wieder in Gedanken. Sie war auf dem oft benutzten Pfad davongefahren, wie der Mann ihm gesagt hatte. Allerdings war sie auch genau in den Sturm hineingefahren. Deshalb hatte er Veres Angebot, mitzukommen, abgelehnt.
    Er zweifelte nicht daran, dass er Sadie finden würde. Ob sie allerdings den Sturm lebend überstehen würden, war eine ganz andere Frage. Wie alle Wüstenfahrzeuge in Dhurahn waren die Geländewagen mit einem Navigationssystem ausgestattet, das dem Fahrer den Weg wies. Die Wüste mochte sich ständig verändern, aber das Orientierungssystem irrte nie. Ein Handy würde in diesem Sturm keine Verbindung aufbauen können, doch das System funktionierte selbst während eines solch gewaltigen Naturschauspiels.
    Viel sehen konnte Drax nicht, aber im Gegensatz zu Sadie wusste er, was zu tun war, um eine steile Sanddüne hinauffahren zu können.
    Auch wenn er wusste, wo der andere Wagen ungefähr sein musste, dauerte es mehrere Minuten, bevor er ihn, halb begraben unter Sand, gefunden hatte. Als er dann endlich die Fahrertür aufriss und Sadie zusammengesunken über dem Steuer fand, war ihm, als würde ihm das Herz bei lebendigem Leibe aus der Brust gerissen. Doch in dem Moment, als er ihre Schulter berührte, setzte sie sich mit einem Ruck auf und starrte ihn mit vor Panik weit aufgerissenen Augen an.
    „Nein! Nicht du! Nein!“ Fast hysterisch versuchte sie ihn von sich zu stoßen, wehrte sich mit aller Macht dagegen, von ihm aus dem Wagen gehoben zu werden.
    Doch Drax war stärker. Er zog sie heraus, und einer Ohnmacht nahe, ließ sie sich gegen ihn fallen. Mit Sadies Gewicht auf den Armen kämpfte sich Drax gegen den Wind zu seinem eigenen Wagen zurück. Schon lag eine dicke Sandschicht auf dem Jeep. Bis nach Dhurahn City zurück würden sie es nie schaffen, das wusste Drax. Hierbleiben konnten sie auch nicht, wenn sie nicht unter dem Sand begraben werden wollten. Die größten Chancen hatten sie in der Oase. Falls sie diese erreichen konnten.
    Irgendwie gelang es Drax, Sadie auf den Beifahrersitz seines Wagens zu verfrachten. Den Motor hatte er laufen lassen, er glitt hinter das Steuer und legte den Gang ein.
    Sadie kam wieder zu sich, als der Wagen sich in Bewegung setzte. Sie saß neben Drax. Als ihr das klar wurde, schauderte ihr. Warum war er ihr nachgekommen? Warum ließ er sie nicht in Ruhe? War ihm sein perverses Vergnügen so viel wert, dass er sogar sein Leben dafür riskierte?
    Tränen schossen ihr in die Augen und liefen ihr über die Wangen. Als er die Hand ausstreckte und sie ihr wegwischen wollte, zuckte sie vor seiner Berührung zurück.
    „Was tust du hier? Wieso bist du mir nachgekommen?“
    „Weil ich keine andere Wahl hatte. Ich liebe dich, Sadie. Du bist mein Leben. Ich …“
    „Nein!“ Wie konnte er es wagen, sie so anzulügen? Sie kannte doch die Wahrheit! Wie konnte er es wagen, sie mit diesem Ausdruck in den Augen anzusehen, so als würde sie ihm mehr bedeuten als das Leben selbst? Ein hysterisches Lachen stieg in ihrer Kehle auf, brach sich Bahn über ihre Lippen. „Du lügst. Du
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